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Das Gagliano-Cello von Pál Hermann: ein Instrument findet nach dem Holocaust zurück zur Familie

Erinnerung

Die wundersame Geschichte eines Cellos im Schatten des Holocaust

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    Der ungarisch-jüdische Cellist Pál Hermann starb im Alter von 42 Jahren, wohl in einem Vernichtungslager der Nationalsozialisten. Sein Instrument konnte er vor dem Zugriff der Nazis retten.
    Der ungarisch-jüdische Cellist Pál Hermann starb im Alter von 42 Jahren, wohl in einem Vernichtungslager der Nationalsozialisten. Sein Instrument konnte er vor dem Zugriff der Nazis retten. Foto: @Corrie Hermann, mit Erlaubnis der Familie Hermann

    Es heißt, das Instrument eines Musikers ist der Spiegel seiner Seele. Es heißt auch, dass das Cello heraussticht, es die Persönlichkeit ihres Spielers aufsaugt, den verschütteten Rotwein von beschwingten Abenden, die Tränen des Glücks, den Schweiß, das Leben. Demnach rettet Pál Hermann auch einen Teil von sich selbst, an jenem 15. Mai 1944, als er zusammengepfercht mit 60 Menschen in einem Waggon sitzt und es trotzdem schafft, einen Brief an den Schwager zu schreiben. „Mon cher Jean“, beginnt Hermann „mein lieber Jean“. Der in Ungarn geborene, jüdische Komponist und Cellist erzählt von seiner Verhaftung bei einer Razzia in Toulouse, wo der berühmte Musiker während des Zweiten Weltkriegs untergetaucht war. Und von dem Zug, der noch im Bahnhof nahe des französischen Städtchens und Durchgangslagers Drancy steht, von der Enge und der Dunkelheit, die ihn begleiten sollten während der Fahrt in den Untergang. Er wird wohl in ein Konzentrationslager deportiert. Pál Hermann stirbt mit 42 Jahren.

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