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Landsberg: Pflege: Der Landkreis setzt auf Ausbildung

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Pflege: Der Landkreis setzt auf Ausbildung

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    Die Berufsfachschule für Krankenpflege am Landsberger Klinikum soll vergrößert werden, um den Nachwuchs an Pflegekräften sicherzustellen.
    Die Berufsfachschule für Krankenpflege am Landsberger Klinikum soll vergrößert werden, um den Nachwuchs an Pflegekräften sicherzustellen. Foto: Julian Leitenstorfer

    Im Bemühen, die medizinische Versorgung sicherzustellen, rücken immer mehr die Pflegefachkräfte in den Blickpunkt: Das ist in der jüngsten Kreistagssitzung deutlich geworden, als der Vorstand des Landsberger Klinikums, Marco Woedl, über aktuelle und künftige Projekte in seinem Haus berichtete. Zwar ging es zunächst um die Wirtschaftlichkeit sowie Neuerungen in den medizinischen Angeboten, breiten Raum nahm dann aber die Pflegeproblematik ein.

    Dazu sollen nicht nur 60 Personal-Appartements neben dem Krankenhaus gebaut werden, Woedl kündigte auch an, die Berufsfachschule für Krankenpflege erweitern zu wollen. Finanziert werden könne dies vor allem mit staatlichen Mitteln aus dem Krankenhaus-Bauprogramm, das bis zu 80 Prozent Zuschuss vorsehe.

    32 Schüler will man ausbilden

    22 Schüler können dort pro Jahr aufgenommen werden, nach Abschluss der Ausbildung wurden heuer zwölf davon übernommen, ein Drittel der Absolventen seien anteilsmäßig vom Landkreis Fürstenfeldbruck angestellt worden, berichtete Woedl. Zwölf Nachwuchskräfte reichten jedoch nicht aus, um die jährliche Fluktuation von 20 bis 25 Pflegebediensteten auszugleichen. Nach der Erweiterung sollen jährlich bis zu 32 Pflegeschüler ausgebildet werden können. „Das würde uns enorm helfen, wenn man Pflegekräfte haben will, muss man in die Ausbildung gehen“, machte der Klinikchef klar, „denn die, die aus dem Ausland kommen, können schnell auch wieder weg sein.“

    Außerdem benötige man nicht nur am Krankenhaus Pflegekräfte, sondern auch in den Alten- und Pflegeheimen. Geld, das zuletzt beim Besuch von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn in Landsberg angekündigt wurde, brächte erst einmal gar nichts: Spahns Ankündigung, dass alle neue Stellen finanziert werden, führe ohne zusätzliche Pflegekräfte lediglich dazu, dass sich die Einrichtungen gegenseitig die Leute abwerben. Damit das nicht zulasten des

    Neuer Chefarzt für Kindermedizin

    Aktuell investiert das Klinikum besonders in den Ausbau der Kindermedizin. Es kommt ein neuer Chefarzt, nachdem der bisher am Klinikum tätige niedergelassene Kinderarzt in den Ruhestand geht und der andere sich auf seine Praxis konzentrieren möchte, wie Woedl erklärt. Mit einem Oberarzt sei man sich „handelseinig“, ein zweiter werde noch gesucht. Bei der Kindermedizin sei auch geplant, mit dem Schongauer Krankenhaus zu zusammenzuarbeiten. „In der Kinderabteilung haben wir momentan relativ wenig Patienten, da sind noch Kapazitäten da.“ Wachsender Nachfrage erfreue sich die Geburtshilfe: „Wir werden heuer über 1000 Geburten erreichen“, so der Klinikchef.

    Weitere Umsätze und Erträge erhofft sich Woedl auch von der angekündigten „Premiumstation“. Für Privatpatienten, pflichtversicherte Patienten mit Zusatzversicherung und Selbstzahler sind im dritten Stock 29 Einbettzimmer und ein Doppelzimmer geplant. Baubeginn soll im November sein, die Eröffnung in zwei Abschnitten im Mai und August 2019 erfolgen. Auch wegen der notwendigen Investitionen werde das Klinikum heuer und im nächsten Jahr voraussichtlich wieder ein etwas größeres Defizit als die knappe halbe Million im vergangenen Jahr machen, prognostizierte Woedl. 2020 solle dann ein ausgeglichenes Ergebnis erzielt werden.

    Die Intensivstation vergrößern

    Im Kreistag stießen Woedls Pläne überwiegend auf ein positives Echo. Weiteren Handlungsbedarf sah Hermann Dempfle (Bayernpartei) jedoch beim baulichen Zustand insbesondere im Verwaltungstrakt. Dazu verwies Marco Woedl auf den Neubau der Krankenpflegeschule. Durch den Abriss des alten Gebäudes böte sich auch Platz für einen Verwaltungsneubau. Er lenkte aber auch den Blick auf die Intensivstation. Diese sei mit acht Betten für ein Haus dieser Größe eigentlich zu klein. Am jetzigen Standort sei sie aber eingebaut und nicht erweiterbar. Deshalb müsste eine größere Intensivstation an anderer Stelle – etwa im bisherigen Wirtschaftshof – gebaut werden. Das alles sei aber „absolut perspektivisch“, fügte Woedl an.

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