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Nobelpreis 2023: Alle Preisträger & Bekanntgaben im Überblick

Nobelpreis 2023

Das sind alle Nobelpreisträger im Überblick

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    Anfang Oktober wird der Nobelpreis 2023 in Stockholm vergeben.
    Anfang Oktober wird der Nobelpreis 2023 in Stockholm vergeben. Foto: Angela Weiss/Pool AP, dpa

    Albert Einstein, Nelson Mandela, Bob Dylan: Die Liste der berühmten Nobelpreisträger ist lang. Und sie wurde nun noch länger. Am Sonntag, 10. Dezember, dem Todestag von Alfred Nobel, wurde der Nobelpreis 2023 verliehen. Dabei überreichte der schwedische König die Preise in den Kategorien Physik, Wirtschaft, Chemie, Medizin und Literatur im Stockholmer Konzerthaus. Der Friedensnobelpreis wurde in der Universität der norwegischen Hauptstadt Oslo übergeben.

    Die Auszeichnung besteht aus einer Urkunde, einer Medaille und einem Preisgeld in Höhe von zehn Millionen Schwedische Kronen (knapp 920.000 Euro). Auch ein in Deutschland lehrender Wissenschaftler hat die Auszeichnung in diesem Jahr entgegengenommen: Der Physiker Ferenc Krausz, der in Garching forscht.

    Der Nobelpreis wird seit 1901 vergeben. Gestiftet wurde die Auszeichnung von dem schwedischen Erfinder und Industriellen Alfred Nobel, der in seinem Testament festlegte, dass mir seinem Vermögen eine Stiftung gegründet werden sollte, deren Zinsen "als Preis denen zugeteilt werden, die im verflossenen Jahr der Menschheit den größten Nutzen geleistet haben".

    Nobelpreis 2023: Termine der Bekanntgabe

    Die Preisträgerinnen und Preisträger wurden nicht erst bei der Verleihung bekanntgegeben, sondern standen bereits seit Anfang Oktober fest. Hier sind alle Gewinnerinnen und Gewinner 2023 im Überblick:

    Nobelpreis 2023Termin der BekanntgabePreisträger
    Medizin-Nobelpreis 2023Montag, 2. Oktober, 11.30 UhrKatalin Kariko (Ungarn), Drew Weissman (USA)
    Physik-Nobelpreis 2023Dienstag, 3. Oktober, 11.45 UhrPierre Agostini (USA), Ferenc Krausz (Deutschland), Anne L'Huillier (Schweden)
    Chemie-Nobelpreis 2023Mittwoch, 4. Oktober, 11.45 UhrMoungi Bawendi (USA), Louis Brus (USA) und Alexei Ekimov (Russland)
    Literatur-Nobelpreis 2023Donnerstag, 5. Oktober, 13 UhrJon Fosse (Norwegen)
    Friedens-Nobelpreis 2023Freitag, 6. Oktober, 11 UhrNarges Mohammadi (Iran)
    Wirtschafts-Nobelpreis 2023Montag, 9. Oktober, 11.45 UhrClaudia Goldin (USA)

    Medizin-Nobelpreis: Gewinner der letzten Jahre

    In diesem Jahr ging der Nobelpreis für Medizin an die in Ungarn geborene Forscherin Katalin Kariko und den US-Amerikaner Drew Weissman für Grundlagen zur Entwicklung von mRNA-Impfstoffen gegen Covid-19. "Durch ihre bahnbrechenden Resultate, die unser Verständnis davon, wie mRNA mit dem menschlichen Immunsystem interagiert, grundlegend verändert haben, trugen die Preisträger zu dem beispiellosen Tempo der Impfstoffentwicklung während einer der größten Bedrohungen für die menschliche Gesundheit in moderner Zeit bei", hieß es vom Nobelkomitee.

    • 2022: Svante Pääbo (Schweden) für Erkenntnisse zur menschlichen Evolution
    • 2021: David Julius (USA) und Ardem Patapoutian (Libanon) für die Entdeckung von Rezeptoren für Temperatur und Berührung im Körper
    • 2020: Harvey J. Alter (USA), Michael Houghton (USA) und Charles M. Rice (USA) für die Entdeckung des Hepatitis-C-Virus
    • 2019: William Kaelin (USA), Peter Ratcliffe (Großbritannien) und Gregg Semenza (USA) für die Entdeckung molekularer Mechanismen, mit denen Zellen den Sauerstoffgehalt wahrnehmen
    • 2018: James P. Allison (USA) und Tasuku Honjo (Japan) für den Durchbruch bei der Bekämpfung von Krebs mit körpereigenen Immunzellen
    • 2017: Jeffrey C. Hall, Michael Rosbash und Michael W. Young aus den USA für die Erforschung der inneren Uhr
    • 2016: Yoshinori Ohsumi (Japan) für seine Forschung zur Selbstverdauung der Zellen
    • 2015: William Campell (Irland), Satoshi Ōmura (Japan), Tu Youyou (China) für die Bekämpfung von Parasiten
    • 2014: John O'Keefe (USA) sowie May-Britt und Edvard Moser (Norwegen) für die Entdeckung eines inneren Navigationssystems im Gehirn

    Physik-Nobelpreis: Gewinner der letzten Jahre

    Der in Bayern arbeitende Ferenc Krausz und die aus Frankreich stammenden Anne L'Huillier und Pierre Agostini erhielten in diesem Jahr den Physik-Nobelpreis. Bei ihrer Forschung geht es darum, die schnellsten Prozesse in der Natur außerhalb des Atomkerns in Echtzeit zu verfolgen: die Bewegungen von Elektronen.

    • 2022: Alain Aspect (Frankreich), John F. Clauser (USA) und Anton Zeilinger (Österreich) für Forschung zur Quantenmechanik
    • 2021: Klaus Hasselmann (Deutschland), Syukuro Manabe (USA) und Giorgio Parisi (Italien) für die Entwicklung von physikalischen Modellen zum Erdklima
    • 2020: Reinhard Genzel (Deutschland), Roger Penrose (Großbritannien) und Andrea Ghez (USA) für die Forschung zu Schwarzen Löchern
    • 2019: James Peebles (Kanada/USA), Michel Mayor (Schweiz) und Didier Queloz (Schweiz) für ihre Beiträge zur Geschichte des Universums sowie die Entdeckung eines Exoplaneten
    • 2018: Arthur Ashkin (USA), Donna Strickland (Kanada) und Gérard Mourou (Frankreich) für ihre Forschung zur Laserphysik
    • 2017: Rainer Weiss, Barry Barish und Kip Thorne aus den USA für die Entdeckung von Gravitationswellen
    • 2016: David Thouless, Duncan Haldane und Michael Kosterlitz aus Großbritannien für ihre Untersuchung von ungewöhnlichen Phasen oder Zuständen von Materie
    • 2015: Takaaki Kajita (Japan) und Arthur B. McDonald (Kanada) für den Nachweis, dass Neutrinos Masse besitzen
    • 2014: Isamu Akasaki, Hiroshi Amano and Shuji Nakamura aus Japan für ihre Erfindung der blauen LED

    Chemie-Nobelpreis: Gewinner der letzten Jahre

    In diesem Jahr ging der Chemie-Nobelpreis an die in den USA tätigen Forscher Moungi Bawendi, Louis Brus und Alexei Ekimov für die Entdeckung und Entwicklung von sogenannten Quantenpunkten. Die auch künstliche Atome genannten Strukturen werden unter anderem in modernen Fernsehern verwendet und sind für Quantencomputer wichtig.

    • 2022: Carolyn Bertozzi (USA), Barry Sharpless (USA) und Morten Meldal (Dänemark) für die Entwicklung der Click-Chemie und der bioorthogonalen Chemie
    • 2021: Benjamin List (Deutschland) und David MacMillan für die Entwicklung von Methoden zur Veränderung von Erbgut
    • 2020: Emmanuelle Charpentier (Frankreich) und Jennifer Doudna (USA) für die Entwicklung von Methoden zur Erbgut-Veränderung
    • 2019: John Goodenough (USA), Stanley Whittingham (Großbritannien) und Akira Yoshino (Japan) für die Entwicklung von Lithium-Ionen-Batterien, die in vielen Alltagsprodukten wie Smartphones, Laptops oder E-Fahrzeugen stecken
    • 2018: Frances Arnold, George Smith (USA) und Sir Gregory Winter (Großbritannien) für die Entwicklung von Medikamenten nach Prinzipien der Evolution
    • 2017: Jacques Dubochet (Schweiz), Joachim Frank (USA) und Richard Henderson (Großbritannien) für die Entwicklung der Kryo-Elektronenmikroskopie, mit der Biomoleküle sichtbar gemacht werden
    • 2016: Jean-Pierre Sauvage (Frankreich), Sir James Fraser Stoddart (Großbritannien) und Bernard L. Feringa (Niederlande) für die Entwicklung extrem kleiner molekularer Maschinen
    • 2015: Tomas Lindahl (Schweden), Paul Modrich (USA) und Aziz Sancar (Türkei/USA) für ihre Untersuchungen dazu, wie Zellen beschädigte DNA reparieren
    • 2014: Stefan Hell (Deutschland) sowie Eric Betzig und William Moerner aus den USA für ihre Entwicklungen von Nanoskopie, um Moleküle innerhalb von Zellen zu verfolgen

    Literatur-Nobelpreis: Gewinner der letzten Jahre

    Den Literatur-Nobelpreis erhielt in diesem Jahr der norwegische Autor Jon Fosse. Er erhalte den wichtigsten literarischen Preis der Erde für seine innovativen Theaterstücke und seine Prosa – damit gebe er "dem Unsagbaren eine Stimme", sagte der Ständige Sekretär der Akademie, Mats Malm, bei der Preisbekanntgabe in der Stockholmer Altstadt. 

    • 2022: Annie Ernaux (Frankreich)
    • 2021: Abdulrazak Gurnah (Tansania)
    • 2020: Louise Glück (USA)
    • 2019: Peter Handke (Österreich)
    • 2018: Olga Tokarczuk (Polen)
    • 2017: Kazuo Ishiguro (Großbritannien)
    • 2016: Bob Dylan (USA)
    • 2015: Swetlana Alexijewitsch (Belarus)
    • 2014: Patrick Modiano (Frankreich)

    Friedens-Nobelpreis: Gewinner der letzten Jahre

    Die iranische Frauenrechtsaktivistin Narges Mohammadi wurde in diesem Jahr mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Sie bekommt den prestigeträchtigen Preis "für ihren Kampf gegen die Unterdrückung der Frauen im Iran und ihren Kampf für die Förderung der Menschenrechte und der Freiheit für alle", wie die Vorsitzende des Komitees, Berit Reiss-Andersen, bei der Preisbekanntgabe in Oslo sagte. Bei der Verliehung blieb ihr Stuhl allerdings leer – Mohammadi sitzt in Teheran in Haft.

    • 2022: Ales Bialiatski (Belarus) für die Förderung des Rechts zur Machtkritik und den Schutz der Grundrechte der Bürger sowie für die herausragenden Bemühungen, Kriegsverbrechen, Menschenrechtsverletzungen und Machtmissbrauch zu dokumentieren
    • 2021: Maria Resse (Philippinen) und Dmitri Muratow (Russland) für ihre Bemühungen rund um die Wahrung der Meinungsfreiheit
    • 2020: Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen für den Kampf gegen den Hunger.
    • 2019: Äthiopiens Ministerpräsident Abiy Ahmed für seine Initiative zur Lösung des Grenzkonflikts zwischen Äthiopien und seinem Nachbarland Eritrea
    • 2018: Nadia Murad (Irak) und Denis Mukwege (Kongo) für den Kampf gegen sexuelle Gewalt als Kriegswaffe
    • 2017: ICAN für den Kampf gegen Atomwaffen
    • 2016: Kolumbiens damaliger Präsident Juan Manuel Santos für seine Anstrengungen, den mehr als fünfzig Jahre andauernden Bürgerkrieg in seinem Land zu beenden
    • 2015: Tunesisches Dialog-Quartett für den Einsatz für die Demokratie
    • 2014: Malala Yousafzai (Pakistan) und Kailash Satyarthi (Indien) für ihren Kampf gegen die Unterdrückung von Kindern und für das Recht aller Kinder auf Bildung

    Wirtschafts-Nobelpreis: Gewinner der letzten Jahre

    Für ihre Forschung zur Rolle von Frauen auf dem Arbeitsmarkt wurde die US-Ökonomin Claudia Goldin in diesem Jahr mit dem Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften ausgezeichnet.

    • 2022: Ben Bernanke (USA), Douglas Diamond (USA) und Philip Dybvig (USA) für ihre Forschung zu Banken und Finanzkrisen
    • 2021: David Card (Kanada) für seine empirischen Beiträge zur Ökonomie auf dem Arbeitsmarkt und Joshua Angrist (USA) und Guido Imbens (Niederlande) für ihre methodischen Beiträge zur Analyse von Kausalbeziehungen
    • 2020: Paul R. Milgrom (USA) und Robert B. Wilson (USA) für die Verbesserungen der Auktionstheorie und Erfindung neuer Auktionsformate
    • 2019: Esther Duflo (Frankreich), Abhijit Banerjee (Indien) und Michael Kremer (USA) für ihren experimentellen Ansatz zur Bekämpfung der weltweiten Armut
    • 2018: William D. Nordhaus und Paul M. Romer aus den USA für ihre Arbeiten rund um Klimawandel und technologische Innovation
    • 2017: Richard H. Thaler (USA) für seine Beiträge zur Wirtschaftspsychologie
    • 2016: Oliver Hart (Großbritannien) und Bengt Holmström (Finnland) für ihre Beiträge zur Vertragstheorie
    • 2015: Angus Deaton (Schottland) für seine Analyse von Konsum, Armut und Wohlstand
    • 2014: Jean Tirole (Frankreich) für seine Analysen von Marktmacht und der Regulierung von Märkten

    Alternativer Nobelpreis: Preisträger 2023

    Die Preisträger des Alternativen Nobelpreises, oder auch Right Livelihood Awards, wurden bereits bekannt gegeben. Diese Auszeichnung ist Persönlichkeiten und Organisationen vorgesehen, die sich den größten Problemen der Welt widmen. In diesem Jahr, inmitten der europäischen Migrationsdebatte, erhält unter anderem eine Hilfsorganisation den Preis. Auch eine Frauenrechtsaktivistin, eine Umweltschützerin und eine Umweltaktivistengruppe zählen zu den Preisträgern. Das sind die vier Preisträger 2023 im Überblick:

    • SOS Méditerranée
    • Eunice Brookman-Amissah
    • Phyllis Omido
    • Mother Nature Cambodia
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