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Studie: Viele Jugendliche sind ausländerfeindlich

Studie

Viele Jugendliche sind ausländerfeindlich

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    rechtsradikal springerstifel
    rechtsradikal springerstifel Foto: dpa

    Berlin (ddp). Unter deutschen Jugendlichen sind nach einer Studie des Bundesinnenministeriums rechte Gesinnungen deutlich ausgeprägt. 14,4 Prozent der Befragten offenbarten demnach ein hohes Maß ausländerfeindlicher Einstellungen.

    4,9 Prozent der Jungen und 2,6 Prozent der Mädchen gaben an, Mitglied einer rechtsextremen Gruppe oder Kameradschaft zu sein, wie Christian Pfeiffer, Direktor des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen, bei der Vorstellung der Erhebung zum Thema Gewalt am Dienstag in Berlin sagte.

    Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) äußerte sich über die Ergebnisse der erstmaligen Befragung der Kriminologen zu rechten Verhaltensweisen bei Jugendlichen "erschrocken". Diese Zahlen seien Anlass, die Präventionsbemühungen weiter zu intensivieren, sagte er. Dies sei Aufgabe der ganzen Gesellschaft.

    Pfeiffer sprach von "erschreckenden Erkenntnissen". So liege die Quote der Jugendlichen, die der Aussage "In Deutschland gibt es zu viele Ausländer" uneingeschränkt zu stimmten, bei fast 29,7 Prozent. Auf antisemitische Einstellungen ließen die Antworten von 6,4 Prozent der Jungen und 2,1 Prozent der Mädchen schließen, erläuterte der Kriminologe. Es müsse die Gesellschaft aufrütteln, dass ein hoher Anteil der Jungen in das Fahrwasser geraten sei, erklärte Pfeiffer.

    In den bundesweit 61 Befragungsgebieten gibt es der Studie zufolge jedoch starke regionale Unterschiede. Im Westen liege der Anteil rechtsextremer Anschauungen bei den männlichen Jugendlichen in den untersuchten Regionen zwischen 2,3 und 15,2 Prozent. In Ostdeutschland bewegten sich diese Quoten zwischen 0 und 17,4 Prozent. Dabei gebe es in Großstädten weniger Ausländerfeindlichkeit als auf dem flachen Land. Am häufigsten seien rechtsextreme Auffassungen an Hauptschulen anzutreffen.

    Für die Studie sind 2007 und 2008 in 61 Landkreisen und kreisfreien Städten fast 45 000 durchschnittlich 15 Jahre alte Schüler befragt worden.

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