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Bubble Tea: Aus dem fernen Osten bis in die deutsche Provinz

Bubble Tea

Aus dem fernen Osten bis in die deutsche Provinz

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    Wird Bubble Tea auch in Deutschland das Trendgetränk des Sommers 2012?
    Wird Bubble Tea auch in Deutschland das Trendgetränk des Sommers 2012? Foto: dpa

    Ein neues Trendgetränk auf dem Siegeszug: Bubble Tea ist ein süßes Mischgetränk, meist auf Basis von Schwarz- oder Grüntee. Es wurde vor circa 25 Jahren in Taiwan erfunden und kam über Südasien, USA und Australien 2009 erstmals nach Berlin. Der Tee wird meist mit Fruchtsirup, Milchtee und centgroßen, fruchtigen Stärke- oder Gelee-Kugeln versetzt und ähnlich einem Milchshake getrunken. In Deutschland haben in den letzten beiden Jahren hunderte Bubble-Tea-Läden eröffnet. Seit 11. Juni gibt es Bubble Tea nun auch bei McDonald's. Damit hat Bubble Tea endgültig die Provinz erreicht.

    Bubble Tea: extrem hoher Kaloriengehalt, viele Farb- und Aromastoffe

    Trotz seiner Beliebtheit stehen Gesundheitsexperten dem Bubble Tea skeptisch gegenüber. Die Techniker Krankenkasse (TK) warnte kürzlich vor dem hohen Kaloriengehalt. Ein Becher decke mit 300 bis 500 Kilokalorien pro 300-Milliliter-Becher oft schon ein Drittel des Tages-Energiebedarfs eines Kindes. Wie die Verbraucherzentrale Bayern bemängelt, seien Farb- und Aromastoffe, Säuerungsmittel und Konservierungsstoffe häufig nicht ausreichend ausgezeichnet.

    Bubble Tea: Das ist das Kultgetränk

    Bubble Tea ist ein süßes Mischgetränk, meist auf Basis von Schwarz- oder Grüntee.

    Vor etwa 25 Jahren in Taiwan erfunden, kam Bubble Tea über Südasien, USA und Australien 2009 erstmals nach Berlin.

    Der Tee wird meist mit Fruchtsirup, Milchtee und centgroßen, fruchtigen Stärke- oder Gelee-Kugeln versetzt. Er wird ähnlich einem Milchshake getrunken.

    In den letzten zwei Jahren haben in Deutschland hunderte Bubble-Tea-Läden eröffnet. Seit 11. Juni gibt es Bubble Tea auch bei McDonald's.

    Gesundheitsexperten stehen Bubble Tea skeptisch gegenüber. Die Techniker Krankenkasse (TK) warnte kürzlich vor seinem hohen Kaloriengehalt.

    Ein Becher Bubble Tea decke mit 300 bis 500 Kilokalorien pro 300-Milliliter-Becher oft schon ein Drittel des Tages-Energiebedarfs eines Kindes.

    Die Verbraucherzentrale Bayern bemängelt, dass Farb- und Aromastoffe, Säuerungsmittel und Konservierungsstoffe oft nicht ausreichend ausgezeichnet seien.

    Auch Stiftung Warentest stellt dem Bubble Tea zuletzt ein schlechtes Zeugnis aus. Drei von vier getesteten Bubble Tea-Sorten enthielten pro handelsüblichem 500-Milliliter-Becher immerhin genauso viel Zucker wie die gleiche Menge Cola, heißt es in der neuesten Ausgabe der Zeitschrift "test". Pro Portion seien das 50 bis 60 Gramm - so viel wie die von der Weltgesundheitsorganisation WHO empfohlene maximale Tagesdosis für eine erwachsene Frau. Der vierte Tee im Test übertraf dieses Ergebnis noch: Er enthielt 90 Gramm Zucker. Das entspreche 30 Stück Würfelzucker in einem einzigen Becher.

    Teehaltige Bubble Teas enthielten außerdem ähnlich viel Koffein wie Cola. Zu ihren Bestandteilen gehörten teilweise auch synthetische sogenannte Azofarbstoffe wie Tartrazin-Gelb (E 102) oder Allurarot (E 129). Die zulässigen Werte seien im Test zwar nicht überschritten worden, die Stoffe stünden jedoch generell im Verdacht, bei Kindern Hyperaktivität und Aufmerksamkeitsdefizite zu verursachen.

    Vor allem Jugendliche fahren auf Bubble Tea ab

    Trinkt dennoch bald ganz Deutschland das süße Trendgetränk? Bei vielen Jugendlichen ist Bubble Tea längst der letzte Schrei. Sie fänden das ganz spezielle Trinkerlebnis einfach cool, sagt der Taiwanese Chitai. Der 22-Jährige verkauft das Getränk aus seiner Heimat im Berliner Szene-Stadtteil Kreuzberg. "Das ist hier gelebte Jugendkultur. Jeder will da dazugehören." Nur Ältere lassen sich selten in Chitais Laden blicken. "Die kommen höchstens in Begleitung ihrer Kinder oder Enkel."

    Für den Trendforscher Peter Wippermann macht gerade diese Differenz den Erfolg von Bubble Tea aus. "Die betonte Verspieltheit und Kindlichkeit sind Selbstverwöhnung für die Jugendlichen. Sie haben endlich wieder einen Ort, an dem sich kein Erwachsener blicken lässt", meint er. Das verleihe Bubble Tea eine Art mythische Kraft.

    Bubble Tea: nicht mehr länger ein Nischengetränk

    Folglich beurteilt Wippermann den Versuch von McCafé, Bubble Tea aus der Nische der reinen Jugendszene herauszuholen, skeptisch. "Bubble Tea in die Erwachsenenkultur zu bringen, ist eine Zeitbombe." Wird Bubble Tea auch bei der breiten Masse populär, könnte das wichtigste Kaufargument für Jugendliche wegfallen: Die Abgrenzung zu den Eltern.

    McDonald's-Unternehmenssprecher Nicolas von Sobbe ist trotzdem zuversichtlich. "Die Geschäfte mit Bubble Tea laufen bereits gut", sagt er. Besonders dort, wo es das Getränk bisher gar nicht gab, erhofft sich McCafé gute Geschäfte: in den vielen deutschen Klein- und Mittelstädten.

    Bubble Tea: das Sommergetränk 2012 in Deutschland?

    Dass Bubble Tea den Status von Latte macchiato oder Milchshakes erlangt, bezweifelt Trendforscher Wippermann dennoch. Er vermutet stattdessen, dass Bubble Tea wieder aus den McCafés verschwinden wird. "Bubble Tea wird uns nur als Nischengetränk erhalten bleiben". Zunächst aber rollt die Bubble-Tea-Welle ungebremst über das Land. "Bubble Tea wird deutschlandweit das Sommergetränk 2012", prophezeit Wippermann.

    Stiftung Warentest stellt Bubble Tea schlechtes Zeugnis aus

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