Es ist schon eine besondere Geschichte, die sich da unmittelbar nach Kriegsende im Kloster St. Ottilien zugetragen hat. Hier, wenige Kilometer nördlich des Ammersees, wurde auf Betreiben der US-Armee im Frühjahr 1945 ein Krankenhaus für die jüdischen Überlebenden der Konzentrationslager eingerichtet. Drei Jahre lang bildete das Displaced Persons Hospital in St. Ottilien einen Ort, an dem die Geschundenen wieder zu Kräften gelangten und neuen Lebensmut fassen konnten. In diesem Kloster kamen bis 1948 auch mehr als vierhundert jüdische Kinder zur Welt, sogenannte „Ottilien Babys“, die dann mit ihren Eltern nach Israel oder in andere Länder auswanderten. Ottilien, so hat es einer der Holocaust-Überlebenden gesagt, war für die damals hier eintreffenden Juden „ein Zaubername“.
St. Ottilien