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Neuer ADAC-Rettungshubschrauber in Ingolstadt: Einsatz während der Segnung

Ingolstadt

Neuer Rettungshubschrauber: Nach der Segnung gleich zum Notfall

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    Direkt nach der Segnung wurde die Crew des ADAC-Hubschraubers in Ingolstadt mit dem neuen Helikopter zu einem Einsatz gerufen
    Direkt nach der Segnung wurde die Crew des ADAC-Hubschraubers in Ingolstadt mit dem neuen Helikopter zu einem Einsatz gerufen Foto: Manfred Dittenhofer

    Die Segnung des neuen ADAC-Rettungshubschraubers am Stützpunkt Ingolstadt war gerade vollzogen und die Festreden waren im vollen Gange, da wurde die Crew von Christoph 32 auch gleich zu einem Einsatz gerufen. Während die Gäste noch den neuen Helikopter feierten, hob er bereits zusammen mit der Besatzung vom Rettungsstützpunkt am Ingolstädter Klinikum ab.

    Christoph 32 muss innerhalb von zwei Minuten in der Luft sein

    Vorher schon hatte Stationsleiter Bernhard Stadler darauf hingewiesen, dass der Hubschrauber für die Segnung nicht aus der Alarmbereitschaft genommen wurde. „Hoffen wir, dass in den nächsten Minuten nichts kommt.“ Apropos Minuten: Bei Alarmierung muss Christoph 32 innerhalb von zwei Minuten in der Luft sein. Und genau das zeigte seine Besatzung den Gästen in beeindruckender Weise.

    Vorher hatten Priester Hubert Gerauer und Pfarrer Horst Schall dem neuen Helikopter den Segen erteilt. Anschließend lobten sowohl Frederic Bruder, Geschäftsführer der ADAC-Luftrettung, und Günther Griesche, Geschäftsführer des Rettungszweckverbands, die enge, vertrauensvolle und gewinnbringende Zusammenarbeit. Erst im vergangenen Jahr wurde der Vertrag mit den Luftrettern des ADAC bis 2035 verlängert. Dabei stand kurzzeitig der gesamte Standort zur Disposition.

    Sie sind für den ADAC-Luftrettungsstützpunkt Ingolstadt verantwortlich (von links): die ärztliche Leiterin der Luftrettungsstation, Angelika Grünes, der leitende Notfallsanitäter Tobias Wittmann und Stationsleiter und Pilot Bernhard Stadler.
    Sie sind für den ADAC-Luftrettungsstützpunkt Ingolstadt verantwortlich (von links): die ärztliche Leiterin der Luftrettungsstation, Angelika Grünes, der leitende Notfallsanitäter Tobias Wittmann und Stationsleiter und Pilot Bernhard Stadler. Foto: Manfred Dittenhofer

    Frederic Bruder ging indirekt darauf ein. Man müsse sich schon fragen, ob in einem so lebenswichtigen Bereich eine immer wiederkehrende europaweite Ausschreibung nötig ist: „Wir wollen unserem Personal Perspektiven und Arbeitsplatzstabilität bieten, reden von Fachkräftemangel, können unseren Leuten aber immer nur den Vertragszeitraum an einem Standort zusichern.“ Besser wäre ein Vertrag ohne Frist, der bei Änderungen oder Streitigkeiten jedoch jederzeit gekündigt werden könnte. Damit hätten, so Bruder, alle Beteiligten im wichtigen Bereich der Daseinsvorsorge, in dem die ADAC-Luftretter als gemeinnützige GmbH tätig seien, mehr Kontinuität und Sicherheit. Schließlich sei das System über Jahrzehnte gewachsen.

    Beim ADAC-Rettungshubschrauber in Ingolstadt handelt es sich um einen H135 von Airbus

    Mit dem neuen Helikopter sei mit Bedacht die kleinere und günstigere Variante von Airbus gekauft worden, erklärte Frederic Bruder. Der H135 spare gegenüber der größeren Version rund 30 Prozent Kerosin. „Mit dem in einem Jahr gesparten Treibstoff könnte man mit einem VW Golf 17 mal die Erde umrunden.“

    Auch die Ausstattung lasse keine Wünsche offen – weder für die Besatzung noch für die Patienten. Es müsse nicht immer größer, schneller, weiter sein. Der H135 kostet immer noch rund neun Millionen Euro. Die Maschine verfügt über zwei Triebwerke mit jeweils 734 PS. Die Einsatzgeschwindigkeit beträgt rund 220 Stundenkilometer, die maximale Reichweite knapp 700 Kilometer.

    Das Innenleben des neuen Christoph 32 wurde für die ADAC-Belange noch einmal aufgewertet. Eine spezielle Innenraumverkleidung ermöglicht es, medizinische Geräte, wie zum Beispiel Sauerstoffflaschen, flexibel an Wand und Decke aufzuhängen. So können Patienten während des Flugs besser behandelt werden. Noch dazu ist der Hubschrauber mit dieser Inneneinrichtung rund 100 Kilogramm leichter, was wiederum die Treibstoffzuladung erhöht.

    1991 hat der ADAC die Luftrettung in Ingolstadt übernommen. Davor stellte die Bundeswehr einen SAR-Hubschrauber zur Verfügung, der am Flugplatz Manching stationiert war. Seit der Indienststellung vor 34 Jahren wurden die Besatzungen von Christoph 32 weit über 42.000 Mal alarmiert. Im vergangenen Jahr startete Christoph 32 zu knapp 1300 Einsätzen. Aktuell sind in Ingolstadt 23 Teammitglieder im wechselnden Schichteinsatz. Neben einer Pilotin und zwei Piloten setzt sich die Crews aus 14 Notärzten und Notärztinnen des Klinikums Ingolstadt sowie sechs Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitätern aus dem BRK-Kreisverband Ingolstadt zusammen.

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