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Experte: Parkhäuser werden immer noch zu eng geplant

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Parkhäuser werden immer noch zu eng geplant

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    Ein Parkhaus in Bonn. Der ADAC testete 50 Parkhäuser in Deutschland. Das Ergebnis war nicht befriedigend und laut einem Experten wird noch immer zu eng geplant. (Archiv- und Symbolbild) dpa
    Ein Parkhaus in Bonn. Der ADAC testete 50 Parkhäuser in Deutschland. Das Ergebnis war nicht befriedigend und laut einem Experten wird noch immer zu eng geplant. (Archiv- und Symbolbild) dpa

    "Wir haben das Problem, dass die Menschen immer größere Autos haben und gleichzeitig immer älter und zunehmend unbeweglich werden", sagte Professor Martin Robert Lühder von der Fachhochschule Münster am Donnerstag der Nachrichtenagentur dpa. In engen Parkhäusern kämen Autofahrer deshalb immer schlechter zurecht.

    Parkhäuser zu eng, schmal und dunkel

    Im neuesten ADAC-Parkhaustest waren viele Anlagen wegen zu enger Parkboxen durchgefallen. In nur einem Drittel der 50 geprüften Parkhäuser seien die Stellplätze wie empfohlen 2,50 Meter breit, kritisierte der Autoclub.

    Nach Lühders Einschätzung halten die Vorgaben für den Parkhausbau nicht mit dem Trend zu immer breiteren und größeren Autos Schritt. "Wir müssen uns in unseren Regelwerken der demografischen Entwicklung anpassen", forderte er. Laut NRW-Garagenverordnung von 1990 müssten die Parkplätze nur zwischen 2,30 und 2,50 Meter breit sein. "Eigentlich bräuchten wir Parkstände mit einer Breite von 2,50 bis 2,70 Meter", sagte der Professor für Straßenverkehrsbau.

    Von vornherein platzsparend zu planen, sei bisweilen aber eine Milchmädchenrechnung: "Man hat dann vielleicht eine Menge Parkplätze, aber keine Autos im Parkhaus stehen, weil die Leute es nicht mehr befahren können." Wenn Autofahrer einmal nicht mit einem Parkhaus klargekommen seien, seien sie verunsichert. "Dann nutzen sie es nicht mehr."

    ADAC vergibt nur einmal "sehr gut"

    Bei einem Test des ADAC ist jedes sechste Parkhaus mit der Bewertung "mangelhaft" oder "sehr mangelhaft" glatt durchgerasselt. In zehn deutschen Städten waren insgesamt 50 Parkhäuser getestet worden. Dies gab der ADAC am Donnerstag in München bekannt. Hauptpunkt der Kritik war die mangelnde Breite der Parkplätze. Aber auch zu niedrige Einfahrtshöhen, steile Rampen und nicht überwachte Frauenparkplätze wurden in vielen Lokationen kritisiert.

    3 Parkhäuser schnitten im ADAC-Test mit "gut" ab, nur eines erhielt die Bestnote "sehr gut". 28 Gebäude bekamen hingegen ein "ausreichend". Untersucht wurden jeweils fünf Parkhäuser in Berlin, Bremen, Dresden, Düsseldorf, Hamburg, Hannover, Köln, München, Nürnberg und Wiesbaden.

    Testsieger war das Parkhaus Kurhaus/Casino in Wiesbaden. Der ADAC lobte, dass die 2006 eröffnete Anlage hell, sauber und behindertengerecht sei. Außerdem gebe es ausreichend breite und schräg angeordnete Parkplätze sowie Personal rund um die Uhr.

    Parkhaus Kreuzstraße in Düsseldorf schnitt am schlechtesten ab

    Am schlechtesten schnitt das Parkhaus Kreuzstraße in Düsseldorf ab. Parkplätze und Einfahrtshöhe sind den Experten zufolge hier viel zu gering dimensioniert. Außerdem gebe es neben gefährlich durchgerosteten Geländern auf den Parkdecks einen Fahrstuhl, in dem der Transport von Kinderwagen verboten sei. dpa

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