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Umfrage: Vier von fünf Eltern haben Angst um ihre Schulkinder

Umfrage

Vier von fünf Eltern haben Angst um ihre Schulkinder

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    In Bayern ging nach Angaben des Innenministeriums die Zahl der Schulwegunfälle 2017 zurück – und zwar um 4,2 Prozent auf 682.
    In Bayern ging nach Angaben des Innenministeriums die Zahl der Schulwegunfälle 2017 zurück – und zwar um 4,2 Prozent auf 682. Foto: Alexander Kaya (Symbolbild)

    Vier von fünf Eltern in Deutschland haben Angst, wenn sich ihr Kind allein auf den Weg zur Schule macht. Aus einer neuen Umfrage des ADAC unter Eltern mit Kindern im Grundschulalter geht außerdem hervor, dass sich ihre schlimmsten Befürchtungen je nach Wohnort unterscheiden.

    In strukturschwachen, oft ländlichen Gegenden beginnt mit dem morgendlichen Abschiedsküsschen an der Haustür bei vielen Eltern die Angst davor, dass ihr Kind in einen Unfall oder andere gefährliche Situationen im Straßenverkehr geraten könnte – zum Beispiel, weil Auto- oder Radfahrer zu schnell und unachtsam unterwegs sind und es kaum Möglichkeiten gibt, die Straße sicher zu überqueren. Knapp ein Viertel der Befragten äußerte das als größte Sorge. Bei mehr als einem Drittel der Schüler auf dem Land ist die nächste Schule weiter als zwei Kilometer entfernt.

    Eltern in der Stadt haben Angst vor Entführungen

    Kinder in strukturstarken, städtisch geprägten Gebieten laufen oder fahren meist weniger als einen Kilometer zur Schule. Dass auf dieser kurzen Strecke ein Fremder sie belästigen oder gar entführen könnte, ist die häufigste Angst der Eltern dort. Jeder Fünfte teilt diese Einschätzung. Mit Blick auf die Verkehrssicherheit wird vor allem die hohe Verkehrsdichte rund um das eigene Haus als Problem angesehen.

    Ulrich Klaus Becker, Vizepräsident im ADAC-Bereich Verkehr, appelliert deshalb an Städte und Gemeinden: „Es kann doch nicht sein, dass die Angst sowohl bei Grundschülern als auch deren Eltern offenbar ein treuer Begleiter ist.“ Es brauche „sinnvolle Maßnahmen, die Straßen, Gehwege und Routen deutlich sicherer zu machen“.

    Elterntaxis sind ein Problem an vielen Schulen

    Dass viele Eltern sich nicht auf die Verkehrsplaner verlassen möchten, zeigt sich sogar an kleinen Grundschulen jeden Morgen wieder. Ein Begriff ist zum Synonym für das tägliche Verkehrschaos vor den Schultüren geworden: „Elterntaxis“. Auch die Studie des ADAC bestätigt, dass nur jedes vierte Kind allein zur Schule oder der nächsten Bushaltestelle läuft. Vor gut 25 Jahren zogen noch 90 Prozent alleine los. Heute sprechen Verkehrsexperten von der „Generation Rücksitz“.

    Beim ADAC fürchtet man um die Verkehrssicherheit der Kinder von heute. Ein Sprecher sagte kürzlich unserer Redaktion: Es sei bewiesen, dass es gut für die Entwicklung eines Kindes ist, wenn es den Schulweg allein bewältigt. „Es lernt, sich auf wichtige Dinge zu konzentrieren, wird selbstständig und sicher.“

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