Deutschland bekommt beim ESC-Finale Konkurrenz von seinen Nachbarn: Österreich und die Niederlande qualifizieren sich beim Halbfinale in Stockholm. Folgende Länder konnten sich durchsetzen:
Ungarn: Freddie ( "Pioneer"): Raue Stimme, treuer Blick - so versucht der ungarische Sänger, die Herzen der ESC-Fangemeinde zu erobern.
Kroatien: Nina Kraljić ( "Lighthouse"): Mit ihrer gewaltigen Stimme sticht Sängerin Nina Kraljić hervor. Sie dürfte mit ihrem "Leuchtturm"-Lied ganz gute Chancen haben, das Halbfinale zu überstehen.
Niederlande: Douwe Bob ( "Slow Down"): Ein Country-Hit ohne viel Glitzer - diese Rechnung ist beim ESC für unser Nachbarland schon einmal aufgegangen. Als schmuckes Paar schafften die Common Linnets 2014 Platz zwei. Diesmal tritt ein Singer-Songwriter allerdings ohne Antje-Schönheit an seiner Seite an.
Armenien: Iveta Mukuchyan ( "Love Wave"): Psychedelisch angehauchte "Liebeswelle" (Übersetzung des Titels). Genau wie Jamie-Lee Kriewitz stand die Armenierin schon bei "The Voice of Germany" (2012) auf der Bühne. Die Sängerin lebt nämlich in Hamburg und hat hier auch einen Teil ihrer Kindheit verbracht.
Russland: Sergei Lasarew ( "You Are The Only One"): Das Riesenland ist oft Riesenfavorit, auch wenn es in den vergangenen Jahren manchmal Buhrufe in der Halle wegen der Krim-Annexion gab. Diesmal singt mit Sergei Lasarew (andere Schreibweise: Sergey Lazarev) ein bekannter Popstar des Landes mit durchtrainiertem Körper und ausladenden Gesten einen temporeichen Song, der Wetten zufolge zu den Favoriten zählt.
Tschechische Republik: Gabriela Gunčíková ( "I Stand"): Erst zum fünften Mal ist Tschechien beim ESC dabei - ob nun zum ersten Mal der Einzug ins Grand-Prix-Finale gelingt? Beim Durchhören der ESC-Beiträge bleibt die diesjährige Popballade nicht unbedingt hängen.
Zypern: Minus One ( "Alter Ego"): Die Lederkerle von Minus One fallen mit ihrem Outfit auf. Auch mit ihrem Rocksong unterscheiden sie sich erheblich von der Konkurrenz, die ja oft auf seichten Pop oder schwülstige Balladen setzt.
Österreich: Zoë ( "Loin d'ici"): Eine elfenhafte Interpretin, die ungewöhnlicherweise für die Alpenrepublik auf Französisch singt - "weit weg von hier" (loin d'ici). Beim österreichischen Vorentscheid hat sich Zoë nur knapp durchgesetzt, vergangenes Jahr war sie daran gescheitert. Aber das ging ja schließlich auch Conchita Wurst im ersten Anlauf so.
Aserbaidschan: Samra Rahimli ( "Miracle"): So umstritten Aserbaidschan wegen der Menschenrechtslage ist, so erfolgreich fällt die ESC-Bilanz des Landes aus, das erst seit 2008 dabei ist. Seither schafften es die Vertreter immer ins Finale, einmal war sogar der Sieg drin. Die 1994 geborene Samra Rahimli soll es diesmal richten - mit einer Trennungsballade.
Malta: Ira Losco ( "Walk On Water"): Im maltesischen Vorentscheid hatte Ira Losco - ein Star in dem kleinen Inselstaat - eigentlich mit einem anderen Titel gewonnen, der aber wenig Enthusiasmus auslöste. Jetzt tritt sie mit einer schwedischen Produktion an. Die Sängerin ist Wiederholungstäterin: Sie hatte Malta schon 2002 beim ESC vertreten - und den zweiten Platz ergattert.
Im Finale treffen die Interpreten auf folgende Künstler:
GASTGEBER (bereits für das Finale gesetzt):
Schweden: Frans ( "If I Were Sorry"): Ein siebter Sieg für Schweden ist nicht ganz abwegig. Der 17-jährige Frans Jeppsson Wall ist sympathisch, und sein fluffig-leichter Song "If I Were Sorry" macht gute Laune und geht ins Ohr.
BIG FIVE (bereits für das Finale gesetzt):
Frankreich: Amir ( "J'ai cherché"): Sympathischer israelisch-französischer Sänger - ein attraktiver Zahnarzt - und ein mitsingbarer Song (You-u-u-u-u), der als europäischer Sommerhit geeignet wäre. Enthält sogar viel englischen Text - und das aus der sonst so sprachbewussten Grande Nation!
Großbritannien/UK: Joe and Jake ( "You're Not Alone"): Die Jungs sehen aus, als müssten sie noch die Schulbank drücken. Sie lernten sich - Überraschung! - bei einer Castingshow kennen. Bei "The Voice" flogen sie vor dem Finale raus. Als Duo stechen sie unter den vielen Solo-Künstlern hervor.
Italien: Francesca Michielin ( "No Degree Of Separation"): Beim italienischen Vorentscheid, dem Festival von San Remo, war es diesmal ähnlich wie vergangenes Jahr in Deutschland, als zwar Andreas Kümmert gewann, dann aber doch nicht beim ESC antreten wollte. Für Italien singt nun Francesca eine Liebesballade, obwohl sie hinter der Sieger-Band Stadio landete, die verzichtete.
Spanien: Barei ( "Say Yay!"): Ein locker-leichter Sommerhit, mit dem Barei in Spanien Jury und Publikum überzeugte. Vor ihrem Auftritt will die Sängerin, die den Song selbst mitgeschrieben hat, meditieren. "Das hilft wirklich!"
Deutschland: Jamie-Lee ( "Ghost"): Dunkles Haar, aus dem Raum Hannover, eigenwilliger Stil - da war doch was. Vergleiche mit ESC-2010-Siegerin Lena sind auf die Dauer natürlich nervig. Mit ihrem quietschbunten Manga-Stil ist die 18-jährige Sängerin und "The Voice of Germany"-Siegerin ein Hingucker - ihr Song ist international tauglicher Pop im Stil von Rihannas "Umbrella". AZ/dpa