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WHO und Stiko zur Corona-Impfung: Empfehlungen

Auffrischimpfung

WHO und Stiko zur Corona-Impfung: Wer sollte sich noch impfen lassen?

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    Täglich lassen sich aktuell noch etwa zweitausend Menschen impfen. Doch für wen wird eine Auffrischung noch empfohlen?
    Täglich lassen sich aktuell noch etwa zweitausend Menschen impfen. Doch für wen wird eine Auffrischung noch empfohlen? Foto: Sven Hoppe, dpa (Symbolbild)

    Corona war über die Sommermonate etwas in Vergessenheit geraten, jetzt steigen die Zahlen langsam wieder an. In Deutschland haben sich dem Robert-Koch-Institut (RKI) zufolge bislang (Stand 8.8.2023) 64.877.387 Menschen mindestens einmal gegen Covid-19 impfen lassen, 63.564.966 Menschen sind grundimmunisiert. Die Impfquote für die Gesamtbevölkerung liegt damit etwa bei 77,9 Prozent (mindestens einmal geimpft) bzw. bei 76,4 Prozent (grundimmunisiert). 

    Etwa 52,1 Millionen Menschen haben sich in Deutschland bereits eine Auffrischungsimpfung, also die dritte Impfung, abgeholt - das macht etwa 62,6 Prozent der Gesamtbevölkerung aus. Eine vierte Impfung haben sich rund 15,2 Prozent der Menschen geholt und eine fünfte 1,4 Prozent. Doch für wen sind Auffrischungsimpfungen noch sinnvoll?

    RKI veröffentlicht finale Impfempfehlung der Stiko für Corona

    Neben der WHO gibt auch die Ständige Impfkommission (Stiko) beim Robert-Koch-Institut (RKI) Impfempfehlungen für Covid-19 heraus. Nun hat die Stiko Ende April 2023 angekündigt, nur noch eine letzte finale Impfempfehlung für Corona auszusprechen und diese anschließend in die allgemeinen Impfempfehlungen 2023 der Stiko aufzunehmen. Bisher wurde Corona nämlich gesondert behandelt und die Kommission hat laut dpa mehr als 20 Aktualisierungen vorgenommen, etwa wenn neue Vakzine oder Erkenntnisse Änderungen mit sich gebracht haben. Die jüngste und 25. Aktualisierung hat die Stiko am 23. Februar 2023 veröffentlicht.

    Das fertige Papier, das als Beschlussentwurf noch an die Bundesländer und verschiedenen Fachkreise gehen musste, wurde am 25. Mai 2023 veröffentlicht. Der Stiko zufolge sieht die Empfehlung für Covid-19-Impfungen nun so aus:

    • Eine jährliche Auffrischimpfung wird für Personen mit einem erhöhten Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf - etwa Menschen ab 60 Jahren sowie ab 6 Monaten mit relevanten Grunderkrankungen und Bewohnerinnen und Bewohnern von Pflegeeinrichtungen - sowie für Personen mit erhöhtem SARS-CoV-2 Infektionsrisiko - etwa medizinisches und pflegerisches Personal - empfohlen.
    • Eine Basisimmunität, bestehend aus mindestens zwei Impfungen und entweder einer Corona-Infektion oder einer weiteren Impfung, wird für Personen ohne Grunderkrankungen zwischen 18 und 59 Jahren empfohlen.
    • Für gesunde Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren empfiehlt die Stiko keine Covid-19-Impfung mehr, denn schwere Verläufe seien sehr selten.

    Neue Empfehlung der WHO: Um welche Corona-Impfung geht es?

    Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat am 28. März 2023 eine neue Empfehlung ausgesprochen. Demnach empfiehlt sie zusätzliche Auffrischungsimpfungen nur noch für Menschen mit einem hohen Risiko, schwer an Corona zu erkranken oder sogar daran zu sterben. Das teilte die WHO in einer Pressemitteilung mit. 

    Demnach benötigen Erwachsene, die ihre Grundimmunisierung - die erste und die zweite Impfdosis - und eine Auffrischungsimpfung - die dritte Impfung - bekommen haben, keine weiteren Impfungen gegen Covid-19. 

    Corona-Impfung: Wer benötigt noch eine Auffrischungsimpfung gegen Corona?

    Gruppen mit hohem Risiko schwer an Corona zu erkranken oder Menschen, die sogar an Covid-19 sterben können, empfiehlt die WHO weiter Impfungen. Heißt etwa:

    • Ältere Personen, über 60 Jahre
    • Menschen mit Vorerkrankungen wie Diabetes
    • Menschen - auch Kinder und Jugendliche - mit Immunschwächeerkrankungen wie HIV
    • Schwangere
    • medizinisches Personal

    Schwangere zählen in diese Hochrisikogruppe, weil laut der WHO insbesondere Kinder unter sechs Monaten ein erhöhtes Risiko haben, schwer an Corona zu erkranken. Über eine Auffrischungsimpfung seien Mutter und Kind geschützt.

    Menschen, die nach der Einteilung der WHO zur mittleren oder niedrigen Risikogruppe gehören, benötigen demnach keine weiteren Auffrischungsimpfungen gegen Corona mehr. 

    Zur mittleren Risikogruppe zählen nach Angaben der WHO Erwachsene unter 60 Jahren ohne Vorerkrankungen sowie Kinder und Jugendliche mit Vorerkrankungen. Weitere Impfungen schließt die Organisation für diese Gruppe aber nicht aus. Ein Risiko besteht demnach nicht. Die beratende Expertengruppe für Immunisierung (SAGE) der UN-Gesundheitsorganisation empfiehlt jedoch keine regelmäßigen Impfungen für diese Personen mehr. 

    In die Gruppe mit dem geringsten Risiko zählen gesunde Kinder und Jugendliche zwischen sechs Monaten und 17 Jahren. Hintergrund ist der WHO zufolge, dass eine weitere Impfung dieser Gruppe über die Grundimmunisierung und die erste Auffrischung hinaus keine gesundheitlichen Vorteile bringe.

    Übrigens: Auch in Deutschland breitet sich aktuell eine neue Corona-Variante aus. Experten erachten "Arcturus", eine Sublinie der Omikron-Variante, als gefährlich.

    Neuer Corona-Impfstoff gegen Omikron-Varianten: Wer benötigt ihn?

    Mehrere Impfstoff-Hersteller haben angekündigt noch im September einen neuen, an die aktuellen Varianten angepassten Corona-Impfstoff auf den Markt bringen zu wollen. Wie die Ärzte-Zeitung berichtete, sollen die Impfstoffe der Hersteller Biontech/Pfizer, Moderna sowue Novavax an die Omikron-Variante XBB.1.5 angepasst sein und auch die neue Corona-Variante EG.5, die ebenfalls zur Omikron-Familie zählt, soll durch die neuen Impfstoffe abgedeckt sein. Doch wer benötigt sie?

    Laut dem RKI gelten auch hier die Impfempfehlungen der STIKO. Mögliche Auffrischimpfungen etwa für Risikogruppen mit angepassten Impfstoffen sollten dabei "vorzugsweise im Herbst" verabreicht werden.

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