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Kampfsport: Langstock, Hellebarde und viel Schweißgeruch

Kampfsport

Langstock, Hellebarde und viel Schweißgeruch

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    Der junge Ludwigsfelder Raffaele Madonna (links, hier mit einer blauen Schärpe, im entscheidenden Kampf um Platz drei trug er die gelbe) im Leichtkontakt-Kampf gegen einen Amerikaner.
    Der junge Ludwigsfelder Raffaele Madonna (links, hier mit einer blauen Schärpe, im entscheidenden Kampf um Platz drei trug er die gelbe) im Leichtkontakt-Kampf gegen einen Amerikaner. Foto: Alexander Kaya

    Neu-Ulm Die Luft ist stickig im Chinese Kuoshu Institute in der Neu-Ulmer Dieselstraße. Es riecht nach Schweiß. Die Europameisterschaft im Kung Fu und Tai Chi ist in vollem Gange. Der 13-jährige Raffaele Madonna aus Ludwigsfeld verbeugt sich vor seinem Gegner und hebt die Fäuste. Es ist bereits der dritte Kampf für den zweifachen Deutschen Meister an diesem Tag. Nun geht es für ihn um Platz drei bei den Kindern und Jugendlichen im Leichtkontakt der Kampfsportart „Lei Tai“, die mit Kickboxen vergleichbar ist.

    222 Teilnehmer aus ganz Europa und dem Gastland USA sind angereist. Für Europa sei diese Zahl gar nicht schlecht, findet Organisator und Institutsleiter Alexander Czech. In drei Räumen kämpfen die Teilnehmer in den Kategorien Handform, Waffenform und Partnerform, im Leicht- und Vollkontakt, im Tai Chi und Lei Tai. Dabei wird jeweils noch in einen Nord- und Südstil unterschieden. Außerdem sind die Teilnehmer in verschiedene Altersgruppen unterteilt: sechs bis acht, acht bis zehn, zehn bis 15 und 15 bis 18 Jahre. Bei den Erwachsenen treten die mit weniger als fünf Jahren Erfahrung gegeneinander an und die mit mehr als fünf.

    Im Ring eins schwingen die Kinder und Jugendlichen ihre Waffen mit viel Körperspannung und stoßen zwischendurch immer wieder einen lauten Kampfschrei aus – ansonsten verziehen sie jedoch keine Miene. Der internationale Schiedsrichter Michael Schad erklärt: „Der Langstock ist die typische Einsteigerwaffe für Schüler.“ Gekämpft wird aber auch mit dem Säbel, dem Speer, dem geraden Schwert und der Hellebarde. Das seien die Grundwaffen, erzählt Schad.

    Sowohl Zuschauer als auch Teilnehmer stehen oder sitzen dicht gedrängt am Boden und auf Stühlen um die Matten herum. „Die meisten Besucher sind Freunde und Familienmitglieder der Teilnehmer“, sagt Trainerin und Schiedsrichterin Tanja Karol. Am Ende der EM gegen 20 Uhr werden es über 200 Zuschauer gewesen sein, Kinder nicht mitgezählt. „Damit sind wir mehr als zufrieden“, freut sich Czech. Vor allem die Stimmung sei „genial“ gewesen. Viele der Teams hätten ihn deshalb gelobt. Bis 5 Uhr morgens haben sie nach den Titelkämpfen zusammen gefeiert.

    Eindeutiger Erfolg für den Ludwigsfelder Raffaele Madonna

    Der Raum mit Ring zwei ist völlig überfüllt. Dort treten gerade Schüler im Leichtkontakt gegeneinander an. „Das ist freies Kämpfen mit leichten Kontakten. Diese Form ist dazu da, Kinder an den Kampf heranzuführen“, erklärt Michael Schad. Währenddessen ist im Ring Drei Vollkontakt zu sehen. „Da geht es dann schon richtig zur Sache“, sagt Jörg Bergmeyer. Er ist Trainer für Tai Chi in der Neu-Ulmer Kampfsportschule. Schon nach wenigen Minuten ist der Kampf von Raffaele Madonna vorbei. Die Schiedsrichter an den Ecken der Mattenfläche heben ihre Fahnen, die dieselbe Farbe haben wie die Schärpen der Kämpfer. Mit der Farbe zeigen sie an, welcher der beiden Kontrahenten mehr Treffer erzielt und somit gewonnen hat. Das Ergebnis ist jetzt ganz eindeutig. Schiedsrichterin Karol ruft: „Wertung: gelb, gelb, gelb.“ Der Ludwigsfelder hat gewonnen.

    Bei uns im Internet

    Eine Bildergalerie gibt es unter

    nuz.de

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