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Straßenverkehr: Sind Ganzjahresreifen sinnvoll? Das sollten Sie dazu wissen

Straßenverkehr

Sind Ganzjahresreifen sinnvoll? Das sollten Sie dazu wissen

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    Einer für alle Fälle: Je nach Situation können sich sogenannte Allwetter- oder Ganzjahresreifen für manche Autofahrer lohnen.
    Einer für alle Fälle: Je nach Situation können sich sogenannte Allwetter- oder Ganzjahresreifen für manche Autofahrer lohnen. Foto: Sina Schuldt, dpa/dpa-tmn (Symbolbild)

    Bei Fahrzeugen sollte nach Möglichkeit jedes Rädchen ins andere greifen. Denn selbst ein Schaden im kleinsten Bauteil kann große Wirkung entfalten und eine Panne zur Folge haben. Deshalb gilt es, das eigene Auto besonders zu hegen und zu pflegen, schließlich ist es für viele Ausflüge und Touren unerlässlich.

    Den einzigen Bodenkontakt – ob dies nun Asphalt, Kies oder Erde ist – stellen dabei die Reifen dar. Ihnen kommt demzufolge auch eine Sonderrolle zu. Denn verliert nur einer von ihnen zu viel Luft oder macht anderweitig schlapp, geht zumeist nicht mehr viel. Oder eher gar nichts mehr.

    In Deutschland wird zwischen drei Arten von Reifen unterschieden. Sommerreifen für die schönen Jahreszeiten. Winterreifen für Monate voller Frost und Kälte. Ganzjahresreifen oder Allwetterreifen für alle Monate und Hitze wie Schneefall. Also eine Mischung aus Sommer- und

    Dieser Text beschäftigt sich mit den Ganzjahresreifen und zeigt ihre Vor- und Nachteile auf.

    Ganzjahresreifen: Was ist zu beachten?

    Der ADAC betont, dass Fahrer, die Ganzjahresreifen aufziehen lassen, das individuelle Einsatzprofil des Fahrzeugs sowie die Stärken und Schwächen der Reifen genau kennen sollten. Es handelt sich offiziell um Winterreifen, gesetzlich werden sie in diese Kategorie eingestuft. Sie müssen mit dem M+S-Symbol oder dem Alpine-Symbol gekennzeichnet sein.

    Dementsprechend darf der Geschwindigkeitsindex unter dem Wert für die Fahrzeughöchstgeschwindigkeit liegen. Dies muss jedoch nach außen sichtbar sein – durch einen Aufkleber im Fahrsichtfeld oder einen Geschwindigkeitsbegrenzer mit entsprechender Displayanzeige.

    Laut ADAC ist in Italien in den Sommermonaten – also vom 16. Mai bis zum 14. Oktober – bei der Nutzung von Winter- oder Allwetterreifen ein Geschwindigkeitsindex Pflicht, der mindestens dem in der Zulassungsbescheinigung Teil I festgesetzten Geschwindigkeitsindex entspricht.

    Lohnenswert sind sie demnach für Autofahrer, die in gemäßigten Klimaregionen zu Hause sind und weder einen Skiurlaub noch Sommerferien im Süden planen. Auch für Zweit- oder Kleinwagen, die vor allem innerstädtisch bewegt werden, sind Ganzjahresreifen demnach geeignet.

    Interessant: Im Jahr 2019 betrug der Anteil der Allwetterreifen laut ADAC unter allen verkaufen Pkw-Reifen bereits 20 Prozent.

    Wie die R+V schreibt, zahlt die Versicherung auch bei Unfällen mit Ganzjahresreifen bei Schneeglätte oder ähnlich widrigen Bedingungen. In diesen Fällen wird demnach auf den Einwand der groben Fahrlässigkeit verzichtet.

    Ganzjahresreifen: Welche Vorteile haben sie?

    Den wichtigsten Vorteil hebt der ADAC hervor: Der Fahrer kann sich die Zeit zum Reifenwechsel und die Kosten für die Umrüstung sparen. Das bringt auch mit sich, dass die Suche nach einer Aufbewahrungsmöglichkeit für die zusätzlichen vier Reifen, die gerade nicht in Gebrauch sind, wegfällt, wie R+V erklärt.

    Das Portal autoscout24.de hebt positiv hervor, dass der Bremsweg nahezu an die Leistung der Saisonreifen heranreicht und der Fahrer für die meisten Situationen in den verschiedenen Jahreszeiten gewappnet ist. Insgesamt müssen weniger Reifen und Radsätze angeschafft werden.

    Ganzjahresreifen: Welche Nachteile haben sie?

    Da Ganzjahresreifen eben für Sommer wie Winter ausgelegt sein müssen, sind sie in den Worten des ADAC "ein Kompromiss, der an die Leistungen guter Spezialisten für Sommer und Winter nicht herankommen kann". Entsprechend kann der Fahrer bei einem heftigen Wintereinbruch gezwungen sein, den Wagen stehenzulassen.

    Die R+V betont zudem den längeren Bremsweg als bei Saisonreifen. Entsprechend sollte defensiv gefahren werden, denn die Ganzjahresreifen passen sich nicht optimal an die Fahrbahnbeschaffenheit an. Im Winter weisen sie schlechtere Traktion auf, im Sommer ist der Abrieb der Gummimischung höher.

    Problematisch ist zudem, dass die schon erwähnte M+S-Kennzeichnung nach dem 30. September 2024 nicht mehr existieren wird. Ab Oktober sind nur noch Reifen mit Schneeflockensymbol zugelassen, weil diese für stark winterliche Verhältnisse ausgestattet sind.

    Bei autoscout24.de wird der höhere Geräuschpegel und Verschleiß im Vergleich zu Saisonreifen erwähnt, zudem müssen Abstriche bei Sicherheit und Komfort gemacht werden. Die Ganzjahresreifen sollten demnach aus Gründen der Sicherheit jedes Jahr neu gekauft werden, womit eine Runderneuerung deutlich häufiger nötig ist als bei der Nutzung von Sommer- und Winterreifen.

    Das Portal autohof-guide.de betont, während Ganzjahresreifen für Kleinwagen und Wagen in der Kompaktklasse Fahrvergnügen ohne große Abstriche bieten, sind Fahrzeuge in der Limousinenklasse für diese Allwetterreifen eher ungeeignet.

    Übrigens: Der Zeitpunkt des Ölwechsels sollte mit der Zahl der gefahrenen Kilometer zusammenhängen. Wer ein Messer im Auto transportiert, kann ordentlich zur Kasse gebeten werden. Es gibt einige Möglichkeiten, einem Marderschaden vorzubeugen. Grundsätzlich spricht nichts dagegen, Falschparker zu fotografieren, wie es etwa der selbsternannte Anzeigenhauptmeister tut.

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