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Cholera-Fälle steigen rasant - Impfstoff fehlt

WHO

Zahl der Cholera-Fälle steigt weltweit rasant – Impfstoff fehlt

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    Die Zahl der Cholera-Fälle steigt weltweit rasant an.
    Die Zahl der Cholera-Fälle steigt weltweit rasant an. Foto: Anas Alkharboutli, dpa (Symbolbild)

    Die Zahl der Cholera-Fälle weltweit steigt seit einigen Jahren rasant an. Deshalb fordert die Weltgesundheitsorganisation (WHO) nun "sofortige Maßnahmen" von der internationalen Gemeinschaft. Zu diesen Maßnahmen gehören Investitionen in den Zugang zu sauberem Wasser, sanitären Einrichtungen, Hygiene sowie Tests und damit die schnellere Erkennung von Ausbrüchen. Zudem müssten die Qualität und der Zugang zur Gesundheitsversorgung verbessert und die Produktion von Impfstoff beschleunigt werden.

    Cholera-Impfstoff ist weltweit knapp

    Es müsse sofort gehandelt werden, um den rasanten Anstieg der Cholera-Fälle einzudämmen, fordert die Internationale Koordinierungsgruppe für die Impfstoffversorgung der WHO, die die globalen Impfstoffvorräte überwacht und verteilt. Der Druck auf die weltweiten Impfstoffvorräte sei wegen der großen Diskrepanz zwischen der Zahl der verfügbaren Impfdosen und dem aktuellen Bedarf so groß wie nie zuvor. Von 2021 bis 2023 wurden mehr Dosen zur Reaktion auf Ausbrüche angefordert als im gesamten Jahrzehnt zuvor. Im vergangenen Jahr wurden etwa 36 Millionen Dosen hergestellt. Der Bedarf lag allerdings bei 72 Millionen Dosen. In diesem Jahr können voraussichtlich 37 bis 50 Millionen Dosen produziert werden – auch das wird vermutlich nicht ausreichen.

    Laut der WHO ist die südkoreanische Firma EuBiologics die einzige, die zurzeit den Impfstoff gegen Cholera herstellt. Voraussichtlich wird bis 2025 kein weiteres Labor dazu in der Lage sein. Hersteller, die einen Impfstoff produzieren wollen, müssten ihre Anstrengungen beschleunigen und die Dosen zu erschwinglichen Preisen anbieten. Die WHO fordert auch, neue Impfstoffe möglichst schnell zu genehmigen. Diese Empfehlung hatte sie bereits 2022 ausgegeben.

    Mehr als 700.000 Cholera-Fälle im Jahr 2023 gemeldet

    Seit 2021 nimmt die Zahl der Cholera-Fälle weltweit stark zu. Im Jahr 2022 wurden der WHO 473.000 Fälle gemeldet – mehr als doppelt so viele wie im Jahr zuvor. Vorläufige Daten für 2023 zeigen mit mehr als 700.000 gemeldeten Fällen einen weiteren Anstieg. Teilweise liegt die Sterblichkeitsrate bei Ausbrüchen über der Ein-Prozent-Marke. Diese gilt als Indikator für eine frühzeitige und angemessene Behandlung von Cholera-Patienten. "Diese Trends sind tragisch, wenn man bedenkt, dass Cholera eine vermeidbare und behandelbare Krankheit ist", so die WHO.

    Bei Cholera handelt es sich um eine akute Darminfektion, die sich über Lebensmittel und Wasser ausbreitet, die mit Fäkalien kontaminiert sind, die das Bakterium Vibrio cholerae enthalten. Durch fehlenden Zugang zu sauberem Wasser und sanitären Einrichtungen verschärft sich die Situation. Eine sichere Wasser- und Sanitärversorgung sei eine Grundvoraussetzung, um die Übertragung der Cholera zu stoppen, so die WHO. Am stärksten sind derzeit die Demokratische Republik Kongo, Äthiopien, Haiti, Somalia, der Sudan, Syrien, Sambia und Simbabwe betroffen.

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