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Zaisertshofen: Alles Gute zum Geburtstag: Warum Familien das Sandmännchen auch mit 65 Jahren lieben

Zaisertshofen

Alles Gute zum Geburtstag: Warum Familien das Sandmännchen auch mit 65 Jahren lieben

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    Auch nach 65 Jahren gehört das Sandmännchen für viele Familien zum
abendlichen Gute-Nacht-Ritual dazu. Auf dem Foto hinten von links:
Christina Mayer, Birgit Schmid, Theresa Zaunberger mit Maximilian (1),
vorne von links: Samuel (4), Frieda (4) mit ihrer Sandmännchen-Kuschelpuppe, Quirin (2) und Sebastian (3).
    Auch nach 65 Jahren gehört das Sandmännchen für viele Familien zum abendlichen Gute-Nacht-Ritual dazu. Auf dem Foto hinten von links: Christina Mayer, Birgit Schmid, Theresa Zaunberger mit Maximilian (1), vorne von links: Samuel (4), Frieda (4) mit ihrer Sandmännchen-Kuschelpuppe, Quirin (2) und Sebastian (3). Foto: Kathrin Elsner

    Die vierjährige Frieda hält glücklich ihre Sandmännchen-Kuschelpuppe in den Armen. „Ich tu‘ immer vom Sandmännchen eine Geschichte anhören“, erzählt sie mit leuchtenden Augen und verrät allen Erwachsenen das große Geheimnis, warum nach dem Sandmännchen-Gucken alle Familienmitglieder müde werden und richtig gut einschlafen können – aber dazu später mehr. Zum 65. Geburtstag der Fernsehserie haben wir mit Familien aus Zaisertshofen gesprochen, welche Rolle das Sandmännchen auch heute noch für sie spielt.

    „Sandmännchen muss immer sein“, sagt Mama Theresa Zaunberger und lächelt liebevoll, „ohne Sandmann kann der Sebastian nicht ins Bett gehen“. Ihr dreijähriger Sohn sitzt neben ihr und lacht fröhlich, sein einjähriger Bruder Maximilian kuschelt mit der Mama. „Es ist ein richtiges Ritual, pünktlich zum Sandmännchen gibt‘s die Dudi und Sebastian ist immer sehr gespannt, welche Geschichte heute kommt.“ Nach seinem Fläschchen darf er den Fernseher ausmachen und wird ins Bettchen gebracht. Nach einem gemeinsamen Gebet erzählt der junge Mann noch, wie aufregend sein Tag war und was er sich für die Nacht wünscht. „Er wünscht sich meistens, dass alle gut schlafen können, auch Oma und Opa.“

    Checker Tobi hat das Sandmännchen inzwischen abgelöst

    In ihrem Familienleben mit ihrem fast fünfjährigen Sohn Samuel und ihrer zweijährigen Tochter Emilia spielt das Sandmännchen eine nicht allzu große Rolle, erzählt Christina Mayer. „Der Samuel findet es schon mal ganz nett, aber er braucht‘s nicht jeden Tag, er steht jetzt eher so auf Checker Tobi.“ Viel wichtiger sei für ihn die abendliche von ihr vorgelesene Geschichte, auf die er auch nicht verzichten möchte, wenn er mal das Sandmännchen schaue. „Er liebt das im Bett, ohne Geschichte schläft er nicht ein“, erzählt sie und lächelt, „wir sind jede Woche Gast in der Bücherei“. Ob vor dem abendlichen Zu-Bett-gehen das Sandmännchen geschaut wird, ein Lied gesungen, gemeinsam gebetet oder eine Geschichte vorgelesen wird, sei nicht entscheidend, sind sich die jungen Mütter einig, Hauptsache das Ritual sei das gleiche. „Ich glaube, Kinder brauchen Rituale“, sagt Christina Mayer, „bei Samuel merke ich, das muss immer gleich ablaufen, und dann ist es auch gut so“.

    Theresa Zaunberger mag das Sandmännchen auch aus einem anderen Grund besonders gerne: „Es ist irgendwie so eine heile Welt für die Kinder, da ist nichts brutal, das brauchen sie auch zum Einschlafen.“ Die aktuellen Folgen seien bunt gemischt, manchmal ältere, manchmal modernere Episoden, erzählt Birgit Schmid, die Mama der vierjährigen Frieda und des zweijährigen Quirin. Vor den Puppen der alten Folgen wie Pittiplatsch oder Herr Fuchs und Frau Elster habe ihre Tochter am Anfang etwas Angst gehabt, auch die Inhalte seien im Gegensatz zu den neueren Folgen etwas verstaubt und die Moralkeule noch deutlicher. „Das ist die einzige Kritik am Sandmännchen, aber die Idee find' ich eigentlich schon nett.“ Inzwischen finde Frieda alle Folgen toll und das Sandmännchen habe im abendlichen Ritual von Familie Schmid einen festen Platz – wenn auch nicht wie früher üblich täglich um Punkt 18.55 Uhr, Mediathek und YouTube sei Dank. „Wir schauen es sogar im Urlaub mit dem Tablet“, verrät Birgit Schmid, die die wenigen Minuten gemeinsamen Fernsehgenuss täglich sehr genießt. „In diesen fünf Minuten sitzen alle, auch Mama und Papa, zusammen auf dem Sofa und gucken das Sandmännchen an.“

    Das Sandmännchen und sein Geheimnis

    Wie reist das Sandmännchen eigentlich allabendlich an, Frieda? „Manchmal fährt es mit der Kutsche und manchmal fährt es mit dem Motorrad und manchmal läuft es zu Fuß“, erklärt die Vierjährige, „jeden Tag trägt es eine verschiedene Mütze und eine verschiedene Jacke“. Und was erzählt das Sandmännchen dann? „Das Sandmännchen spricht nicht, das hat keinen Mund, aber es hat Augen“, sagt Frieda, „und dann sagen die Kinder: Bleib noch da und guck mit uns was am Fernseher an. Da hat es verschiedene Fernseher und da kommt dann die Geschichte raus, manchmal kommt ,Jan und Henry‘ und manchmal kommt ,Kleiner König‘.“

    Und wenn die Geschichte zu Ende ist, „dann wirft das Sandmännchen Staub und dann schlafen alle ein.“ Warum das so ist, ist natürlich klar: „Weil der Sandmännchen-Staub, der ist so grün und der kommt wirklich aus dem Fernseher heraus zu uns und dann gehen alle ins Bett.“ Wenn man den Sandmännchen-Staub in die Augen bekomme, werde man müde, bestätigt Mama Birgit Schmid mit einem Augenzwinkern, „das ist immer nett, alle auf dem Sofa fangen das Gähnen an und die Mama und der Papa schlafen dann auch oft ein“. Die Sandmännchen-Kuschelpuppe dürfe jedoch nicht mit ihr im Bettchen schlafen, verrät Frieda, „die liegt in meiner Kiste drin“. Nur ihre Lieblingskuschelkatze Luni dürfe sie ins Land der Träume begleiten.

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