Ein strahlender Tag in Kitangari, einem Dorf im Süden Tansanias. Rund 800 Menschen aus der Region haben sich in festlichen, farbenfrohen Kleidern auf dem Dorfplatz vor einem riesigen Banner versammelt. Eine Gruppe von Makonde-Tänzern sowie Trommelmusik kündigt das Event an, auf das viele Familien aus dem Distrikt Newala, dem Partnerlandkreis des Landkreises Landsberg gewartet haben: Im Rahmen des „Festtags für Menschen mit Behinderung und für Inklusion“, erhalten sie kostenlose Rollstühle, Dreiräder und Krücken, um in ihrem Alltag mobil zu sein. Es ist das erste Spendenprojekt des gemeinnützigen Vereins „Freundschaftsverein Newala/Tansania“ aus Landsberg.
Der Freundschaftsverein hat 5000 Euro an Spenden für die Ausstattung zusammenbekommen. Den größten Teil von der Ehemaligenvereinigung „Confœderatio Ottiliensis“ des Rhabanus-Maurus-Gymnasium St. Ottilien, heißt es in einer Pressemeldung „Es freut uns, dass wir schon so kurz nach unserer Gründung im Juni dieses Projekt umsetzten konnten. Denn der Bedarf in Newala ist groß. Die Distriktverwaltung sucht schon seit längerer Zeit Unterstützung in diesem Bereich“, sagt Christoph Heumos, Vorstandsvorsitzender des Vereins.
Unter den Empfängern ist auch Mohamed. Aufgrund einer frühkindlichen Hirnschädigung kann der Zehnjährige seine Beine nicht bewegen. Er lebt im Dorf Kitangari, seine Eltern sind Kleinbauern mit geringem Einkommen. Die meiste Zeit des Tages verbringt Mohamed auf einer Pritsche in der Hütte. Zwar hat er einen Platz in einer Förderschule, doch da er keinen Rollstuhl besitzt und seine Familie ihn nicht jeden Tag zur Schule tragen kann, bleibt Mohamed zu Hause. Er ist einer von etwa 200 Kindern mit Behinderungen in der Region. Seine Situation hat sich jetzt verbessert, auch dank des Klosterkrankenhauses in Ndanda. Der Leiter des Krankenhauses, Bruder Jesaja, hat den Kauf der Rollstühle und Krücken organisiert. Die Dreiräder, die per Hand angetrieben werden, wurden in den Werkstätten der Abtei Ndanda angefertigt.
Die Versorgung mit Prothesen könnte ein Folgeprojekt sein
„Das Inklusions-Projekt hat uns dem Klosterkrankenhaus in Ndanda nähergebracht und unsere Beziehungen gefestigt“, berichtet Bakari Mnali. Ein mögliches Folgeprojekt könnte die Versorgung mit Prothesen sein. „Es gibt zahlreiche Patienten, die aus verschiedenen Gründen ein Bein oder einen Arm verloren haben. In der Kloster-Werkstatt gibt es Spezialisten für die Herstellung von Prothesen, dessen Preis bei rund 500 Euro liegt. Die meisten der betroffenen Patienten können sich dies nicht leisten“, so Bruder Jesaja, der Leiter des Krankenhauses in Nadnda .
Ein weiteres Projekt, das der Freundschaftsverein zukünftig fördern möchte, heißt „Exemptions for children“. Kinder, die im Missionshospital in Ndanda behandelt werden und deren Eltern die Kosten für medizinische Untersuchungen oder Behandlungen nicht aufbringen können, werden vom Kloster finanziell unterstützt. Bisher haben bereits 243 Kinder von diesem Projekt profitiert. (AZ)
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