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Weißenhorn: Die Gelbe Tonne kommt ohne Zwang

Weißenhorn

Die Gelbe Tonne kommt ohne Zwang

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    Von Januar 2021 an können Bürger aus Weißenhorn und den Ortsteilen auf Wunsch Leichtverpackungen wie Folien, Becher und Tüten aus Kunststoff über die Gelbe Tonne entsorgen.
    Von Januar 2021 an können Bürger aus Weißenhorn und den Ortsteilen auf Wunsch Leichtverpackungen wie Folien, Becher und Tüten aus Kunststoff über die Gelbe Tonne entsorgen. Foto: Archivfoto Bernhard Weizenegger

    Die Verhandlungen zwischen den Vertragspartnern sind abgeschlossen, das von der Stadt Weißenhorn angestrebte System kann kommen: Zum 1. Januar 2021 wird in der Fuggerstadt wie auch in Vöhringen und Illertissen die Gelbe Tonne für Verpackungsmüll eingeführt. Bürger, denen der Gang auf den Wertstoffhof lieber ist, müssen sich aber nicht umstellen: Plastikbecher, Aludeckel, Kronkorken und Co. werden dort weiterhin angenommen.

    Einstimmig sprach sich der Stadtrat am Montagabend für eine Unterzeichnung der entsprechenden Verträge aus. Vorausgegangen waren Verhandlungen des Abfallwirtschaftsbetriebs des Landkreises Neu-Ulm mit einem Vertreter des Dualen Systems Deutschland. Die Vereinbarung sieht vor, dass die Tonnen vorerst im vierwöchigen Turnus geleert werden.

    Nutzer sollen über die richtige Mülltrennung informiert werden

    Die Stadträte waren voll des Lobes für die Lösung, für die sich das Gremium bereits Ende April 2019 ausgesprochen hatte. „Es ist eine sehr schöne Sache, dass wir hier zum Ziel kommen“, sagte Franz-Josef Niebling (CSU). Bürger, die weiter weg vom Wertstoffhof wohnen, müssten nun nicht mehr dahin fahren. Gleichzeitig sei davon auszugehen, dass künftig mehr Stoffe dem Recycling zugeführt werden, sagte Niebling. Auf Nachfrage des Fraktionschefs betonte Andreas Palige, Ansprechpartner in Sachen Müll bei der Stadtverwaltung, dass es keine Pflicht gebe, die Tonne zu nehmen. „Man muss die Tonne auch bestellen“, sagte Palige.

    Bürgermeister Wolfgang Fendt kündigte an, dass die Bürger zur Einführung der Gelben Tonne über die richtige Trennung informiert werden und auch Tipps zur Müllvermeidung erhalten sollen. Zudem machte er deutlich, dass es auch Menschen gibt, die die zusätzliche Tonne aus Platzgründen kritisch sehen, zum Beispiel in größeren Wohneinheiten.

    Das Müllkraftwerk in Weißenhorn nimmt keine Gelben Säcke an

    Ulrich Fliegel (Grüne) erinnerte daran, dass seine Partei schon zweimal beantragt hatte, den Gelben Sack einzuführen. Vor allem in den Weißenhorner Ortsteilen habe er schon oft die Aussage gehört, dass Bürger doch nicht extra zum Wertstoffhof fahren, um ihren Verpackungsmüll zu entsorgen. Fliegel begrüßte es daher, dass die drei Kommunen nun auf den Zug mit aufspringen und die Gelbe Tonne einführen. Eine Leerung alle vier Wochen ist aus seiner Sicht allerdings zu wenig.

    Ulrich Hoffmann (ÖDP) sprach von einem sehr vernünftigen und guten Beschluss. Gleichzeitig betonte er aber, dass Müllvermeidung nach wie vor das Thema der Stunde sei. Wichtig sei auch, die Bürger gut zu informieren, was Marcus Biberacher (CSU) unterstrich: Man müsse den Bürgern sagen, was in die Tonne hinein darf und was nicht – und was zu tun ist, wenn man ausnahmsweise mal mehr Platz für die Entsorgung von Verpackungen benötigt.

    Nicht realisieren lässt sich derzeit ein Vorschlag von Michael Schrodi (CSU). „Man könnte doch an der Entsorgungsstation beim Müllkraftwerk auch eine Tonne aufstellen“, sagte er. Das dürfe man nicht, sagte Fendt. Es gebe viele Bürger, die dort Gelbe Säcke abgeben wollen, berichtete Herbert Richter (SPD). Doch das Sammelsystem dort sei ein gewerbliches und von dem für die Bürger strikt getrennt, ergänzte er.

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