Über Corona wird kaum noch gesprochen, dabei steigen die Infektionszahlen laut dem Robert-Koch-Institut (RKI) derzeit wieder leicht an. Zudem breiten sich immer neue Varianten des Virus aus. Zum Start in den Herbst wurden daher am 18. September neue Impfstoffe gegen Covid-19 an Arztpraxen ausgeliefert, wie das Bundesgesundheitsministerium (BMG) mitteilt. Der neue Impfstoff des Herstellers Biontech/Pfizer sowie die von Moderna und Novavax sind an die Omikron-Variante XBB.1.5 angepasst.
Übrigens: Auch die neue Corona-Variante EG.5 sowie die Pirola-Variante, die derzeit zirkulieren, zählen zur Omikron-Familie und werden durch die neuen Impfstoffe abgedeckt. Erstmals wurde EG.5, auch Eris genannt, laut der WHO am 17. Februar 2023 gemeldet, überwacht und beobachtet wird sie von der WHO seit 19. Juli 2023.
Wann kommt der angepasste Corona-Impfstoff?
Der neue angepasste Corona-Impfstoff wird laut dem BMG seit 18. September in Arztpraxen angeboten. Wie die Tagesschau berichtet, sollen zudem in den kommenden Wochen rund 14 Millionen Impfdosen des neuen angepassten Vakzins an Praxen ausgeliefert werden und so Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung stehen.
Das Bundesgesungsheitsministerium und das Robert-Koch-Institut rufen anlässlich der Auslieferung des neuen Covid-19-Impfstoffs außerdem die Bevölkerung dazu auf, sich über die aktuellen Impfempfehlungen zu informieren und sich gegebenenfalls impfen zu lassen.
Angepasster Corona-Impfstoff: Was ist neu?
Biontech/Pfizer hat den neuen und angepassten Corona-Impfstoff bereits Ende Juni in einer Pressemitteilung vorgestellt, als der Hersteller den Einreichungsprozess bei der Arzneimittel-Agentur EMA (European Medicines Agency) gestartet hat. Ziel ist es demnach über den angepassten Impfstoff, der auf Omikron XBB.1.5 abzielt, den Schutz gegen Covid-19 während der bevorstehenden Herbst- und Wintersaison aufrechtzuerhalten, da für diese ein Anstieg der Fallzahlen sowie Hospitalisierungen erwartet werde.
Der neue mRNA-Impfstoff gegen Corona soll laut Biontech/Pfizer unter dem Markennamen "COMIRNATY Omikron XBB.1.5" verfügbar sein. Geeignet ist der Impfstoff den Herstellerangaben zufolge für Personen ab sechs Monaten.
Auch der US-Hersteller Moderna hat - genau wie das US-Unternehmen Novavax - laut der Ärzte-Zeitung einen neuen, an die Omikron-Variante XBB.1.5 angepassten Impfstoff "rechtzeitig für die Impfsaison im Herbst" auf den Markt gebracht.
Außerdem neu ist bei den angekündigten Impfstoffen die Handhabung. Bislang wurden die Corona-Impfstoffe nämlich in Fläschchen mit mehreren Dosen und nur begrenzter Haltbarkeit nach der Öffnung ausgeliefert. Nun haben die Impfstoff-Hersteller auch Fläschchen mit Einzeldosen bereitgestellt. Das erleichtert die Handhabung.
Übrigens: Es wird auch an einer Nasenspray-Impfung gegen Covid-19 geforscht.
Neuer Corona-Impfstoff: Wer sollte sich impfen lassen?
Es gibt einen neuen Impfstoff, aber wer sollte sich aktuell oder im Herbst noch gegen Corona impfen lassen? Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sagte am 18. September bei einer Pressekonferenz, dass die Pandemie zwar vorbei sei, das Virus aber bleibe. Da kommende Coronawellen nicht vorhergesagt werden könnten, sollten sich ältere Personen und Menschen mit Vorerkrankungen, die ein höheres Risiko haben, schwer an Covid-19 zu erkranken, impfen lassen. Das gelte auch für die Grippe.
Laut dem RKI empfiehlt die STIKO aktuell Personen ab 18 Jahren eine Basisimmunität gegen SARS-CoV-2. Erreicht wird diese durch mindestens drei sogenannte Antigenkontakte - also Impfungen oder Infektionen. Auffrischimpfungen mit angepassten Impfstoffen und "vorzugsweise im Herbst" empfiehlt die STIKO derzeit für Risikogruppen.
Diese Personen haben bei einer Corona-Infektion laut dem RKI ein erhöhtes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf:
- Personen ab 60 Jahren
- Bewohnerinnen und Bewohner in Einrichtungen der Pflege
- Personen mit Grundkrankheiten ab einem Alter von sechs Monaten
Außerdem empfiehlt die STIKO Auffrischimpfungen für Personen, die aufgrund ihres Berufs ein erhöhtes Infektionsrisiko haben, sowie für Familienangehörige und enge Kontaktpersonen von Personen, bei denen eine Corona-Impfung "vermutlich keine schützende Immunantwort erzielt".