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Tankrabatt in Deutschland: Abschaffung? Wie lange? Wie hoch?

Horrende Spritpreise

Tankrabatt in Deutschland: Wie hoch ist er und wie lange gilt er?

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    Der Tankrabatt soll Benzin und Diesel deutlich günstiger machen.
    Der Tankrabatt soll Benzin und Diesel deutlich günstiger machen. Foto: Jens Büttner, dpa (Symbolbild)

    Am 1. Juni wurde ein Tankrabatt in Deutschland eingeführt. Durch das Paket sollen auch Autofahrerinnen und Autofahrer profitieren, die durch die stark angestiegenen Spritpreise belastet werden. Es geht konkret um günstigere Preise beim Tanken.

    Hintergrund ist der Krieg in der Ukraine und die daraus resultierende Energiekrise. Der Preis von Rohöl ist deutlich angestiegen, und dadurch sind auch die Preise von Benzin und Diesel in nie dagewesene Sphären abgehoben. Die Marke von zwei Euro pro Liter wird derzeit an vielen Tagen überschritten. Der Tankrabatt soll nun Abhilfe schaffen. Wie hoch ist er? Hier die Infos.

    Wie hoch ist der Tankrabatt?

    Die Preisentwicklung bei Benzin und Diesel war in den letzten Monaten dramatisch. Mit dem Tankrabatt wurde die Energiesteuer auf das europäische Mindestmaß gesenkt, was sich deutlich auf den Gesamtpreis auswirkt. Nach Berechnungen des ADAC kann Benzin dadurch bis zu 35 Cent pro Liter günstiger werden, Diesel bis zu 17 Cent.

    Wie lange gilt der Tankrabatt?

    Das Entlastungspaket sieht einen Tankrabatt für drei Monate vor, der dann also bis Ende August läuft. Über diesen Zeitraum hinweg liegen die Steuern auf Diesel und Benzin übrigens auf dem Mindestmaß, welches durch die EU zugelassen ist. Wie es nach der Frist von drei Monaten weitergeht, ist bisher kaum zu sagen. Innerhalb der Bundesregierung wird bereits über eine längerfristige Änderung diskutiert, doch entscheidend werden auch die Entwicklungen rund um den Krieg in der Ukraine und die Abhängigkeit von Öl aus Russland sein.

    Kritik am Tankrabatt: Wird er wieder abgeschafft?

    Nach der Tankrabatt-Einführung fielen die Preise an den Tankstellen anfangs, um dann schnell wieder zu steigen. Deswegen gibt es Kritik an den Ölkonzernen. Der Vorwurf: Die sollen den Rabatt nicht weitergeben und stattdessen auf Kosten der Bürger ihre eigenen Gewinne erhöht haben. Die Branche hat die Kritik zurückgewiesen und verweist auf gestiegene Ölpreise.

    Der ADAC etwa monierte, dass Diesel drei Wochen nach Einführung des Tankrabatts teurer sei als Ende Mai ohne die steuerliche Entlastung. Dabei hätte der Tankrabatt den Diesel-Preis um 17 Cent pro Liter günstiger machen müssen. Der Automobil-Club fordert, "die Preisbildungsvorgänge zwischen der Ölquelle und der Tankstelle transparent zu machen".

    Politiker aus der Ampel-Koalition und Opposition fordern Wirtschaftsminister Robert Habeck auf, die Ölkonzerne dazu zu bringen, dass diese den Tankrabatt voll an die Kunden weitergeben. Der FDP-Fraktionsvorsitzende Christian Dürr sagte der Bild: "Minister Habeck muss jetzt Druck machen und gemeinsam mit dem Bundeskartellamt dafür sorgen, dass die Entlastung greift."

    Den gesetzlich eingeführten Tankrabatt wieder abzuschaffen, sei laut FDP nicht einfach möglich. Die Partei lehnt es auch ab, Gewinner der Krise mit einer Übergewinnsteuer zu belasten.

    Geht den Tankstellen im Juni der Sprit aus?

    Längere Schlangen und Wartezeiten prägten das Bild von Tankstellen gerade Anfang Juni. Vorher herrschte bei den Betreiberinnen und Betreibern der Tankstellen durchaus Sorge. "Der 1. Juni könnte richtig dramatisch werden", glaubte beispielsweise Duraid El Obeid, Vorsitzender des Bundesverbands Freier Tankstellen (bft). In einem Interview mit der Wirtschaftswoche stellte er klar, dass die Tankstellen wegen der erwarteten Nachfrage deutlich mehr Kraftstoff benötigten. Er hielt auch Engpässe für möglich. In der Regel sollten solche aber recht schnell wieder behoben werden. Dass es über längere Zeit kaum mehr Sprit an den Tankstellen gibt, gilt als sehr unwahrscheinlich.

    Wie kann man beim Tanken sparen?

    Es gibt allgemein einige Tricks, mit denen Sie immer beim Tanken sparen können. Es gibt einige Apps, mit denen Preise an verschiedenen Tankstellen miteinander verglichen werden können. So haben Sie die Möglichkeit, die günstigste Tankstelle anzusteuern. Dabei werden Ihnen auch immer wieder Muster im Tagesverlauf auffallen. So ist Benzin und Diesel am Abend oft günstiger als am Morgen.

    Wem der Sprit trotzdem zu teuer ist, der kann auch auf den öffentlichen Nahverkehr ausweichen. Seit dem 1. Juni kann in Deutschland das 9-Euro-Ticket erworben werden, mit welchem man für neun Euro den ÖPNV nutzen kann. Das Ticket gilt bundesweit.

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