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Santa Cruz de La Palma: Neue Studie: Der Vulkan unter La Palma brodelt weiter

Santa Cruz de La Palma

Neue Studie: Der Vulkan unter La Palma brodelt weiter

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    La Palma im November 2021: Noch nie hat ein Ausbruch des Cumbre Vieja die Insel so schwer getroffen. Mindestens 7000 Menschen mussten evakuiert werden, 3000 konnten nie zurückkehren, weil ihre Häuser zerstört wurden.
    La Palma im November 2021: Noch nie hat ein Ausbruch des Cumbre Vieja die Insel so schwer getroffen. Mindestens 7000 Menschen mussten evakuiert werden, 3000 konnten nie zurückkehren, weil ihre Häuser zerstört wurden. Foto: Kike Rincón

    Für die Bewohnerinnen und Bewohner der kanarischen Ferieninsel La Palma war der Vulkanausbruch vor einem Jahr ein Albtraum. Die Explosion des Vulkangebirges Cumbre Vieja im Süden der spanischen Atlantikinsel zerstörte mehrere Dörfer, begrub mehr als 1500 Wohnhäuser und richtete schwere Schäden auf Bananenplantagen und in der traumhaften Landschaft an. Doch für die Wissenschaft war die Eruption eine Riesenchance. Noch nie konnten Fachleute eine Vulkanexplosion so hautnah vom Anfang bis zum Ende dokumentieren. Es gelang den Geologinnen und Geologen, mit ihren Messgeräten kilometertief in den brodelnden Vulkan hineinzuschauen.

    Der Vulkan kann jederzeit wieder explodieren

    Bei dieser wissenschaftlichen Reise ins Innere der Erde konnte sogar mit 3D-Bildern die Entwicklung der Magmablase und der Aufstieg des flüssigen Materials an die Erdoberfläche mitverfolgt werden. Nun stellte das kanarische Vulkaninstitut Involcan erste Ergebnisse dieser spektakulären Untersuchungen vor. Die Studie, bei der Forscher aus Spanien und Russland zusammenarbeiteten, bestätigt, dass unter La Palma auch nach dem Einschlafen des Vulkans weiterhin eine riesige Magmablase brodelt; der Ausbruch war nach drei Monaten im Dezember 2021 zu Ende gegangen. Oder anders gesagt: Die 83.000 Bewohner des Eilands müssen sich damit abfinden, dass sie auf einem Vulkan leben, der wieder explodieren kann. „Erstmals konnte die Existenz eines großen Magmavorrates unter La Palma nachgewiesen werden“, erklären die Involcan-Forscher. „Diese Magmakammer hat den Eruptionsprozess des Cumbre Vieja ernährt. Und sie kann potenziell in der Zukunft ähnliche Eruptionsprozesse speisen.“

    Der Wiederaufbau gestaltet sich schwierig – wie bei dieser Straße, die La Laguna mit Puerto Naos verbindet. „Palma zurückgewinnen“ nennt sich auf La Palma ein Plan, dessen Ziel darin besteht, die Verbindungen zwischen dem Norden und dem Süden der Insel von Lava und Asche zu befreien.
    Der Wiederaufbau gestaltet sich schwierig – wie bei dieser Straße, die La Laguna mit Puerto Naos verbindet. „Palma zurückgewinnen“ nennt sich auf La Palma ein Plan, dessen Ziel darin besteht, die Verbindungen zwischen dem Norden und dem Süden der Insel von Lava und Asche zu befreien. Foto: EUROPA PRESS / Kike Rincón / Kike Rincón

    Die Insel wird jedes Jahr von zehntausenden Wanderurlaubern aus dem deutschsprachigen Raum besucht. Besonders beliebt sind die Wanderrouten durch die atemberaubende Vulkanlandschaft. Eine neue Route führt direkt bis zum Krater im Cumbre-Vieja-Gebirge. Sie kann derzeit aber nur mit einem ortskundigen Führer erkundet werden.

    Wann der nächste Ausbruch auf der Insel stattfinden wird, lässt sich nicht vorhersagen. Allerdings gibt es kurzfristige Warnzeichen, wie etwa jene Erdbebenwelle, die Tage vor der Explosion des Cumbre Vieja die Insel erschütterte.

    Langfristig gleichen die Versuche, einen neuen Ausbruch exakt zu prognostizieren, eher der Kaffeesatzleserei. Doch immerhin kann aus den drei Eruptionen auf La Palma in den vergangenen 72 Jahren – da war 2021, 1971 und 1949 – geschlossen werden, dass in den nächsten Jahrzehnten wohl tatsächlich wieder mit einer Lavaexplosion gerechnet werden muss.

    Der Berg spuckt Feuer - so sah es Ende 2021 auf La Palma aus.
    Der Berg spuckt Feuer - so sah es Ende 2021 auf La Palma aus. Foto: Emilio Morenatti, AP/dpa

    Involcan-Koordinator Nemesio Pérez warnte die Inselpolitiker, das Risiko neuer Lavakatastrophen auf die leichte Schulter zu nehmen. „Das vulkanische Risiko nimmt zu“, sagte er. Und zwar nicht nur auf La Palma, sondern auf allen Kanarischen Inseln, die durchweg vulkanischen Ursprungs sind.

    Auch Teneriffa, die meistbesuchte Kanareninsel, sei davon nicht ausgenommen. Der Teide-Berg ist der berühmteste Vulkan der Inselgruppe. Er ist mit 3715 Metern der höchste Berg Spaniens und der dritthöchste Vulkanberg der Welt. Der letzte Ausbruch des Teides fand 1909 statt, also vor mehr als 100 Jahren, richtete aber keine größeren Schäden an. Vor mehr als drei Jahrhunderten hatte eine Lavalawine, die sich vom Teide herabwälzte, Teile des Dorfes Garachico zerstört.

    Schlummern große Magmalager unter den kanarischen Inseln?

    Die Warnung der Involcan-Forscher, dass das Vulkanrisiko auf den Kanaren nicht geringer geworden ist, hängt auch mit den Ergebnissen der jüngsten Studie zusammen. „Es bestätigt sich die mögliche Existenz großer Magmalager unter den kanarischen Inseln“, betonen die Wissenschaftler.

    Diese Magmavorräte stehen unter großem Druck. Das habe im Falle von La Palma dazu geführt, dass das flüssige Vulkanmaterial in nur sieben Tagen aus zehn Kilometern Tiefe mit großer Gewalt an die Erdoberfläche gesprudelt und dort in die Höhe geschossen sei.

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