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Handball: Geburt einer großen Mannschaft

Handball

Geburt einer großen Mannschaft

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    Gabor Czako
    Gabor Czako

    Mit ihren Auftritten bei der Europameisterschaft in Polen haben die deutschen Handballer schon jetzt viele Erwartungen übertroffen. Am Mittwoch kämpft die stark verjüngte Mannschaft in einem Endspiel gegen Dänemark um den Einzug ins Halbfinale, und zumindest den trauen ihr die Experten aus der Region durchaus zu. Die Einschätzungen:

    (Rückraumspieler SC Vöhringen): „Ich bin vom bisherigen Abschneiden der deutschen Mannschaft nicht unbedingt überrascht, aber schon sehr angetan. Man konnte ja nicht unbedingt davon ausgehen, dass die Jungs schon die Coolness haben, auch enge Spiele für sich zu entscheiden. Der Versuch mit dem Verjüngungsprozess hätte ebenso gut schiefgehen können. Natürlich traue ich der Mannschaft den Einzug ins Halbfinale zu, und dann ist sowieso alles möglich. Deutschland hat bei diesem Turnier einen Lauf, und es hat sich ein Teamgeist entwickelt, mit dem gegen die Dänen hoffentlich sogar drohende Ausfälle kompensiert werden können.“

    (Trainer TSG Söflingen): „Als Ungar habe ich natürlich beim Spiel zwischen Ungarn und Deutschland meinen Landsleuten die Daumen gedrückt. Genützt hat es nichts, Deutschland hat bekanntlich klar mit 29:19 gewonnen. Beide Nationen treten bei dieser Europameisterschaft mit stark verjüngten Mannschaften an, und das klappt eben bei Deutschland besser als bei Ungarn. Von jetzt an halte ich natürlich zu Deutschland, schließlich lebe ich schon seit 15 Jahren hier. Die bisherigen Erfolge überraschen mich kaum, denn der deutsche Handball kann auf eine ganz breite Basis bauen, und die Spieler sind in der Bundesliga höchstes Niveau gewohnt. Ein Handicap im Kampf um den Einzug ins Halbfinale könnten die Verletzungen und die drohenden Ausfälle von Steffen Weinhold und Christian Dissinger sein. Es dürfte schwer sein, zwei so wichtige Spieler innerhalb von wenigen Tagen zu ersetzen. Wir werden jedenfalls beim Jugendtraining einen Beamer aufstellen und uns das Spiel gemeinsam anschauen.“

    (Ex-Trainer des SC Ichenhausen und der HSG Langenau/Elchingen): „Es kann gut sein, dass wir gerade die Geburt einer neuen, großen Mannschaft erleben – unabhängig vom Ergebnis gegen Dänemark. Je länger ich mir das anschauen kann, desto mehr freue ich mich. Trotz allem müssen die Jungs halt gegen Dänemark gewinnen – und ob das ohne die verletzten Christian Dissinger und Steffen Weinhold machbar ist, ist halt die Frage. Faszinierend finde ich, wie viel Ahnung der Bundestrainer hat. Wenn man bei den Auszeiten zuhört, was er den Jungs in diesen paar Sekunden mitgibt, das finde ich sensationell. Was ebenfalls augenscheinlich ist: Die Jungs brechen nicht ein. Es gab früher auch gute Leistungen, aber es gab in großen Turnieren auch unterirdische Spiele. Ein Grund für diese Konstanz ist, dass alle, die dabei sind, auch in ihren Vereinen immer spielen. Dass die deutsche Liga wohl die beste ist, die es gibt, dazu tragen natürlich die vielen Ausländer bei. Aber inzwischen spielen eben die guten Deutschen ebenfalls auf wichtigen Positionen.“

    (Kapitän TSV Niederraunau): „Mich hat die Leistung der deutschen Nationalmannschaft bisher stark beeindruckt. Ich halte Dagur Sigurdsson für einen ausgefuchsten Trainer. Bei der Zusammenstellung des Teams hatte er von Anfang an ein funktionierendes Mannschaftsgefüge im Hinterkopf, und das zahlt sich nun aus – besonders wenn man sieht, wie die Spieler füreinander kämpfen. Um gegen Dänemark eine Chance zu haben, muss die deutsche Abwehr wieder gut zusammenarbeiten, und die deutschen Torhüter müssen einen überragenden Tag haben. Das Halbfinale ist möglich, aber zu mehr wird es, glaube ich, nicht reichen. Wir Niederraunauer Handballer drücken dem National-Team aber natürlich die Daumen. Und falls sie es wirklich schaffen, werden wir uns das Halbfinale vermutlich gemeinsam anschauen.“

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