Dies bestätigte am Morgen ein äthiopischer Regierungssprecher der Nachrichtenagentur dpa. Unter den Toten sei auch ein Deutscher. Die weiteren Opfer stammten aus Belgien, Italien, Ungarn und Australien. Zwei weitere Touristen seien verwundet worden, einer habe entkommen können.
Auf seiner Website warnte das Auswärtige Amt vor Reisen nach Äthiopien in das Grenzgebiet zu Eritrea und in die Danakilsenke in Nord-Afar. Die wüstenartige Region Afar mit ihren Salzssen und Vulkanen zählt zu den heißesten Gegenden der Erde. Die Mehrzahl der Touristen soll über einen deutschen Reiseveranstalter gebucht haben. Über die Angreifer lagen vorerst keine Informationen vor. Jedenfalls komme es in diesem Gebiet immer wieder zu Übergriffen auf Touristen, "daher besteht auch seit sieben Jahren eine aufrechte Reisewarnung", sagte Launksy-Tieffenthal, und verwies auf die Homepage des Wiener Außenministeriums.
Nach den Zeitungsberichten geschah der Überfall auf die Reisegruppe in der Nähe des Vulkans Erta Ale in der Danakil-Wüste.
Äthiopien: Es wurden schon einmal Europäer entführt
Die Region ist einer der tiefsten Orte der Erde und wird vom Nomadenvolk der Afar bewohnt. Die Region ist extrem unwirtlich, heiß und arm, aber auch von großer landschaftlicher Schönheit. In dem Gebiet waren 2007 fünf europäische Geiseln - vier Briten und eine Französin - entführt und nach knapp zwei Wochen unbeschadet gegen Lösegeld wieder freigelassen worden. Auch 2008 gab es mehrere Überfälle auf Reisegruppen.
Im Jahr 2004 verschwand in Afar ein französischer Tourist. Später wurde lediglich ein Rucksack gefunden. Drei Jahre später wurde in der Region eine europäische Reisegruppe entführt, von den Kidnappern aber wieder freigelassen. Äthiopien warf Eritrea vor, die Entführung von 2007 unterstützt zu haben. Die beiden Länder lagen lange im Krieg, bevor Eritrea die Unabbhängigkeit von Äthiopien erreichte. afp/dpa/AZ