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Weltnichtrauchertag 2017: Wer mit dem Rauchen aufhört, hilft auch der Umwelt

Weltnichtrauchertag 2017

Wer mit dem Rauchen aufhört, hilft auch der Umwelt

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    Rauchen trägt zur weltweiten Umweltverschmutzung bei. Für den Tabakanbau müssen Wälder gerodet werden, Zigarettenstummel sind weltweit die häufigste Art von Abfall.
    Rauchen trägt zur weltweiten Umweltverschmutzung bei. Für den Tabakanbau müssen Wälder gerodet werden, Zigarettenstummel sind weltweit die häufigste Art von Abfall. Foto: Christoph Schmidt (dpa)

    Rauchen verursacht Krebs, fügt Ihnen und den Menschen in Ihrer Umgebung Schaden zu und mindert die Fruchtbarkeit - diese Risiken sind den meisten Rauchern bewusst. Aber dass sie auch der Umwelt schaden, darüber denken wohl die wenigsten nach, wenn sie zur Zigarette greifen.

    Entwaldung für den Tabakanbau: So töten Raucher Bäume

    Mit dem Rauchen aufhören: Das sind die Vorteile

    Sie wollen mit dem Rauchen aufhören? Laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) setzt der erste positive Effekt schon nach wenigen Minuten ein...

    Nach 20 Minuten: Puls und Blutdruck sinken auf normale Werte.

    Nach 12 Stunden: Der Kohlenmonoxid-Spiegel im Blut sinkt, der Sauerstoff-Spiegel steigt auf normale Höhe. Alle Organe werden wieder besser mit Sauerstoff versorgt und die körperliche Leistungsfähigkeit steigt.

    Nach 2 Wochen bis 3 Monaten: Der Kreislauf stabilisiert sich. Die Lungenfunktion verbessert sich.

    Nach 1 bis 9 Monaten: Hustenanfälle, Verstopfung der Nasennebenhöhlen und Kurzatmigkeit gehen zurück. Die Lunge wird allmählich gereinigt, indem Schleim abgebaut wird. Die Infektionsgefahr verringert sich.

    Nach 1 Jahr: Das Risiko für eine koronare Herzkrankheit sinkt auf die Hälfte des Risikos eines Rauchenden.

    Nach 5 Jahren: Das Risiko für eine Krebserkrankung in der Mundhöhle, Rachen, Speiseröhre und Harnblase sinkt auf die Hälfte; das Gebärmutterhalskrebs-Risiko ist nicht mehr höher als bei Nichtrauchenden. Auch das Schlaganfallrisiko kann bereits nach zwei bis fünf Jahren auf das eines Nichtrauchers sinken.

    Nach 10 Jahren: Das Risiko, an Lungenkrebs zu sterben, verringert sich etwa um die Hälfte. Auch die Risiken für Krebserkrankungen an Kehlkopf und Bauchspeicheldrüse gehen zurück.

    Nach 15 Jahren: Das Risiko für eine koronare Herzkrankheit ist nicht mehr höher als bei einem lebenslangen Nichtrauchenden.

    Anlässlich des Weltnichtrauchertages 2017 weist die Weltgesundheitsorganisation, kurz WHO, auf die massive Umweltverschmutzung durch den weltweiten Tabakkonsum hin. Demnach kostet Rauchen nicht nur jährlich sieben Millionen Menschen auf der Welt das Leben, sondern fordert auch große Opfer in der Umwelt: Raucher töten Bäume.

    Wer am Tag zehn Zigaretten raucht, hat nach einem Monat einen Baum auf dem Gewissen. Denn für den Tabakanbau werden große Flächen gerodet. Pro 300 Zigaretten geht der Welt darum laut WHO ein Baum verloren. Wer nicht zur weltweiten Entwaldung beitragen will, sollte seinen Zigarettenkonsum darum auch aus Sorge um die Umwelt überdenken. Rauchen schadet global.

    Raucher schaden der Umwelt

    So hören Sie mit dem Rauchen auf

    Nikotinkaugummis und -pflaster: Diese Hilfsmittel sorgen dafür, dass man nicht von Hundert auf Null gehen muss. "Man kann sich erst einmal darauf konzentrieren, seine Gewohnheiten zu ändern, bekommt das Nikotin aber weiter", erklärt Gabriele Bartsch von der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS).

    Aber: Auch Kaugummis und Pflaster muss man nach und nach herunterdosieren, mahnt sie. Wie lange die Einnahme höchstens empfohlen wird, steht auf der Packung.

    Weniger rauchen: "Dazu gehört sehr viel Disziplin und sehr viel Motivation", sagt Bartsch. Denn auch beim Reduzieren wird das Suchtgedächtnis immer weiter "gefüttert". "Für die meisten ist es weniger anstrengend, sich einen fixen Schlusspunkt zu setzen und das dann auch durchzuhalten."

    Nicht aufgeben: "Auch ein zeitweiliger Rauchstopp ist gut" betont Bartsch. Wer schon mal für ein halbes Jahr oder auch zwei Jahre aufgehört hat, hat zumindest die Erfahrung gemacht: "Ich kann das". "Dadurch wird die Chance, es wieder zu schaffen, nicht schlechter, sondern besser."

    Positiv denken: Wer gerade die ersten Tage oder auch Wochen nicht mehr raucht, sieht eigentlich nur, was ihm weggenommen wird. Deshalb ist es wichtig, sich immer wieder in Erinnerung zu rufen, was das Aufhören alles Positives bewirkt.

    "Es gibt auch Apps, die einen dabei unterstützen. Allerdings ist bislang keine wissenschaftlich evaluiert", sagt Bartsch. Die Apps senden Push-Mitteilungen, in denen etwa steht, wie sehr sich das Herz schon erholt hat. Oder die App rechnet das bereits eingesparte Geld zusammen.

    Stark bleiben: "Meistens ist es nur ein kurzer Moment, den man überbrücken muss, bis die Motivation wieder einen Push bekommt", sagt Bartsch. Aber in dem kleinen Zeitraum sollte man möglichst nicht das tun, was vorher mit dem Rauchen verbunden war, rät Bartsch.

    Sich ablenken: Was in kritischen Situation hilft, muss jeder für sich herausfinden, betont Bartsch. Manch einer dreht eine Runde um den Block oder den Wald, manche fangen an zu putzen und wieder andere machen zehn Kniebeugen, statt eine zu rauchen.

    Doch nicht nur der Tabakanbau schadet der Umwelt, sondern auch die Giftstoffe, die in den Zigarettenstummeln enthalten sind. Nach dem Rauchen landen diese oft achtlos auf dem Boden und bilden laut WHO die häufigste Art von Abfällen weltweit. „Zigarettenstummel machen 30 bis 40 Prozent des Abfalls aus, der bei Aufräumaktionen in Städten und Küstengewässern anfällt“, heißt es. 680 Millionen Kilo Müll fallen dadurch jedes Jahr an. In den Resten, die nach dem Rauchen übrig bleiben, seien mehr als 7000 giftige chemische Produkte enthalten.

    Aber nicht nur mit den Zigarettenstummeln tragen Raucher zum Müllproblem bei. Die Verpackungen kommen ja auch noch dazu. Zwei Millionen Tonnen Papier, Zellophan, Metallfolie und Klebstoff kommen dabei jedes Jahr auf der Welt durchs Rauchen zusammen. afp, dpa

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