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Musik: Leslie Mandoki und seine Soulmates rocken für eine bessere Welt

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Leslie Mandoki und seine Soulmates rocken für eine bessere Welt

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    Der Musiker und Produzent Leslie Mandoki spielt in seinem Tonstudio Schlagzeug. Er legt mit seinen "Soulmates" das neue Album "A memory of our Future" vor.
    Der Musiker und Produzent Leslie Mandoki spielt in seinem Tonstudio Schlagzeug. Er legt mit seinen "Soulmates" das neue Album "A memory of our Future" vor. Foto: Tobias Hase, dpa

    Heute kann ja jeder technisch und künstlerisch halbwegs begabte Knirps Songs im Kinderzimmer mit Laptop, entsprechendem Programm und einem guten Mikrofon aufnehmen. Darum lohnen sich aufwendige Aufnahmen nicht mehr. Die Zeit der großen sündteuren Studios und der Bombast-Produktionen a la "Emerson, Lake and Palmer", "Jethro Tull" oder Queen ist vorbei. 

    Vorbei? Nicht ganz. Der noch aus Dschingis-Khan-Zeiten bekannte Münchner Produzent, Musiker und Komponist Leslie Mandoki und seine Allstarband "Soulmates" schwimmen gegen die Zeit an. Sie haben soeben ein neues Konzeptalbum mit zwölf Titeln auf den Markt gebracht, das in Mandokis Tutzinger Red Rock Studios aufgenommen und im Sterling Sound Studio in New York endgemixt wurde. Und zwar alles in guter, alter Tradition – mit einem 24-Spur-Gerät. Alle Spuren selbst gespielt, keine KI, keine Sequenzer, keine Digitalaufnahmen, sondern analoges Magnetband, heißt es. Handgemacht seien die Tracks, darauf legt Mandoki Wert. "Die Rache des Analogen", nennt er das Projekt. Der Titel ist Programm: "A Memory of our Future".

    Leslie Mandoki und seine "Soulmates" legen "A memory of our Future" vor

    Im Studio des gebürtigen Ungarn am Starnberger See wurden schon einige Hitalben von Pop- und Rockstars wie Phil Collins aufgenommen. Mandokis neues Soulmates-Album wird zwar vermutlich nicht ganz nach vorne in die Album-Charts dieser Welt stürmen, dazu sind die Stücke zu komplex und verschachtelt. Aber eines kann man sagen: Es ist handwerklich schon aufgrund der Aufnahmetechnik eine Rarität im schnellen Musikbusiness.

    Das 80-minütige Konzeptalbum, das von Prog-Rock bis Jazz-Rock mit Fusionelementen breit angelegt ist, hat aber auch eine ambitionierte inhaltliche Botschaft: Die Songs sind Appelle gegen die Spaltung der Menschheit und für Menschlichkeit, sagt Mandoki. Dem Künstler mit dem markanten Bart gelingt es seit Jahrzehnten, Superstars der 80er, 90er und 2000er-Jahre in einer Band zu vereinigen. Ian Anderson (Jethro Tull), die Gitarristen Mike Stern (Ex-Blood Sweat & Tears) und Al di Meola, Bläser wie Randy Brecker oder der deutsche Ausnahmetrompeter Till Brönner. Auch John Halliwell (Ex-Supertramp), der Keyboarder, Tony Carey (Ex-Rainbow), und zig andere mischen mit.

    "A memory of our future" will die Welt verbessern

    Zuvorderst fällt an dieser Ansammlung von außergewöhnlichen Musikern auf, dass sie sich von Mandoki zu einem einzigartigen Kollektiv haben formen lassen, das sich in wechselnder Besetzung seit 30 Jahren trifft, miteinander aufnimmt und konzertiert. Zuletzt waren die Soulmates auf Tour, was Mandoki neben der Bandgeschichte in einem aufwendig gestalteten Hochglanz-Buch bildreich dokumentiert hat. 

    Die Musik des Albums ist ausgefeilt, die Single "Blood in the Water" bestimmt vom markanten Flötenspiel Ian Andersons. Es ist ein kritischer Titel. "Lebe deinen Traum und träume nicht dein Leben" – dieses Motto, das ihm sein Vater am Sterbebett in Ungarn ans Herz gelegt hat, würde er seitdem umsetzen, sagt Mandoki seit Jahren und beklagt: Die Träume seiner Generation würden heute in Trümmern liegen. "Dabei hatten wir nach 1989 so wunderbare historische Chancen, eine achtsame Welt für die kommenden Generationen auf die Welt zu bringen", erzählt der ausgezeichnete Schlagzeuger. Stattdessen sei eine rücksichtslose Welt der Egoisten geschaffen worden mit Spaltung, Radikalisierung und Kriegen.

    Bisweilen handeln die Texte nicht vom Großen und Ganzen, sondern von Mandokis Befindlichkeiten. Am Ende geht es dem Bandleader trotzdem um nichts Geringeres, als die Welt besser zu machen. „Music is the greatest unifier“, behauptet Mandoki. Musik verbindet, baue Brücken, auch dort, wo die Pfeiler bereits erodieren. Unser Land sei so gespalten wie noch nie. Da hat er recht – und möge sein Album dazu beitragen, dass sich das zum Besseren ändert.

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