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Europawahl 2019: Manfred Weber als EU-Spitzenkandidat? Eine gute Wahl

Europawahl 2019

Manfred Weber als EU-Spitzenkandidat? Eine gute Wahl

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    Hemdsärmelig demonstriert der Kandidat Zuversicht: Manfred Weber, der CSU-Politiker aus Niederbayern, geht als Spitzenmann der Konservativen in die EU-Wahlen.
    Hemdsärmelig demonstriert der Kandidat Zuversicht: Manfred Weber, der CSU-Politiker aus Niederbayern, geht als Spitzenmann der Konservativen in die EU-Wahlen. Foto: Jussa Nukari, dpa

    Der CSU-Politiker als Frontmann der europäischen Christdemokraten bei der Europawahl - das kann funktionieren. Weber hat das mit einer überzeugenden Rede gezeigt. Aber der Weg bis zur

    Manfred Weber steht für die Erneuerung der Christdemokraten

    Mit Angela Merkel geht eine der wichtigsten Persönlichkeiten dieser Parteienfamilie in wenigen Wochen von Bord. Dass Horst Seehofer ihr folgen wird, ist absehbar. Das Gesicht der europäischen Christdemokraten werden diese beiden Stabwechsel verändern. Weber steht bereits für diese Erneuerung.

    Er mag für Kompromisse plädieren. Aber er meint damit deutliche Positionen - genau das, was den Christdemokraten in vielen Fragen fehlte, um sich scharf und deutlich von Nationalisten und Populisten abzugrenzen. Dass dieser Schritt nicht nur notwendig und erfolgversprechend sein, sondern auch schmerzhaft werden könnte, beginnen einige erst langsam zu ahnen.

    Scheinheiligkeit aus Ungarn stört christdemokratisches Europa-Bild

    Wenn die C-Parteien keinen Schaden nehmen wollen, müssen sie sich von jenen Kräften befreien, für die Rechtsstaatlichkeit, Meinungsfreiheit, Menschenrechte und auch Solidarität mit anderen EU-Ländern Fremdworte sind. Gemeint sind vor allem Ungarns Konservative.

    Der scheinheilige Auftritt des ungarischen Premierministers Viktor Orbán vor dem Parteikonvent in Helsinki, wo er sich mit Blick auf den Jahrestag des Mauerfalls als Garant für die Freiheit in Europa aufzuspielen versuchte, zeigt, was noch alles zu erledigen ist, ehe das christdemokratische

    Union muss Manfred Weber den Rücken freihalten

    Welche Rolle bei dieser Selbstläuterung und -klärung die deutschen C-Parteien spielen, ist noch offen. Klar dürfte aber sein: Wer Weber stärken will, muss ihm den Rücken frei halten und ihm auch wünschen, dass er nicht der Versuchung erliegt, Horst Seehofer an der Spitze der CSU zu beerben. Dabei geht es gar nicht darum, dass Weber auch diesen Job ausfüllen würde.

    Aber wer als möglicher nächster Kommissionspräsident antritt, muss den Wählern glaubwürdig zeigen, dass er in erster Linie Europäer und erst in zweiter Linie Parteisoldat mit Führungsjob ist. Weber würde sich selbst beschädigen, wenn er seine Interessenlage da nicht klar macht.

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