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Coronavirus Sars-CoV-2: Virus-Spur führt zu Fledermäusen: WHO glaubt nicht an Laborunfall

Coronavirus Sars-CoV-2

Virus-Spur führt zu Fledermäusen: WHO glaubt nicht an Laborunfall

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    Die WHO erklärte am Dienstag, der "wahrscheinlichste Weg" der Übertragung des Coronavirus auf den Menschen sei von Fledermäusen ausgehend über ein anderes Tier als Zwischenwirt.
    Die WHO erklärte am Dienstag, der "wahrscheinlichste Weg" der Übertragung des Coronavirus auf den Menschen sei von Fledermäusen ausgehend über ein anderes Tier als Zwischenwirt. Foto: Patrick Pleul, dpa (Symbolbild)

    Die Spur zu den Ursprüngen des Coronavirus Sars-CoV-2 führt allen Erkenntnissen nach zu Fledermäusen. Einen Laborunfall halten Experten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) für "extrem unwahrscheinlich".

    Nach Untersuchungen in der zentralchinesischen Metropole Wuhan, wo im Dezember 2019 erstmals Infektionen mit dem neuen Virus entdeckt worden waren, gab es aber wenig greifbare Ergebnisse. WHO-Teamchef Peter Ben Embarek sagte am Dienstag vor Journalisten in Wuhan, der "wahrscheinlichste Weg" der Übertragung auf den Menschen sei von Fledermäusen ausgehend über ein anderes Tier als Zwischenwirt.

    WHO-Untersuchung: Ursprung von Sars-CoV-2 weiterhin unklar

    Die Ermittlungen gemeinsam mit chinesischen Wissenschaftlern vor Ort hätten das Bild vom Beginn der Pandemie nicht dramatisch verändert, aber es gebe nun ein besseres Verständnis, sagte Embarek. "Wir haben jetzt gutes Material, um verschiedene Wege auszukundschaften." Nach zwei Woche in Quarantäne, in denen sie ihre Visite vorbereiteten, hatten sie Krankenhäuser, Institute, Labore und auch den Huanan-Markt besucht, wo erste Infektionen erfasst worden waren. 

    Chronologie der Corona-Pandemie in Deutschland

    Im Januar 2020 ist die erste Corona-Infektion in Deutschland bekannt geworden. Ein Rückblick:

    27. Januar: Erste bestätigte Infektion in Deutschland. Zwei Wochen später ist der Mann aus Bayern wieder gesund.

    25./26. Februar: Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen melden erste nachgewiesene Fälle. Weitere Bundesländer folgen, am 10. März hat Sachsen-Anhalt als letztes Land seinen ersten Fall.

    9. März: In NRW gibt es die ersten Todesfälle innerhalb Deutschlands. Die Zahl der Infektionen steigt bundesweit auf mehr als 1000.

    12./13. März: Immer mehr Theater und Konzerthäuser stellen den Spielbetrieb ein. Die Fußball-Bundesliga pausiert.

    16. März: An den Grenzen zu Frankreich, Österreich, Luxemburg, Dänemark und der Schweiz gibt es Kontrollen und Einreiseverbote. In den meisten Bundesländern sind Schulen und Kitas geschlossen.

    17. März: Mehrere Konzerne kündigen an, ihre Fabriken vorübergehend zu schließen.

    22. März: Verbot von Ansammlungen von mehr als zwei Menschen. Ausgenommen sind Angehörige, die im eigenen Haushalt leben. Cafés, Kneipen, Restaurants, aber auch Friseure zum Beispiel schließen.

    15. April: Auf eine schrittweise Aufnahme des Schulbetriebs ab 4. Mai verständigen sich Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Länderchefs.

    20. April: Geschäfte unter 800 Quadratmetern Fläche dürfen wieder öffnen. Als erstes Bundesland führt Sachsen die Maskenpflicht für ÖPNV und Einzelhandel ein. Alle anderen ziehen nach.

    22. April: Für Firmen, Arbeitnehmer und Gastronomie werden milliardenschwere Hilfen beschlossen.

    6. Mai: Die Länder bekommen weitgehende Verantwortung für die Lockerung von Beschränkungen - etwa für Hotels, Gastronomie, Fahrschulen, Schwimmbäder und Fitnessstudios.

    16. Mai: Sachsen-Anhalt registriert als erstes Bundesland seit Ausbruch der Pandemie keine Neuinfektionen im Vergleich zum Vortag. Die Fußball-Bundesliga legt wieder los - ohne Fans in den Stadien.

    16. Juni: Im Kampf gegen das Virus geht eine staatliche Warn-App an den Start. Sie soll dabei helfen, Infektionen nachzuverfolgen. 

    29. August: Etwa 40.000 Menschen protestieren in Berlin gegen die Corona-Maßnahmen. Demonstranten durchbrechen die Absperrung vor dem Reichstag und stürmen auf die Treppe.

    30. September: Angesichts wieder steigender Infektionszahlen fordert die Kanzlerin zum Durchhalten auf. "Wir riskieren gerade alles, was wir in den letzten Monaten erreicht haben", sagt Merkel im Bundestag.

    7./8. Oktober: Die Bundesländer beschließen ein Beherbergungsverbot für Urlauber aus inländischen Risikogebieten. 

    22. Oktober: Die Zahl der Neuinfektionen binnen eines Tages hat erstmals den Wert von 10.000 überschritten. Das Robert Koch-Institut (RKI) macht vor allem private Treffen dafür verantwortlich.

    2. November: Ein Teil-Lockdown mit Einschränkungen bei Kontakten und Freizeitaktivitäten soll die zweite Infektionswelle brechen.

    9. November: Als erste westliche Hersteller veröffentlichen Biontech und der US-Pharmakonzern Pfizer vielversprechende Ergebnisse einer für die Zulassung ihres Corona-Impfstoffs entscheidenden Studie.

    18. November: Unter dem Protest Tausender in Berlin machen Bundestag und Bundesrat den Weg für Änderungen im Infektionsschutzgesetz frei.

    25. November: Die Beschränkungen für persönliche Kontakte werden für weitere Wochen verschärft. Darauf verständigen sich Bund und Länder.

    27. November: Die Zahl der nachgewiesenen Infektionen in Deutschland hat nach RKI-Daten die Millionenmarke überschritten. 

    2. Dezember: Als erstes Land der Welt erteilt Großbritannien dem Impfstoff von Biontech und Pfizer eine Notfallzulassung und startet seine Impfkampagne wenige Tage später. 

    16. Dezember: Der seit November geltende Teil-Lockdown reicht nicht aus. Der Einzelhandel muss mit wenigen Ausnahmen schließen.

    18. Dezember: Die Zahl der binnen eines Tages gemeldeten Infektionen in Deutschland ist erstmals auf mehr als 30.000 gestiegen.

    21. Dezember: Zum Schutz vor einer infektiöseren Virus-Variante dürfen keine Passagierflugzeuge aus Großbritannien mehr in Deutschland landen. Der Corona-Impfstoff von Biontech erhält von Brüssel die bedingte Marktzulassung. Somit können die Impfungen in der EU beginnen. Am 6. Januar wird auch der von Moderna zugelassen.

    24. Dezember: Heiligabend im Zeichen der Pandemie. Familienfeiern sollen klein bleiben, Christmetten wenn überhaupt nur auf Abstand stattfinden. Zudem wird die in Großbritannien aufgetretene Variante des Coronavirus erstmals auch in Deutschland nachgewiesen.

    26. Dezember: Einen Tag vor dem offiziellen Impfstart werden in einem Seniorenzentrum in Sachsen-Anhalt eine 101 Jahre alte Frau und etwa 40 weitere Bewohner geimpft. 

    27. Dezember: In allen Bundesländern beginnen die Impfungen. Zuerst sollen Menschen über 80, Pflegeheimbewohner sowie Pflegekräfte und besonders gefährdetes Krankenhauspersonal immunisiert werden.

    1. Januar 2021: Deutschland kommt vergleichsweise ruhig ins neue Jahr. Der Verkauf von Silvesterfeuerwerk war verboten. 

    14. Januar: Das Statistische Bundesamt schätzt, dass die deutsche Wirtschaftsleistung 2020 im Vergleich zum Vorjahr um 5,0 Prozent eingebrochen ist.

    15. Januar: Mehr als zwei Millionen Corona-Fälle sind hierzulande bekannt geworden, knapp 45.000 Menschen sind an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Sars-CoV-2-Infektion gestorben.

    19. Januar: Bund und Länder verlängern den Lockdown bis Mitte Februar. Zudem werden die besser schützenden FFP2-Masken oder OP-Masken in Bus und Bahn sowie beim Einkaufen obligatorisch.

    21. Januar: Mehr als 1,3 Millionen Menschen haben in Deutschland bereits ihre erste Corona-Impfung erhalten, etwa 77.000 auch schon die zweite. (dpa)

    "Wie das Virus auf den Markt gekommen ist und sich verbreitet hat, ist weiterhin unklar." Es könne über Tiere, Produkte oder auch Menschen gekommen sein. Die niederländische Virologin Marion Koopmanns sah einen "Eintrittspunkt", da auf dem Markt mit wilden Tieren gehandelt worden sei. Einige Händler hätten Tiere besessen, die als Träger von Coronaviren bekannt seien oder verdächtigt würden. Hier könne eine Rückverfolgung ansetzen. 

    Corona-Pandemie: China befürchtet, als Schuldiger angeprangert zu werden

    Es gab in Wuhan allerdings auch Ansteckungen, die nicht mit diesem Markt, sondern mit anderen Märkten oder auch gar nicht mit Märkten in Verbindung gebracht wurden, wie die Wissenschaftler hervorhoben. Sie hätten aber keine Beweise für einen größeren Ausbruch "in Wuhan oder anderswo" vor Dezember 2019 finden können, sagte Embarek. 

    Die Ermittlungen der WHO-Experten folgten erst nach langem Tauziehen mit der chinesischen Seite. Die Suche nach der Herkunft des Erregers gilt als politisch heikel, da China befürchtet, als Schuldiger für die Pandemie angeprangert zu werden. Nach offiziellen Statistiken haben sich bereits mehr als 100 Millionen Menschen weltweit infiziert. Mehr als 2,3 Millionen sind demnach an den Folgen gestorben. 

    Der Leiter der chinesischen Wissenschaftler in dem Team, Liang Wannian, hob auf der fast dreistündigen Pressekonferenz wiederholt die seit Monaten propagierten chinesischen Thesen hervor, dass das Virus auch aus einem anderen Land gekommen und über tiefgefrorene Lebensmittel nach China eingeschleppt worden sein könnte.  

    Virologin Koopmanns: Keine Beweise für frühere Corona-Ausbrüche in anderen Ländern

    Zwar sind mehrfach Virus-Spuren auf Tiefkühlprodukten gefunden worden, aber den WHO-Wissenschaftlern zufolge gibt es keine Belege dafür, dass sich darüber Menschen infizieren. "Wir wissen, dass das Virus in einem frostigen Umfeld bestehen kann", sagte Embarek. "Aber wir wissen nicht, ob das Virus dann auf den Menschen übertragen werden kann und unter welchen Umständen." 

    Wiederholt wurden Widersprüche deutlich, wie die Erkenntnisse der Ermittlungen von den ausländischen Wissenschaftlern und von dem Leiter des chinesischen Teams gesehen werden. Liang Wannian hob hervor, dass nicht nur in China, sondern auch in anderen Ländern nach der Herkunft des Virus gesucht werden müsse. Eine frühere Übertragung vom Tier auf den Menschen anderswo könne nicht erkannt worden sein. 

    Die Virologin Koopmanns widersprach seiner Darstellung. Es gebe "keine Beweise" für Berichte, die nachträglich auf vermutete Ausbrüche in anderen Ländern vor Dezember 2019 hindeuteten. Solche Informationen seien "unbestätigt". 

    Südafrikanische Coronavirus-Variante: AstraZeneca-Impfstoff wohl nicht wirksam

    An den Ermittlungen im Auftrag der WHO waren jeweils 17 Wissenschaftler beider Seiten direkt beteiligt. Sie sind nach WHO-Angaben von rund 1000 Experten unterstützt worden, die Daten zur Verfügung gestellt und analysiert hätten. 

    China war für einen anfänglich unzureichenden Umgang mit dem Virus kritisiert worden, hatte aber Ende Januar 2020 strenge Maßnahmen und Einreisebeschränkungen verhängt. Mit Ausgangssperren, Massentests für Millionen Menschen, Kontaktverfolgung und Quarantäne hat China das Virus seither weitgehend in den Griff bekommen. Heute werden nur noch vereinzelt lokal begrenzte Ausbrüche gemeldet. Das Leben und die Wirtschaftstätigkeit haben sich wieder normalisiert.   

    Nach den Zweifeln an der Wirksamkeit des Astrazeneca-Impfstoffes gegen die in Südafrika vorherrschende Virus-Variante wollte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Dienstag zur weiteren Vorgehensweise mit Experten beraten. Südafrika hatte geplante Impfungen mit dem Vakzin wegen der Zweifel vorläufig gestoppt. Aktuell liegen der WHO aber zu wenige Daten vor, um eine Empfehlung für einen Stopp der Verwendung des Impfstoffes auszusprechen. (dpa)

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