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Neu-Ulm/Ulm: Wenn die Blase schwächelt

Neu-Ulm/Ulm

Wenn die Blase schwächelt

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    Frauke Kohorst und Karl von Dobschütz im Beckenbodenzentrum.
    Frauke Kohorst und Karl von Dobschütz im Beckenbodenzentrum. Foto: Andreas Brücken

    Für viele Menschen ist es ein Tabuthema – dabei ist es eine Volkskrankheit, sagt Dr. Andreas Reich und meint: Inkontinenz. Etwa 40 Prozent aller Frauen, die älter sind als 60 Jahre, haben Probleme damit, Urin und Stuhl richtig zu halten. „Die Betroffenen sind meist in ihrer Lebensqualität stark eingeschränkt“, erklärt Reich, Chefarzt an der Neu-Ulmer Donauklinik und einer der Verantwortlichen des sogenannten Beckenbodenzentrums.

    Unter diesem Namen ist eine bereits seit eineinhalb Jahren andauernde Kooperation die Abteilungen Frauenheilkunde, Chirurgie und Gastroenterologie des Landkreises Neu-Ulm und des Bundeswehrkrankenhauses Ulm (BWK) Team zur Behandlung von Beckenbodenstörungen zusammengefasst, die nun von der Deutschen Kontinenzgesellschaft zertifiziert wurde. Bislang konnten sechs Kliniken in Bayern diese Zertifizierung erreichen.

    Oberfeldarzt am BWK, Dr. Karl von Dobschütz, sieht in der Zusammenarbeit von verschiedenen Abteilung die besondere Stärke des Projektes: Fachleute der Chirurgie, Urologie und der Inneren Medizin finden sich dafür zusammen. Auch spezialisierte Pflegekräfte und Physiotherapeuten gehören zum Team. Gerade bei komplexen Beckenbodenstörungen sei es bedeutsam für den Heilungserfolg, dass Experten mehrer Fachrichtungen eng zusammenarbeiten, erklärt von Dobschütz. An drei Tagen in der Woche werden aktuell ganztägige Sprechstunden angeboten.

    „Wir sind glücklich, mit der Zertifizierung einen weiteren Meilenstein im Sinne der Patientenversorgung in der Region geleistet zu haben“, sagt Dr. Andreas Reich. Schließlich sei mit der Zertifizierung die etablierte Zusammenarbeit beider Expertenteams mit allen Vorteilen für die Patienten nun auch von offizieller Seite bestätigt worden. Eine räumliche Niederlassung der Abteilung wird der Patient weder in Neu-Ulm noch am Eselsberg vorfinden. Vielmehr verstehen die Mediziner der beiden Kliniken das Beckenbodenzentrum als Dienstleistung am Patienten, die sich durch gemeinsame Konferenzen und Weiterbildungen definiert. (anbr)

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