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St. Ottilien: Wildbienenprojekt: Ehemaliger Ottilianer-Schüler erhält Preis

St. Ottilien

Wildbienenprojekt: Ehemaliger Ottilianer-Schüler erhält Preis

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    Jonas Ruppert, der im Gymnasium in St. Ottilien sein Abitur gemacht hat, freut sich zusammen mit Pater Theophil Gaus und Schulleiter Andreas Walch über seinen BUW-Hauptpreis.
    Jonas Ruppert, der im Gymnasium in St. Ottilien sein Abitur gemacht hat, freut sich zusammen mit Pater Theophil Gaus und Schulleiter Andreas Walch über seinen BUW-Hauptpreis. Foto: Nicole Burk

    „Wildbienenschutz vor Ort - Das Bienenhotel in Türkenfeld“: Mit diesem Projekt gewann der 18-jährige Jonas Ruppert den Bundesumwelt-Wettbewerb 2023 „Für uns ist es sehr schön, dass wir an unserer Schule jemanden mit diesem Hauptpreis haben“, freute sich Schulleiter Andreas Walch vom Rhabanus-Maurus-Gymnasium St. Ottilien., als

    Für sein Projekt untersuchte der Gymnasiast das Leben und Brutverhalten von Wildbienen in einem Bienenhotel auf einer Streuobstwiese in Türkenfeld mit dem Ziel, zukünftig die Lebensbedingungen für die Insekten in Bienenhotels zu optimieren. Auf die Thematik sei er Dank Pater Theophil Gaus gestoßen, als es um die Einteilung der W-Seminare zum Thema Biodiversität in der elften Klasse ging. „Wildbienen sind sehr divers, man kann sie gut erforschen“, erklärte Jonas Ruppert bei einem Nachgespräch mit dem Landsberger Tagblatt. Die Facharbeit sei sehr gut geworden, was ihn wiederum zur Teilnahme an dem Wettbewerb motivierte. 

    Aus seinen Beobachtungen an Wildbienen formulierte Jonas Ruppert auch Vorschläge für die Praxis

    Von September 2022 bis Juni 2023 untersuchte er das Ausmaß zusätzlicher Nisthilfen von Wildbienen und inwieweit diese besiedelt werden. Hierzu ergänzte er ein bereits vorhandenes Bienenhotel durch weitere selbstkonstruierte Nisthilfen und beobachtete die Nistgänge über ein Glaskonstrukt im Kasten. Ferner analysierte und dokumentierte er das Nahrungsangebot auf der Streuobstwiese und wertete das Vorhandensein von Parasiten und Fressfeinden sowie deren Auswirkungen auf die Bienen aus. Sein hinzugewonnenes Wissen setzte er im Projekt zielführend um. Er formulierte aus seinen Beobachtungsergebnissen konkrete Verbesserungsvorschläge unter anderem auch für den Obst- und Gartenbauverein und initiierte weitere Wildbienenprojekte in seiner Gemeinde. 

    Der alljährliche Bundesumweltwettbewerb (BUW) bietet allen natur- und umweltinteressierten Schülern eine Gelegenheit, eigene Ideen und Impulse einzubringen. Unter dem Motto „Vom Wissen zum nachhaltigen Handeln“ wurden bayernweit rund 60 Projekte eingereicht. Neben dem Hauptpreis gingen auch drei Sonder- und drei Förderpreise nach Bayern. Zentrale Aufgabe beim BUW ist es, Ursachen und Zusammenhänge eines Umweltproblems zu untersuchen. Davon ausgehend sollen Lösungswege entwickelt, umgesetzt und in einer Projektarbeit schriftlich dokumentiert werden. Partner des Bundesumwelt-Wettbewerbs sind das Leibniz-Institut, das Bundesbildungsministeriums und die Kultusministerkonferenz.

    Das Studienfach von Jonas Ruppert hat mit Wildbienen nichts zu tun

    Aktuell studiert Jonas Ruppert Management und Technologie in Heilbronn, seine Leidenschaft für Umwelt und Natur ist aber weiterhin ungebrochen. „Mir ist es wichtig, auf den Umweltschutz aufmerksam zu machen und die Menschen dafür zu sensibilisieren“, betont er. So könnte jeder einen kleinen Beitrag zum Wildbienenschutz leisten, beispielsweise durch Blühwiesen im Garten oder durch Wildbienenhotels, die man ohne viel Aufwand selbst bauen kann. Er empfiehlt, sorgfältig im Internet zu recherchieren, um eine gute Bauanleitung zu finden. 

    In Deutschland gibt es rund 560 Wildbienenarten, darunter auch Hummeln. Weltweit hingegen zählt man nur neun Arten von Honigbienen. Während diese ausschließlich in Bienenstöcken leben, sind Wildbienen überwiegend Einsiedler, die zu 50 Prozent unter der Erde nisten. Sie nutzen oftmals die von anderen Insekten gebauten Gänge als Bruthöhle. Weitere Nistplätze bieten morsches Holz, Pflanzenstängel oder leere Schneckenhäuser. Während Blütenstaub und Nektar der Honigbiene als Nahrung dienen und der Nektar zu Honig verarbeitet wird, stellt die Wildbiene keinen Honig her, sondern verbraucht den Nektar direkt. 

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