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St. Ottilien: Alt-Bischof Viktor Josef Dammertz wird 90 Jahre und feiert das in St. Ottilien

St. Ottilien

Alt-Bischof Viktor Josef Dammertz wird 90 Jahre und feiert das in St. Ottilien

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    Der ehemalige Bischof von Augsburg, Dr.Viktor Josef Dammertz OSB, feiert seinen 90. Geburtstag im Kloster St. Ottilien.
    Der ehemalige Bischof von Augsburg, Dr.Viktor Josef Dammertz OSB, feiert seinen 90. Geburtstag im Kloster St. Ottilien. Foto: Stefanie Merlin

    Eigentlich hat der frühere Bischof von Augsburg, vierte Erzabt von St. Ottilien und sechste Abtprimas der Benediktiner weltweit, Dr. Viktor Josef Dammertz, den Gottesdienst am Samstag in der Ottilienkapelle zelebrieren wollen.

    Mehr zum Thema lesen Sie hier: Altbischof Josef Dammertz feiert Jubiläum Vor 25 Jahren wurde Viktor

    Ein Kardinal unter den Gästen

    Unter den Gästen möchte auch der emeritierte Erzbischof von München und Freising, Friedrich Kardinal Wetter, sein, sofern seine Gesundheit eine Reise zulässt. Wetter feierte im vergangenen Jahr ebenfalls seinen 90. Geburtstag. Er selbst weihte Viktor Josef Dammertz am 30. Januar 1993 zum Bischof.

    Auch das Geburtstagskind nimmt die mit dem hohen Alter einhergehenden körperlichen Gebrechen mit der ihm eigenen stillen Art klaglos hin. Seit Februar 2018 lebt er, der nach seiner Zeit als Bischof von Augsburg Hausgeistlicher (Spiritual) der Benediktinerinnen von St. Alban war, wieder in der Erzabtei St. Ottilien. Jetzt profitiert er selbst von einer der Entscheidungen, die in seine Zeit als Erzabt fiel, nämlich den Bereich für ältere und kranke Mitbrüder im Zentrum des Klosters zu belassen.

    Es geht ihm dem Alter entsprechend gut, auch wenn das Gehen schwerfällt. Ein gut gefüllter Büchertisch neben dem Lesesessel verrät seine Lieblingsbeschäftigung. „Mit meinem Zimmer im Umfeld der Ottilianer Krankenabteilung fühle ich mich bestens aufgehoben. In der alten Heimat und in den Tagesrhythmus des Klosters habe ich mich nach vielen Jahren in Rom, Augsburg und zuletzt als Spiritual der Benediktinerinnen von St. Alban wieder eingewöhnt.“

    Nur zwei Jahre als Erzabt

    Viktor Josef Dammertz ist 1929 in Schaephuysen am Niederrhein geboren und studiert von 1950 bis 1957 Philosophie und Katholische Theologie in Münster, Innsbruck und Rom. Wenig später empfing er bereits in St. Ottilien das Sakrament der Priesterweihe. 1975 erfolgte dann die Wahl des inzwischen promovierten Viktor Josef Dammertz zum Erzabt der Erzabtei St. Ottilien und nur zwei Jahre später zum Abtprimas der weltweiten Benediktinischen Konföderation.

    Selbst am meisten von der Ernennung überrascht

    Es war Heilig Abend des Jahres 1992, als dann seine Ernennung zum Bischof von Augsburg bekannt gegeben wurde. So mancher mag wohl überrascht gewesen sein, Viktor Josef Dammertz selbst wohl am meisten: „Ich habe damals an andere Sachen gedacht, mir hat keiner gesagt, dass ich im Gespräch sei“, erinnert er sich einst in einem Gespräch mit dem LT. Der Brief des päpstlichen Nuntius, den er kurz vor Weihnachten erhielt, traf ihn daher wie ein Blitz aus heiterem Himmel.

    Auf einen Sprung beim Chef vorbei

    Einer, der damals ganz nah bei Bischof Viktor lebte und arbeitete, war der frühere Landsberger Dekan Thomas Rauch, der heute als Dekan in Bobingen (Landkreis Augsburg) wirkt. Er hat den Kontakt zu „seinem Bischof“ seither nie abreißen lassen: „Wir haben uns, solange es möglich war, einmal jährlich im Sommer in St. Alban getroffen.“ Zuletzt sah er Dammertz vergangenen Monat, als er mit einem Kommunionsausflug das Kloster St. Ottilien besuchte und dabei „auf einen Sprung“ bei seinem ehemaligen Bischof vorbeischaute.

    Thomas Rauch gerät regelrecht ins Schwärmen, wenn er von dessen positiver Art erzählt, von ihm, der „unendlich zufrieden“ ein Vorbild als Mensch, Priester und Bischof sei. Bescheidenheit, Zufriedenheit und eine ausgeprägte Gewissenhaftigkeit sind Attribute, die er in seiner Zeit als Bischofssekretär an Dammertz kennen und schätzenlernen durfte. „Er ist einfach ein feiner Mensch“, versichert Rauch, der sich bis ins hohe Alter aber auch einen schalkhaften Humor bewahrt habe. Das sieht nicht nur Thomas Rauch so, sondern auch seine gesamte Familie. So werden er und seine Eltern am Samstagvormittag um 11 Uhr ebenfalls in die Ottilienkapelle kommen und mit Viktor Josef Dammertz zusammen die Messe feiern.

    Ein unendlich guter Zuhörer

    Der Dießener Pfarrer Josef Kirchensteiner, der den Jubilar während dessen Zeit als Erzabt kennengelernt hat, schätzt noch eine weitere Charaktereigenschaft von Dammertz: „Er ist ein unendlich guter Zuhörer.“ Der emeritierte Bischof versuche immer, den Menschen in den Mittelpunkt jeglicher Betrachtung zu stellen. Er selbst sei immer bescheiden geblieben, so prominent und wichtig auch die jeweiligen, ihm übertragenen Aufgaben und Führungsfunktionen gewesen seien. Wenn man ihm begegne, spüre man eine immense Strahlkraft der Person und empfinde gleichzeitig dessen große Dankbarkeit dem Leben und dem Glauben gegenüber.

    An seinem 75. Geburtstag (8. Juni 2004) nahm Papst Johannes Paul II das Emeritierungsgesuch von Dammertz an.

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