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Training: Laura Dahlmeier: Motorrad statt Langlaufski

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Laura Dahlmeier: Motorrad statt Langlaufski

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    Laura Dahlmeier freut sich sichtlich auf den Ausflug auf die Motocross-Strecke. Und dort zeigte sie, dass sie nicht nur auf Langlaufski flott unterwegs ist.
    Laura Dahlmeier freut sich sichtlich auf den Ausflug auf die Motocross-Strecke. Und dort zeigte sie, dass sie nicht nur auf Langlaufski flott unterwegs ist. Foto: Thorsten Jordan

    Laura Dahlmeier kam mit dem Rennrad, um „meine Ausdauereinheit zu absolvieren“, wie sie sagt, denn was in Reichling dann auf dem Programm stand, war weniger Training, als vielmehr Spaß: Eine Gruppe von Kader-Athleten des Olympiastützpunkts Garmisch-Partenkirchen war beim MSC Reichling im ADAC zu Gast, um dort in den Motocross-Sport hineinzuschnuppern.

    Neben der momentan weltbesten Biathletin waren unter anderem Skirennläufer Thomas Dreßen, Telemark-Weltmeister Tobias Müller oder Slalom- und Riesenslalom-Spezialistin Susanne Weinbuchner zu Gast. Laura Dahlmeier hatte die Idee zu diesem Training gehabt – in die Wege geleitet wurde es von Trainer Stefan Dirnhofer, Trainer und selbst mehrfacher deutscher Motocross-Meister.

    Für die Sportler hatte Sigurd Waldmann von Motorrad Waldmann nagelneue Motorräder von Husqvarna organisiert, Thomas Ramsbacher, Verkaufsdirektor von Fox, steuerte die Ausrüstung bei, und dann mussten sich die Sportler erst mal an die Protektoren gewöhnen. „Nacken und Rückenschutz kennen wir ja vom Airbag her“, meinte Abfahrer Thomas Dreßen, doch die restliche Schutzkleidung war ungewohnt – aber nützlich, wie sich später herausstellen sollte.

    Im Gegensatz zu einigen anderen Teilnehmern ist Dahlmeier das Motorradfahren aber nicht fremd: Sie hatte ihre eigene Enduro dabei. „Ich freue mich, dass so viele Sportler verschiedener Sportarten das mal ausprobieren“, meinte vielfache Biathlon-Weltmeisterin vor ihren ersten Runden. Und es sei auch ein gutes Training, denn „es schult das Gefühl für das Gleichgewicht und das ist bei uns ja zum Beispiel bei einer Abfahrt auch wichtig.“

    Florian Oberfeld vom MSC Reichling nahm sich ihrer an und zeigte ihr noch den einen oder anderen Kniff. Aber sowohl bei Dahlmeier als auch den anderen hatte er einen leichten Job: „Man merkt halt, das sind Sportler.“ Laura Dahlmeier kennt er schon länger: „Sie ist einfach normal, bodenständig, eben typisch bayerisch“, beschreibt er die Ausnahmesportlerin.

    Und diese hatte ihre Freude: „Im Gelände zu fahren, ist eben etwas Besonderes. Es hat richtig Spaß gemacht und war schön, die anderen Sportler auch mal außerhalb des Trainings zu treffen und mit ihnen zu ratschen.“

    Am Abend stand für Laura Dahlmeier schon der nächste Termin an: die Verleihung des Bayerischen Sportpreises in München. „Manchmal muss ich schon schauen, wie ich alles unter einen Hut bekomme“, räumte sie ein. Die Aufmerksamkeit, die sie überall errege und das Interesse an ihrer Person „sind noch gewöhnungsbedürftig“. Denn bei allen Terminen dürfe das Training nicht vernachlässigt werden – am Ende werde sie an ihren Ergebnissen gemessen, fügte sie an.

    Aber ein bisschen Spaß muss eben auch mal sein – und den hatte nicht nur sie. Thomas Dreßen kehrte nach einer Runde etwas verdreckt wieder zurück zum „Fahrerlager“. „Ja, in der Welle hab’ ich ein bisschen zu viel Gas gegeben“, sagte er mit einem Schmunzeln – und war gestürzt. „Aber da ist ein Fahrradsturz schlimmer.“ Hätte er die Zeit, würde gerne öfter auf die Cross-Maschine steigen. Das geht wahrscheinlich nicht, aber ein Mal im Jahr wäre das eine tolle Sache“, meinte er.

    Die Reichlinger hätte vermutlich nichts dagegen, Hubert Graf, der Vorsitzende des MSC, freute sich und hofft, dass durch den prominenten Besuch auch die Vorbehalte gegen Motocross – zu laut, die Natur leidet – etwas abgebaut werden könnten. „Wenn jemand wie Laura Dahlmeier auch Motocross fährt, könnte das den Sport in einem etwas anderen Licht erscheinen lassen.“

    Am 30. September/1. Oktober kann sich jeder selbst ein Bild machen: Dann laden die Reichlinger zum Motocross-Rennen ein.

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