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Blitz-Ranking: Viele Blitze im Allgäu - nur im Unterallgäu nicht
![2022 hat es insgesamt seltener geblitzt als sonst. 2022 hat es insgesamt seltener geblitzt als sonst.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715673836705-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
Kempten ist 2022 Blitzhauptstadt gewesen, auch die Allgäuer Kreise sind im Blitz-Ranking weit vorne - bis aufs Unterallgäu. Das hat Gründe.
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2,45 Einschläge pro Quadratkilometer: Mit dieser Blitzdichte ist Kempten im Jahr 2022 die "Blitzhauptstadt" in Deutschland geworden. Sie hatte die bundesweit höchste Blitzdichte aller Landkreise und kreisfreier Städte, wie der Blitz-Informationsdienst von Siemens mitteilte. Das Allgäu ist im Blitz-Ranking ebenfalls weit vorne vertreten - mit Ausnahme des Unterallgäus.
Gleich hinter Kempten folgt das Ostallgäu mit einer Dichte von 2,20 Einschlägen pro Quadratkilometer. Ebenfalls unter den ersten Plätzen sind Garmisch-Partenkirchen (1,97), Lindau (1,78), Weilheim-Schongau (1,78), der Bodenseekreis (1,73), die Stadt Kaufbeuren (1,62) und das Oberallgäu (1,58) zu finden. Auch die Kreise Ravensburg (1,41, Platz 24), Landsberg (1,29, Platz 35) und Biberach (1,13, Platz 49) sind in der Liste der 402 Kreise und Städte noch relativ weit vorn. Memmingen belegt mit einer Blitzdichte von genau 1,00 übrigens Platz 66.
Nur im Unterallgäu hat es 2022 offenbar recht wenig geblitzt: 1143 Blitze wurden hier insgesamt gezählt. Der Landkreis landet mit einer Blitzdichte von 0,93 Blitzen pro Quadratkilometer in dem deutschlandweiten Ranking auf Platz 84. Noch deutlich seltener geblitzt hat es allerdings in den nördlichen Nachbarlandkreisen Neu-Ulm (Blitzdichte 0,70, Platz 159), Augsburg (0,60, Platz 195) und Günzburg (0,59, Platz 201).
Im Sommer 2022 gab es so wenig Blitze wie seit 30 Jahren nicht mehr
Die Blitze werden mithilfe von rund 160 miteinander verbundenen Messstationen in Europa gemessen. Obwohl zwischen den Sensoren bis zu 350 Kilometer liegen, können die Blitzeinschläge damit auf bis zu 50 Meter genau ermittelt werden. Grundsätzlich hat es recht selten geblitzt im vergangenen Jahr. 2021 hätte Kempten mit seinem Wert von 2,45 nur Platz 58 belegt. Der damalige Blitzhotspot Starnberg kam auf mehr als das Dreifache, Kempten selbst damals auf das Doppelte.
Auch zusammengerechnet blitzte es 2022 sehr selten: 242.421 Blitzeinschläge sind der niedrigste Wert in der bis 1991 zurückreichenden Geschichte der Messung. 2021 hatte es noch fast doppelt so oft geblitzt.
Die Ursache für den Rückgang sieht der Leiter des Blitz-Informationsdienstes Stephan Thern unter anderem in der Trockenheit im vergangenen Jahr. "Im Sommer, vor allem im Juni und August, herrschte teilweise extreme Dürre bei hohen Temperaturen über 35 Grad", sagte er. "Für Gewitter braucht es aber beides - Feuchtigkeit und hohe Temperaturen."
Dafür, dass im Unterallgäu Vergleich zum restlichen Allgäu weniger Blitze gezählt werden, hat Thern ebenfalls eine Erklärung: "Ich vermute, es liegt daran, dass die geografische Lage die Gewitter immer ein wenig am Landkreis Unterallgäu vorbeitreibt", sagt er. "Auch in den letzten zehn Jahren war der Wert für das Oberallgäu im Mittel höher als für das Unterallgäu. Da die Werte dieses Jahr alle sehr niedrig sind, machen ein paar Blitze dann auch gleich viel in der Rangfolge aus."
Auf dem letzten Platz des deutschlandweiten Rankings landete 2022 übrigens die Stadt Brandenburg an der Havel. Hier lag die Blitzdichte bei 0,04 Blitzen pro Quadratkilometer. Nur zehn Erdblitze wurden im vergangenen Jahr dort gemessen. (mit dpa)
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