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"Christoph 65": Rettungshubschrauber für Nordschwaben nimmt den Betrieb auf

"Christoph 65"

Rettungshubschrauber für Nordschwaben nimmt den Betrieb auf

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    Ein Rettungshubschrauber der ADAC-Luftrettung wird ab heute den Landkreis Donau-Ries versorgen.
    Ein Rettungshubschrauber der ADAC-Luftrettung wird ab heute den Landkreis Donau-Ries versorgen. Foto: Jochen Aumann (Symbolbild)

    Wenn am Mittwochnachmittag die neue Luftrettungsstation im Dinkelsbühler Stadtteil Sinbronn offiziell eingeweiht und drei Tage später der Flugbetrieb aufgenommen wird, ist mit dem ADAC-Rettungshubschrauber „Christoph 65“ die Luftrettungslücke in der Region Nordschwaben und Westmittelfranken geschlossen. Auch der benachbarte Ostalbkreis profitiert davon.

    Bis es soweit war, gab es für die Verantwortlichen allerdings viele Steine aus dem Weg zu räumen. Ursprünglich sollte der Rettungsheli in Donauwörth stationiert werden. Ein Gutachten, vom Bayerischen Innenministerium in Auftrag gegeben, hatte sich klar für einen Standort im Landkreis Donau-Ries ausgesprochen. Dass es dazu nicht kam, lag an Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer. Auf politischen Druck aus dem Raum Augsburg bestimmte der Regierungschef seinerzeit kurzerhand, dass die Station auf das Dach des

    Seit Langem wurde für das Ries und den Raum Dinkelsbühl/Feuchtwangen/Gunzenhausen nicht nur von der Politik, sondern auch von der Bevölkerung ein Rettungshubschrauber gefordert. Auf der Nördlinger Kaiserwiese fand dazu sogar eine Demonstration mit allen Rettungsdiensten und zahlreichen Bürgern statt, um das Anliegen nachdrücklich zu unterstützen. Das Ries und Westmittelfranken waren bisher der einzige weiße Fleck im Bereich der Luftrettung in ganz Bayern.

    Im Februar 2013 fiel mit der Zusage des Bayerischen Innenministeriums der Startschuss für die Luftrettungsstation in Sinbronn. Der Spatenstich folgte im August 2014, im Dezember erhielt die ADAC-Luftrettung nach einer europaweiten Ausschreibung den Zuschlag als Betreiber der Station. Vor der Entscheidung für Sinbronn waren auch noch Roth und Gunzenhausen im Gespräch. Vom Nürnberger Flughafen sollte ein Heli dafür abgezogen werden. Letztlich scheiterte dies am Veto der Nürnberger Oberbürgermeisters Ulrich Maly.

    Lange war die Finanzierung des Projektes vor den Toren Dinkelsbühls unklar. Die Kosten waren explodiert. Von den veranschlagten 2,5 Millionen Euro schnellten sie hoch auf nunmehr vier Millionen. Der Freistaat Bayern und die Krankenkassen hatten jeweils 1,3 Millionen Euro zugesagt. Strittig waren die restlichen 1,3 Millionen, die der Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung Ansbach mit Landrat Jürgen Ludwig an der Spitze aufbringen sollte. Letztlich einigten sich die Beteiligten auf einen Kompromiss.

    Ausschlaggebend für die Einigung war hauptsächlich die Kalkulation der künftigen Miete. Der Zweckverband vermietet nun die Station an den ADAC, der die Mietkosten wiederum an die Sozialversicherungsträger verrechnet. Damit war die Kuh vom Eis.

    Die Crew des neuen, gelben Rettungshelis von Airbus Helicopters in Donauwörth besteht aus drei Piloten, die beim ADAC angestellt sind. Weiterhin sind in einer Kooperation mit dem Rot-Kreuz-Kreisverband Ansbach sechs Rettungsassistenten im Einsatz. 14 Notärzte kommen aus dem Klinikverbund ANregiomed gKU, dem Klinikum Altmühlfranken und dem Rettungsdienstbereich Ansbach. Dabei handelt es sich nach Angaben des ADAC um Fachärzte für Anästhesiologie. Der Betrieb läuft im Schichtbetrieb.

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