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Urlaub auf Mallorca: Corona-Regeln bei Einreise nach Spanien

Tourismus

Macht sich Mallorca zu locker?

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    Spanien lockert die Corona-Regeln insbesondere im Bereich Tourismus. Doch die indische Virusvariante droht sich weiter auszubreiten.
    Spanien lockert die Corona-Regeln insbesondere im Bereich Tourismus. Doch die indische Virusvariante droht sich weiter auszubreiten. Foto: Clara Margais, dpa

    Die von der Weltgesundheitsorganisation als „besorgniserregend“ eingestufte indische Coronavirus-Mutation B.1.617 ist erstmals auch auf Mallorca festgestellt worden. Bei routinemäßigen Analysestichproben auf der Urlaubsinsel wurde sie in wenigstens acht Fällen nachgewiesen. Diese stehen miteinander in Verbindung, sagte Mallorcas Chefvirologe Javier Arranz. Insgesamt drei Familien seien betroffen, alle seien in Quarantäne, den Patienten gehe es gut. Ob auch Urlauber unter den Infizierten sind, wurde noch nicht bekannt.

    Da sich die Mutation innerhalb Europas derzeit vor allem in Großbritannien schnell ausbreitet, haben Deutschland und Österreich das Vereinigte Königreich zum Virusvariantengebiet erklärt; der Flugverkehr mit britischen Airports wurde stark eingeschränkt. Deutschland, Österreich und auch die Schweiz ordneten für Einreisende aus dem Vereinigten Königreich eine Quarantänepflicht an. Frankreich plant dies ebenfalls.

    Einreise nach Spanien: Corona-Regeln für Touristen aus Großbritannien gelockert

    Spanien macht derweil erstaunlicherweise genau das Gegenteil: Sämtliche Reisebeschränkungen für aus Großbritannien landende Fluggäste wurden aufgehoben. Bei dieser riskanten Entscheidung Madrids waren weniger gesundheitspolitische, sondern wirtschaftliche Gründe ausschlaggebend: Großbritannien ist der wichtigste Reisemarkt für Spanien und der Tourismus der bedeutendste spanische Wirtschaftssektor.

    „Spanien ist hocherfreut, britische Urlauber begrüßen zu dürfen“, erklärte denn auch Spaniens Premier Pedro Sánchez. „Die Briten sind willkommen, ohne Einschränkungen und ohne gesundheitspolitische Formalitäten.“ Auch Mallorcas Politiker und Hoteliers trommeln in diesen Tagen kräftig, damit die britischen Touristen wieder auf der Insel ihren Urlaub verbringen. Mit der kuriosen Folge: Während EU-Bürger und Schweizer weiterhin einen negativen PCR-Test benötigen, um nach Mallorca oder zu anderen spanischen Zielen reisen zu können, gilt für britische Spanien-Reisende weder eine Test- noch eine Quarantänepflicht.

    Auf Mallorca werden die Corona-Regeln bei Einreise und Urlaub gelockert: Sogar am Ballermann dürfen Touristen feiern.
    Auf Mallorca werden die Corona-Regeln bei Einreise und Urlaub gelockert: Sogar am Ballermann dürfen Touristen feiern. Foto: Clara Margais, dpa

    Corona-Lockerungen auf Mallorca: Am "Ballermann" darf wieder gebechert werden

    Mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von unter 20 Fällen pro 100.000 Einwohner ist das Infektionsgeschehen auf Mallorca zwar ausgesprochen niedrig. Aber in der Vergangenheit zeigte sich, dass sich dies sehr schnell ändern kann. Etwa als im Winter die britische Mutation B.1.1.7 auf Mallorca wie in ganz Europa für eine Ansteckungswelle sorgte. B.1.1.7 ist in den meisten europäischen Ländern inzwischen die vorherrschende Variante.

    Und noch eines lässt nach Einschätzung von Fachleuten das Risiko auf Mallorca wieder steigen: Mallorcas Party-Meile an der Playa de Palma, das „Ballermann“-Viertel, ist nach monatelanger Corona-Pause wieder geöffnet. Das Kultlokal „Bierkönig“ machte den Anfang. „Der Ballermann ist zurück“, titelte die deutschsprachige Mallorca Zeitung. In den Bier- und Sangriaschenken in der Tourismushochburg S’Arenal am Partystrand von Palma darf also gebechert werden – allerdings mit strengen Regeln. Die Gästezahl ist begrenzt und alle müssen gesittet am Tisch sitzen, damit die Stimmung nicht außer Kontrolle gerät.

    "Möge bloß keiner über die Stränge schlagen", kommentiert die Mallorca Zeitung

    „Möge bloß keiner über die Stränge schlagen“, kommentierte die Mallorca Zeitung den Neustart mit Blick auf den vergangenen Sommer, als die Partylokale schon kurz nach der Wiedereröffnung dichtmachen mussten. Damals war es eben nicht gelungen, das Geschehen unter Kontrolle zu halten. Es wurde ohne Sicherheitsabstand und Maske gefeiert.

    Als Konsequenz daraus wird in den Lokalen nun strenger überwacht. So dürfen im „Bierkönig“ nur vier Gäste an einem Tisch sitzen, Tanzen ist verboten. Eingelassen wird bloß, wer sich zuvor angemeldet hat und einen QR-Code zur Nachverfolgung vorweisen kann. Auch darf im Biergarten nicht geraucht werden.

    „Wir hoffen auf Eure Unterstützung bei der Einhaltung der aktuellen Maßnahmen, damit es weiterhin bergauf gehen kann“, appellierte der „Bierkönig“ bereits an seine Gäste. Unter allen Umständen soll vermieden werden, dass nach einem katastrophalen Jahr 2020 auch die diesjährige Urlaubssaison wegen eines Corona-Rückfalls ins Wasser fällt. Vor diesem Hintergrund wird den Partygästen in allen Insellokalen um 23 Uhr auch der Zapfhahn zugedreht. Von Mitternacht bis 6 Uhr gilt zudem eine inselweite Ausgangssperre.

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