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Diabetes: Ab welchem Blutzuckerwert wird es gefährlich?

Diabetes

Diabetes: Ab welchem Blutzuckerwert wird es gefährlich?

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    Die Blutzuckerwerte müssen bei Diabetes-Patienten genau überwacht werden.
    Die Blutzuckerwerte müssen bei Diabetes-Patienten genau überwacht werden. Foto: Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa-tmn (Symbolbild)

    Diabetes ist keine seltene Krankheit mehr, sondern eine Realität, die das Leben von Millionen von Menschen weltweit beeinflusst. Allein in Deutschland sind laut den Zahlen der Deutschen Diabetes Hilfe derzeit etwa elf Millionen Menschen von der Krankheit betroffen. Erste Anzeichen einer Diabetes-Erkrankung vor einer Diagnose können erhöhter Durst, Müdigkeit und unerklärlicher Gewichtsverlust sein. Doch wann wird es eigentlich für Diabetes-Patienten gefährlich, also wann ist der Blutzuckerspiegel zu hoch oder zu niedrig? Dieser Frage gehen wir in diesem Artikel nach. 

    Diabetes: Ab welchem Wert wird es gefährlich?

    Bei einem gesunden Erwachsenen liegt der nüchterne Blutzuckerspiegel, etwa nach 8 bis 10 Stunden ohne Nahrungsaufnahme, laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zwischen 70 mg/dl (3,9 mmol/l) und 100 mg/dl (5,6 mmol/l). 

    Zur Erklärung: Die Konzentration der Glukose im Blut, auch als Blutzuckerwerte bezeichnet, kann in zwei unterschiedlichen Einheiten gemessen werden: "Milligramm pro Deziliter" (mg/dl) oder "Millimol pro Liter" (mmol/l). Die international gebräuchlichste Einheit ist dabei mmol/l. Die mg/dl-Angabe bezieht sich auf das Gewicht der gelösten Zuckerteilchen pro Volumen, während die mmol/l-Angabe die Anzahl der gelösten Zuckerteilchen, also die Stoffmenge, pro Volumen berechnet. 

    Von einer Diabetes-Erkrankung spricht man laut dem Diabetesinformationsportal dann, wenn im Labor Werte von 200 mg/dl (11,1 mmol/l) oder mehr gemessen werden - unabhängig davon, ob und was derjenige vorher gegessen hat. Für die Diagnose erfolgt dann eine weitere Messung in nüchternem Zustand - also dann, wenn die betroffene Person 8 bis 12 Stunden keine Nahrung zu sich genommen hat. Weist die Person dann einen Wert von 126 mg/dl (7,0 mmol/l) oder größer auf, liegt sehr wahrscheinlich ein Diabetes mellitus vor. Diese Werte zeigen allerdings nur, ab wann eine Diabetes-Erkrankung vorliegen könnte. Doch ab welchen Werte wird es für Menschen mit Typ-1 oder Typ-2-Diabetes gefährlich? 

    Zielwerte für Menschen mit Typ-1 oder Typ-2-Diabetes liegen nüchtern meist 100-125 mg/dl. Alles außerhalb dieses Spektrums ist eher nicht erstrebenswert. Von Über- (Hyperglykämie) oder Unterzuckerung (Hypoglykämie) bei Diabetes-Patienten spricht man laut diabinfo.de bei folgenden Werten: 

    • Über 140 mg/dl (7,8 mmol/l) und bis zu 250 mg/dl (13,9 mmol/l) = Milde Überzuckerung
    • Über 250 mg/dl (13,9 mmol/l) = Schwere Überzuckerung mit Anzeichen einer Ketoazidose, die zu diabetischem Koma führen kann
    • Unter 70 mg/dl (3,3 mmol/l) = Unterzuckerung

    Diabetes: Was bei Über- oder Unterzuckerung passieren kann

    Was geschieht also, wenn ein Mensch über- oder unterzuckert ist? Die Symptome einer Überzuckerung sind laut gesundheitsinformation.de nicht immer sofort spürbar und können jahrelang unbemerkt bleiben. Zu den Anzeichen gehören starkes Durstgefühl, häufiges Wasserlassen, Müdigkeit, Antriebsschwäche, Übelkeit und Schwindel. Diese Symptome zählen zu den ersten Anzeichen von Typ-1 und auch Typ-2-Diabetes.

    In schweren Fällen kann eine sehr hohe Blutzuckerkonzentration zu Bewusstseinsstörungen bis hin zum diabetischen Koma führen. Bei Menschen, die bereits eine Diabetes-Diagnose haben, können solche Beschwerden darauf hinweisen, dass die Behandlung angepasst werden muss. Dies kann die Verschreibung oder Anpassung von Medikamenten beinhalten, um den Blutzuckerspiegel zu senken, und in einigen Fällen kann ein Krankenhausaufenthalt erforderlich sein, um den Blutzucker zu regulieren.

    Bei der Unterzuckerung handelt es sich - wie der Name schon vermuten lässt - um einen starken Abfall des Blutzuckers. Symptome können dabei schneller Puls, kalter Schweiß, blasse Gesichtsfarbe, Kopfschmerzen, Heißhunger, Zittern, Unruhe, Nervosität, Konzentrationsschwierigkeiten bis hin zur Verwirrtheit sein, schreibt gesundheitsinofrmation.de. Die Intensität der Symptome hängt allerdings vom individuellen Blutzuckerspiegel ab und kann variieren. 

    Eine leichte Unterzuckerung ist normalerweise nicht schädlich, aber eine schwere Unterzuckerung kann zu Bewusstlosigkeit führen und lebensbedrohlich sein. In solchen Fällen ist schnelles Handeln wichtig, indem man Zucker in Form von Traubenzucker oder zuckerhaltiger Limonade zu sich nimmt. Menschen mit Typ-1-Diabetes haben für den Notfall oft eine Fertigspritze mit Glukagon, einem Hormon, das die Leber zur Freisetzung von Zucker ins Blut anregt. 

    Generell empfiehlt die Deutsche Diabetes Gesellschaft Betroffenen, Symptome und Risiken von Über- und Unterzuckerung zu kennen und ihren Blutzuckerspiegel regelmäßig zu überprüfen, um potenzielle Probleme frühzeitig zu erkennne und zu behandeln. Eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige körperliche Aktivität sind ebenfalls entscheidend, um den Blutzuckerspiegel im Zielbereich zu halten. Die Deutsche Diabetes Gesellschaft empfiehlt, sich an einen Ernährungsplan zu halten, der auf individuelle Bedürfnisse abgestimmt ist, und regelmäßige körperliche Bewegung in den Alltag zu integrieren, um die Insulinsensitivität zu erhöhen und den Blutzuckerspiegel zu stabilisieren. Diese Maßnahmen helfen nicht nur, akute Risiken zu minimieren, sondern tragen auch langfristig zur Verbesserung der Lebensqualität bei.

    Übrigens: Diabetes äußert sich je nach Alter und Geschlecht unterschiedlich sein. Tatsächlich sind die Diabetes-Symptome bei Männern anders als bei Kindern. Viel Bauchfett kann im Übrigen auch auf eine Insulinresistenz hindeuten. 

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