Der Zweckverband wähnt sich bei der Konversion des ehemaligen Fliegerhorsts in Penzing auf einem guten Weg. Und das liegt insbesondere an den derzeitigen Nutzern: Die Penzing Studios locken Hollywood-Superstars auf das Gelände und der ADAC plant einen Innovationscampus zum Thema Mobilität der Zukunft. Vor diesem Hintergrund sorgte in der vergangenen Woche die Nachricht für Wirbel, dass nun jedoch auch eine Bedarfsprüfung für die Bundeswehr durchgeführt wird. Zu diesem Vorgang bezieht die Luftwaffe auf Nachfrage unserer Redaktion. Der frühere Flugplatz könnte demnach Teil des Raketenabwehrsystems Arrow werden.
Ein Sprecher der Luftwaffe äußert sich zunächst zu den generellen Plänen rund um das Raketenabwehrsystem: „Im Rahmen des Aufbaus der Fähigkeit zur Territorialen Flugkörperabwehr rüstet Deutschland zur Herstellung des Schutzes der deutschen Bevölkerung und des deutschen Staatsgebietes gegen Bedrohungen durch ballistische Flugkörper das Waffensystem Arrow. Die Territoriale Flugkörperabwehr trägt zum Heimatschutz bei und ordnet sich in die gesamtstaatliche Sicherheitsvorsorge ein.“ Dazu werde Arrow an mehreren, über Deutschland verteilten Stellungsbereichen aufgebaut und als ein zusammengeschaltetes System in die nationalen Führungsstrukturen integriert.
Auf dem ehemaligen Fliegerhorst Penzing könnte ein Radargerät stationiert werden
Der Sprecher nennt „weitreichende – unter anderem infrastrukturelle – Anforderungen“ an den Sensorstandort des Waffensystems. Aufgrund dessen sei das Bundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr durch das Kommando Luftwaffe gebeten worden, in einer ergebnisoffenen Untersuchung Standorte für die Sensoren anhand vorgegebener Kriterien zu identifizieren und eine Empfehlung zur möglichen Verortung auszusprechen. „Der ehemalige Flugplatz Penzing wurde für eine Stationierung eines Radargerätes dabei als geeignet bewertet“, sagt der Sprecher. „Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir uns zu konkreten Detailplanungen am Standort Penzing nicht weiter äußern können. Auch über eventuell benötigte Baumaßnahmen können wir derzeit keine Aussage machen.“
Mit Verweis auf die ergebnisoffene Untersuchung und die frühe Phase der Abstimmung und Planung nennt der Sprecher der Luftwaffe auch keine konkreten Zahlen, etwa zum benötigten Personal für einen solchen Radarstandort. Sollte die Bundeswehr aber zurückkehren, dürfte das weitreichende Folgen für die bisherigen Nutzer des Areals haben.