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Trockenheit: Bürger sorgen sich: Grundwasser in Schwaben niedriger als im Bayern-Schnitt

Trockenheit

Bürger sorgen sich: Grundwasser in Schwaben niedriger als im Bayern-Schnitt

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    Auch im Süden Augsburgs sind die Folgen der Trockenheit unübersehbar.
    Auch im Süden Augsburgs sind die Folgen der Trockenheit unübersehbar. Foto: Silvio Wyszengrad

    Zu heiß, zu heiß, zu heiß und noch mal zu heiß: Der Deutsche Wetterdienst rechnet damit, dass alle vier Wochen des Juli überdurchschnittlich warm sein werden. Die Hitze wirkt sich schon jetzt auf die Wasserversorgung aus, wie der jüngste Lagebericht des Landesamts für Umwelt (LfU) zeigt. In Schwaben sind die Messwerte noch deutlich niedriger als im bayerischen Schnitt. Der schwäbische Landtagsabgeordnete Max Deisenhofer (Grüne) hat sich die Statistik des LfU genauer angesehen. "Während im gesamten Freistaat 52 Prozent der oberflächennahen Grundwasserstellen und Quellen die Richtwerte unterschreiten, sind es im Raum Iller-Lech-Bodensee 66 Prozent." Seine Zahlen beziehen sich auf Anfang Juli. "Wir haben noch nicht mal Hochsommer und müssen uns schon mit sinkenden Pegeln auseinandersetzen. Auch ein Blick auf die nächsten Wochen verheißt nichts Gutes", sagt Deisenhofer.

    An der Lage hat sich seither nichts geändert. Nicht von allen Messstationen gibt es aktuelle Daten. Doch von den rund 100 analysierten Grundwasserstellen und Quellen im Bereich Iller-Lech-Bodensee zeigten auch am Montag noch zwei Drittel einen niedrigen oder sehr niedrigen Wasserstand an. Für die Messstelle "Krumbach WWA" wurde gar der niedrigste Wert seit August 2022 gemessen. 

    Trinkwasser in Schwaben trotz Wassermangel unverändert hochwertig

    Das bayerische Ministerium für Umwelt- und Verbraucherschutz beruhigt bei der Frage nach der Qualität des verbliebenen Wassers. Von qualitativen Verschlechterungen müsse derzeit nicht ausgegangen werden, versichert das Haus von Minister Thorsten Glauber (Freie Wähler) auf Anfrage der Grünen. "Aktuell sind keine Einschränkungen der Trinkwasserversorgung aufgrund niedriger Grundwasserstände im Regierungsbezirk Schwaben bekannt."

    Die Grünen im Landtag wollen das Wasser mit einem Sechs-Punkte-Plan schützen, etwa durch eine Verdopplung der bayerischen Wasserschutzgebiete auf mindestens zehn Prozent der Landesfläche. Moore sollen renaturiert, das sogenannte Grauwasser stärker genutzt werden – also Abwasser etwa aus Bädern, Duschen oder Waschmaschinen. Auch Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte kürzlich bestätigt, dass Moore wiedervernässt werden müssten. Er will 2024 eine Abgabe auf die Entnahme von Grundwasser einführen. Wie sie konkret aussehen soll, sagte Söder bislang nicht.

    Eine Umfrage des Bund Naturschutz hatte jüngst zutage gefördert, dass sich mehr als die Hälfte der Menschen in Bayern Sorgen wegen der Trockenheit in diesem Sommer macht. 81 Prozent der befragten Bürgerinnen und Bürger sagten, im Fall von Wasserknappheit zum Beispiel aufs Autowaschen zu verzichten. 

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