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Motocross: Mit dem Star über die Piste

Motocross

Mit dem Star über die Piste

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    Dem Himmel so nah: Marcus Schiffer zeigt in Oberrieden sein Können.
    Dem Himmel so nah: Marcus Schiffer zeigt in Oberrieden sein Können. Foto: Sabine Adelwarth

    Ein spektakuläres Vergnügen herrschte auf dem Motocross-Gelände südlich von Oberrieden, als kleine und große Biker mit ihren Maschinen über die Strecke heizten. Für vier Tage veranstaltete der örtliche Verein „Offroader“ zum 10-jährigen Bestehen ein besonderes Jugend-Training mit renommierten Profis aus der Motocross-Szene. Marcus Schiffer, Tim Münchhofen, Lukas Weis, Markus Fischer und Stephan Mock trainierten die 45 Nachwuchsfahrer.

    Besonders Marcus Schiffer aus Frechen bei Köln ist in der Motocrossbranche ein gefragter Mann. Der 25-Jährige führt derzeit in der MX-Masters Serie (internationale deutsche Meisterschaft des ADAC) und gilt als Vollprofi in der Szene. Von seinen 25 Lebensjahren fährt der junge Sportler ganze 21 Jahre Motocross. „Mein erstes Motorrad hab ich mit drei Jahren bekommen, gefahren bin ich dann mit vier“, erzählt Schiffer, der sein Hobby zum Beruf machte. Nach eigenen Aussagen konnte er bis zu seinem 13. Lebensjahr besser Fußball spielen. Schlecht vorstellbar, wenn man den Biker durch das unebene Gelände mit nur einer Hand am Lenker fahren sieht.

    „Ich komme gern nach Oberrieden, die Strecke hier ist einfach toll“, lobt Schiffer das 1,1 Kilometer lange Streckenareal. Bereits zum dritten Mal ist er schon hier. Besonders die Anwohner würden von der guten Vereinsarbeit profitieren, so Schiffer. „Gerade die Mittagsruhe wird immer eingehalten.“ Eine spezielle Bewässerungsanlage sorgt dafür, dass so wenig Staub wie möglich aufgewirbelt wird. „Das ist uns besonders wichtig“, betont Vorsitzender Manfred Menzel. Auch die Lautstärke der Motocrossmaschinen würde er immer mal wieder in den umliegenden Orten kontrollieren. „Das Gelände zu betreiben ist mit einem hohen Aufwand verbunden“, macht Menzel deutlich, „doch es ist ein tolles Hobby und macht jede Menge Spaß.“

    Eine bestimmte Altersstufe gibt es bei diesem Sport nicht. „Von fünf bis 60 Jahren ist alles dabei“, erzählt Menzel. Wenn man die Kleinen auf ihren Maschinen durchs Gelände fahren sieht, kann einem schon der kalte Schweiß ausbrechen, doch den jungen Teilnehmern ist der Spaß förmlich im Gesicht abzulesen.

    „Motocross fahren ist mehr Sport als Fußball“, erklärte Sandro Reisländer (9 Jahre) aus Dirlewang. Vor allem mache es ihm mehr Spaß, als den runden Ball zu kicken, fügt er schnell hinzu. Seit seinem vierten Lebensjahr sitzt er schon auf dem lauten Gefährt. Anfangs mit einem Quad, danach bekam er seine erste 50ccm-Maschine.

    Auch Sebastian Mann aus Mindelheim hat schon in jungen Jahren seine Begeisterung für diesen Sport entdeckt. Der Sechsjährige fährt seit zwei Jahren. „Das Springen macht mir am meisten Spaß“, sagt der fröhliche kleine Junge. Die Geschwister Nicole (17) und Andreas (14) Würstle aus Immelstetten sind wahre Motocrossfans. Für beide ist es ein Hochleistungssport, der eine gute Kondition fordert. Auch die notwendige Fahrzeugwartung wird von ihnen selbst durchgeführt. Schlagzeug und Fußball sind dem achtjährigen Steven Usher aus Augsburg genauso wichtig wie sein Bike.

    Dass dieser Sport eine gewisse Technik, gute Konzentration und vorausschauendes Fahren fordert, wird schnell klar, wenn man die Motorsportler durchs Gelände düsen sieht. Einige Aktionen schauen wirklich waghalsig aus. Doch die Eltern der jungen Teilnehmer sehen es ganz locker. „Grundvertrauen ist da und man muss wissen, was man seinem Kind zutrauen kann und was nicht“, bringt es Jugendleiter Thomas Reisländer schnell auf den Punkt.

    Der Sicherheitsfaktor wird ganz groß geschrieben. Für den Offroadsport haben alle Fahrer Stiefel, Brustpanzer, Protektoren, Helm und Nackenkrause am Leib um die Gefahr von Verletzungen weitgehend zu minimieren. „Da kann Fahrrad fahren gefährlicher sein“, sagt Reisländer.

    Seit zehn Jahren gibt es nun schon den Motocrossclub Offroader, der aktuell 180 Mitglieder zählt und im Unterallgäu einzigartig ist. Der runde Geburtstag wird am Mittwoch, 3. Oktober, bei einem Tag der offenen Tür gebührend gefeiert. Am 6. und 7. Oktober finden dann Rennläufe zum 10-jährigen Vereinsbestehen statt.

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