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Landkreis: Müll-Ehe: Neu-Ulm liefert Ja-Wort nach

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Müll-Ehe: Neu-Ulm liefert Ja-Wort nach

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    Die Weißenhorner Müllverbrennungsanlage – hier der Kranstand – nimmt künftig den Abfall aus dem Kreis Günzburg auf.
    Die Weißenhorner Müllverbrennungsanlage – hier der Kranstand – nimmt künftig den Abfall aus dem Kreis Günzburg auf.

    Ein Großteil der Abfälle aus dem Landkreis Günzburg wird nun offiziell im Müllkraftwerk (MKW) Weißenhorn landen: Nach dem Kreistag des Landkreises Günzburg hat nun auch der Umwelt- und Werkausschuss des Landkreises Neu-Ulm der Vertragsunterzeichnung zugestimmt. Der Beschluss im nichtöffentlichen Teil der Sitzung fiel laut Pressemitteilung einstimmig.

    Der Vertrag tritt am 1. Januar 2016 in Kraft, wenn die Pyrolyse-Anlage des Landkreises Günzburg in Burgau voraussichtlich stillgelegt wird. Aus dem Landkreis Günzburg werden dann mindestens die nächsten zehn Jahre „Abfälle zur Beseitigung“ – brennbarer Hausmüll und brennbarer Sperrmüll – und so genannter „andienungspflichtiger Gewerbemüll“ nach Weißenhorn geliefert, um dort im MKW verbrannt zu werden. Im Gegenzug bringt der Abfallwirtschaftsbetrieb (AWB) des Landkreises Neu-Ulm nicht brennbare Abfälle nach

    Der Neu-Ulmer Umwelt- und Werkausschuss musste dem Papier in seiner Sitzung am gestrigen Montag noch nachträglich zustimmen, weil Landrat Thorsten Freudenberger die Vereinbarung versehentlich bereits unterzeichnet hatte, bevor der Ausschuss seine Entscheidung traf (wir berichteten). „Wir sind froh, dass die Zusammenarbeit mit unseren Günzburger Nachbarn nun besiegelt ist“, sagte Landrat Freudenberger gestern nach dem Beschluss im Ausschuss.

    Thomas Moritz, Werkleiter des Abfallwirtschaftsbetriebes, sagt: „Die auf 105000 Tonnen Müll pro Jahr genehmigte Verbrennungsmenge im Müllkraftwerk wird auch künftig nicht überschritten.“. Die Zahlen aus dem Jahr 2014 zugrunde gelegt, würden aus Günzburg künftig im Durchschnitt rund 18000 Tonnen Müll in Weißenhorn entsorgt werden: 14000 Tonnen Haus- oder Sperrmüll sowie 4000 Tonnen Gewerbemüll.

    Die Metallteile, die im MKW von der Verbrennungsschlacke getrennt werden, werden über den Altmetallhandel einer stofflichen Verwertung zugeführt. Der aktuelle Vertrag darüber läuft zum Ende des Jahres aus, der Auftrag für die Zeit danach soll nun EU-weit von der Werkleitung ausgeschrieben werden, wie der Ausschuss beschloss.

    Auch ein erster Schritt zum Aufbau eines Fernwärmenetzes ist getan: Der Ausschuss hat eine einstimmige Empfehlung an den Kreistag ausgesprochen, eine Projektentwicklungsgesellschaft zwischen der Stadt Weißenhorn und dem Landkreis Neu-Ulm zu gründen. Diese soll Vorverträge mit interessierten Unternehmen schließen. Wenn hiervon genug vorliegen, könne mit der Planung des Netzbaus begonnen werden. (az)

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