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Mpox-Variante breitet sich aus: Übertragung, Symptome, Impfung

Affenpocken

Neue Mpox-Variante breitet sich unkontrolliert aus und könnte auch Europa erreichen

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    So sieht es unter dem Mikroskop aus: In der zentralafrikanischen Demokratischen Republik Kongo breitet sich das Mpox-Virus aus.
    So sieht es unter dem Mikroskop aus: In der zentralafrikanischen Demokratischen Republik Kongo breitet sich das Mpox-Virus aus. Foto: National Institute of Allergy and Infectious Diseases/AP, dpa

    In mehr als 100 Ländern war vor zwei Jahren die Infektionskrankheit Mpox, die einst Affenpocken genannt wurde, ausgebrochen. Letztendlich verlief die Welle aber glimpflich. Doch nun kursierte eine neue und „ohne Zweifel die gefährlichste der bekannten Mpox-Varianten“, so John Claude Udahemuka, Dozent an der Universität Ruanda. Laut dem Wissenschaftlicher verbreitet sich die Variante Ib ohne Sexualkontakte von Mensch zu Mensch, löst schwerere Symptome aus als andere Varianten und für Kinder lebensgefährlich.

    Neue Mpox-Variante breitet sich in der Demokratischen Republik Kongo aus

    Derzeit ist vor allem die Demokratische Republik Kongo betroffen. „Expertinnen und Experten sind alarmiert, weil sie sich in der abgelegenen Region unkontrolliert ausbreitet. Sie kann auch Europa erreichen“, warnte die Weltgesundheitsorganisation WHO. Das ist für den WHO-Nothilfekoordinator Mike Ryan aber nicht die größte Sorge. Denn reiche Länder hätten bei dem Mpox-Ausbruch 2022 gezeigt, dass sie die Ressourcen haben, eine Verbreitung einzudämmen. „Meine größte Sorge ist, dass die Krankheit sich in Bevölkerungen ausbreitet, die von großer Armut betroffen sind, wenig Zugang zu medizinischer Hilfe haben und vielleicht Probleme haben, Behörden zu vertrauen“, sagte Ryan.

    Neue Mpox-Variante: Symptome, Übertragung und Impfung

    Das auffälligste Symptom von Mpox sind Bläschen und Pusteln auf der Haut, darunter in der Genital- und Analregion. Betroffene der neuen Variante leiden an einem stärkeren Ausschlag am ganzen Körper und länger anhaltende Symptomen. Frauen erleiden Fehlgeburten und für Kinder sei die Krankheit lebensgefährlich, erklärte Leandre Murhula Masirika, Forschungskoordinator der Gesundheitsbehörde von Süd-Kivu im Kongo.

    Bislang fand die Mpox-Übertragung entweder durch den Kontakt mit Wildtieren und deren Fleisch oder über Sexualkontakte statt – vor allem unter Männern, die Sex mit Männern haben. Zunächst habe sich die neue Variante über Sexarbeiterinnen ausgebreitet, inzwischen gehe sie aber unabhängig von derlei Kontakten von Mensch zu Mensch, sagte Udahemuka. Beispielsweise hätten sich in einer Schule viele Kinder beim Spielen mit einem Infizierten angesteckt.

    Vor den bisher bekannten Mpox-Varianten schützt der Impfstoff gegen Pocken. Ob dieser auch gegen die neue Variante wirksam ist, sei laut Udahemuka noch nicht erforscht. Mpox-Fälle bei Menschen sind vor allem in Zentral- und Westafrika seit den 70er Jahren bekannt. Durch Schutzimpfungen gegen Pocken gab es lange eine Herdenimmunität. Doch seit die Pocken seit 1980 weltweit ausgerottet und die Impfungen eingestellt wurden, steigt die Zahl der Mpox-Fälle.

    Zahl der Mpox-Infektionen unbekannt

    Die neue Variante breitete sich seit September 2023 von der abgelegenen Bergbaustadt Kamituga im Osten des Kongo ausgehend aus. Inzwischen wurden Fälle aus vielen Ortschaften gemeldet, auch aus Goma, wo es einen internationalen Flughafen gibt. Es sei nur eine Frage der Zeit, bis sich die neue Variante über die Region hinaus ausbreite, sagte Masirika.

    Wie viele Infektionen es mit der Ib-Variante bislang gab, ist nicht bekannt. Nur schwer Erkrankte suchten Krankenhäuser auf, sagte Trudie Lang, Professorin für globale Gesundheit an der Universität Oxford. „Das dürfte nur die Spitze des Eisbergs sein. Es ist möglich, dass die Inkubationszeit lang ist, das heißt, dass Menschen andere anstecken können, ohne es zu wissen.“

    Bislang 3800 Mpox-Fälle in Deutschland erfasst

    Nach Angaben des Robert Koch-Instituts wurden in Deutschland bislang 3800 Mpox-Fälle erfasst – die meisten davon im Jahr 2022. Weniger als ein Prozent der registrierten Infektionen betrafen Frauen, Jugendliche oder Kinder. Keiner der Infizierten ist an der Krankheit gestorben. „Eine Gefährdung für die Gesundheit der breiten Bevölkerung in Deutschland schätzt das RKI derzeit als gering ein“, schrieb das RKI in einer Beurteilung der Lage Ende Juni, ging aber noch nicht auf die neue Variante im Kongo ein. (mit dpa)

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