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ADAC offenbar erneut von Affäre erschüttert

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ADAC offenbar erneut von Affäre erschüttert

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    Über ein Jahr nach dem Bekanntwerden von Manipulationen beim Autopreis Gelber Engel wird der ADAC einem Bericht zufolge von einer neuen Affäre erschüttert.
    Über ein Jahr nach dem Bekanntwerden von Manipulationen beim Autopreis Gelber Engel wird der ADAC einem Bericht zufolge von einer neuen Affäre erschüttert. Foto: David Ebener/Archiv (dpa)

    Wie die "Süddeutsche Zeitung" vom Donnerstag berichtete, wird einem langjährigen Topmanager des Autoclubs sowie dessen Mitarbeiterin vorgeworfen, über Jahre hinweg in die eigene Tasche gewirtschaftet zu haben. Die Betroffenen wurden demnach suspendiert und bis zur Aufarbeitung der Vorwürfe vom Dienst freigestellt.

    Der Manager ist dem Bericht zufolge für die privaten Pannenhilfe- und Abschleppdienste zuständig. Ihm werde nun vorgeworfen, auf ADAC-Rechnung Waren eingekauft und diese dann für sich selbst verwendet zu haben, berichtete die "Süddeutsche Zeitung". Zudem stehen Vorwürfe im Raum, dass ein für den

    ADAC: Interne Ermittlungen laufen

    Der ADAC in der Krise - eine Chronologie

    13. Januar: Der ADAC gibt bekannt, dass die Leser der «Motorwelt» den VW Golf zum «Lieblingsauto der Deutschen» gewählt haben.

    14. Januar: Die «Süddeutsche Zeitung» berichtet von Manipulationen bei der Leserwahl. Der Verein weist das zurück.

    16. Januar: Bei der Preisverleihung spricht Geschäftsführer Karl Obermair von Unterstellungen.

    17. Januar: ADAC-Kommunikationschef Michael Ramstetter gesteht laut Obermair die Fälschungen, der Verein behält das aber zunächst für sich.

    19. Januar: Nach einem Bericht der «Bild am Sonntag» räumt der ADAC Manipulationen ein.

    21. Januar: ADAC-Präsident Peter Meyer lehnt einen Rücktritt ab.

    7. Februar: Deutsche Autokonzerne wollen ihre Preise zurückgeben, sollten sich neue Vorwürfe erhärten.

    10. Februar: ADAC-Präsident Meyer kommt einer Amtsenthebung zuvor und tritt zurück.

    14. Februar: Ein prominent besetzter Beirat soll den ADAC bei den Reformen beraten.

    17. Februar: Laut Gutachten wurde die Wahl zum Lieblingsauto der Deutschen jahrelang manipuliert.

    25. Februar: Der Club verhandelt mit dem Geschäftsführer Karl Obermair über eine einvernehmliche Beendigung seiner Tätigkeit.

    9. März: Erneut gerät die Steuerpraxis des ADAC in die Schlagzeilen.

    4. April: Der ADAC trennt sich endgültig von seinem langjährigen Geschäftsführer Obermair.

    14. April: Interims-ADAC-Präsident August Markl soll bis zum Ende des Reformprozesses im Amt bleiben.

    10. Mai: Die Delegierten des ADAC billigen in Saarbrücken einmütig die Reformpläne der Führung.

    Derzeit liefen interne Ermittlungen, berichtete die Zeitung. Eine mit den Vorgängen vertraute Quelle sagte der "SZ", es gehe um "sehr viele einzelne Fälle" und entsprechend "um sehr viel Geld". Ein ADAC-Sprecher sagte lediglich, der Manager sei "bis auf weiteres freigestellt" worden. Zu Hintergründen und Details wollte er sich zunächst nicht äußern.

    Die Skandalserie beim ADAC hatte Anfang des vergangenen Jahres mit der Enthüllung von Manipulationen bei der Leserwahl zum Autopreis Gelber Engel begonnen. Danach folgten weitere Enthüllungen etwa über die private Nutzung der Luftrettungs-Hubschrauber. Die Missstände kosteten den ADAC rund eine halbe Million Mitglieder.

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