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Dengue-Fieber in Europa: Das sollten Reisende wissen

Tropenkrankheit

Dengue-Fieber in Europa: So schützen sich Reisende

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    Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist besorgt wegen der Ausbreitung des Dengue-Virus, auch in Europa.
    Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist besorgt wegen der Ausbreitung des Dengue-Virus, auch in Europa. Foto: Patrick Pleul, dpa (Symbolbild)

    Hört man Dengue-Fieber, denken die meisten wohl an Reisen in tropische Regionen wie Asien oder Südamerika. Aber auch hierzulande wird das Virus immer wieder eingeschleppt: Laut dem Robert-Koch-Institut (RKI) gibt es in Deutschland über 1.000 Erkrankungen jährlich, meist eingeschleppt aus Südostasien.

    Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt nun aber, auch in Europa könnte das Dengue-Fieber bald eine heimische Erkrankung werden. Verantwortlich sieht die WHO dafür vor allem die Erderwärmung. Diese mache neue Gebiete für Moskitos wie die Asiatische Tigermücke, die die Infektion übertragen, attraktiv. Für die Gesundheitssysteme bedeute das eine Umstellung, um Dengue-Patienten zukünftig ausreichend zu versorgen.

    Aber was bedeutet die Verbreitung des Dengue-Fiebers für Europa-Reisende? Wie schützt man sich am besten vor der Infektion? Alle Fragen werden in diesem Artikel beantwortet.

    Wo gibt es Dengue-Fieber in Europa?

    Besonders verbreitet sei das Dengue-Fieber laut WHO in Südeuropa. Die meisten Fälle gäbe es derzeit in Italien und Frankreich, aber auch in Spanien wird ein Fall derzeit behandelt. Dabei haben die Moskitos nicht nur Europa als neues Verbreitungsgebiet. Auch Teile der Vereinigten Staaten sind bereits heimisches Gebiet und auch Afrika sei vermutlich stärker betroffen als bisher.

    Die Asiatische Tigermücke, die neben anderen Moskitoarten ebenfalls das Dengue-Fieber überträgt, ist seit zirka einem Jahr auch in Berlin heimisch. Einen Grund zur Besorgnis gibt es aber erstmal nicht, da sich das Virus bislang nicht weit verbreitet. Je mehr Mücken sich aber ansiedeln und je mehr Infektionen es gibt, desto größer wird das Risiko einer Erkrankung aber.

    Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, Dengue-Fieber zu bekommen?

    Das Risiko für Reisende, an Dengue zu erkranken, hängt laut RKI von mehreren Faktoren ab. Entscheidend ist dabei:

    • das Reiseland und wie die Dengue-Situation vor Ort ist,
    • die Reisedauer sowie die Saison, zu der man reist,
    • Maßnahmen, die man trifft, um nicht von Mücken gestochen zu werden
    • und ob eine bereits in der Vergangenheit durchgemachte Infektion mit dem Dengue-Virus besteht.

    Das Centrum für Reisemedizin (CRM) gibt an, dass die Mücken, die das Virus übertragen, bei hohen Temperaturen oder nach Regenfällen besonders aktiv sind. Da es vier verschiedene Varianten des Virus gibt, kann man nur viermal erkranken. Hat man eine Variante überstanden, ist man in der Regel immun gegen sie. Allerdings ist das Risiko, einen schweren Krankheitsverlauf zu erleiden, bei einer Zweit-, Dritt- oder sogar Viertinfektion mit dem Dengue-Virus höher.

    Aber wie erkennt man, ob man Dengue-Fieber hat? Tatsächlich verläuft laut CRM eine Infektion mit dem Dengue-Virus meist ohne Symptome. Sie wird also nicht immer bemerkt. Sollte man aber Symptome haben, so treten diese meist wenige Tage bis zu einer Woche nach dem Stich auf. Zu den klassischen Symptomen zählen:

    • plötzlich einsetzendes Fieber,
    • starke Muskel-, Knocken-, Gelenk- und Kopfschmerzen,
    • fleckiger Hautausschlag.

    In seltenen Fällen verläuft die Krankheit schwerer. Dann können zu den typischen Symptomen äußere und innere Blutungen, Kreislaufversagen und Schock hinzukommen. Insbesondere Kinder sind häufig betroffen von solch einer schweren Form des Dengue-Fiebers.

    Wie kann man sich vor Dengue-Fieber schützen?

    Ob in Europa oder anderswo: Wer in ein Gebiet reist, in dem Dengue durch Mücken übertragen wird, sollte sich vorab um einen guten Mückenschutz kümmern. Das CRM empfiehlt so genannte Repellents, also Mückenschutzsprays, die auf die Haut gesprüht werden und mit ihrem Geruch Mücken fernhalten. Auch helle, lange Kleidung schützt, idealerweise imprägniert man diese ebenfalls mit einem Mückenschutzmittel. Es empfiehlt sich außerdem, in klimatisierten Räumen und unter einem Moskitonetz zu schlafen.

    Wer auf Nummer Sicher gehen will, hat inzwischen auch die Möglichkeit, sich gegen Dengue impfen zu lassen. Seit Anfang 2023 gibt es eine Impfung gegen den Virus, der für Reisende zugelassen ist. Dabei wird der Dengue-Impfstoff Qdenga unter die Haut gespritzt. Zugelassen ist die Impfung für Personen ab dem Alter von vier Jahren. Allerdings sollte man sich frühzeitig vor der Reise impfen lassen: Um einen wirksamen Schutz aufzubauen, sind zwei Impfstoffdosen in einem Abstand von drei Monaten erforderlich.

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