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Berlinale: Film aus Ungarn gewinnt Goldenen Bären bei Berlinale

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Film aus Ungarn gewinnt Goldenen Bären bei Berlinale

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    Die ungarische Autorin und Regisseurin Ildikó Enyedi mit ihrem Goldenen Bären.
    Die ungarische Autorin und Regisseurin Ildikó Enyedi mit ihrem Goldenen Bären. Foto: Jörg Carstensen/dpa

    Preis-Gala bei der 67. Berlinale - und erstmals nach 42 Jahren geht der Goldene Bär wieder nach Ungarn. Ildikó Enyedis Liebesfilm "Körper und Seele" ("Teströl és lélekröl") gewann am Samstagabend den Hauptpreis der Berliner Filmfestspiele. Das gab die internationale Jury unter Vorsitz des niederländischen Regisseurs Paul Verhoeven ("Elle", "Basic Instinct") bekannt. Zuletzt hatte die Regisseurin Márta Mészáros die Trophäe im Jahr 1975 für ihren Film "Die Adoption" gewonnen.

    Die Schauspieler-Bären gingen bei der Gala im Berlinale-Palast an den Österreicher Georg Friedrich und die Südkoreanerin Kim Min-hee. Der finnische Kultregisseur Aki Kaurismäki erhielt für sein als Bären-Favorit gehandeltes Flüchtlingsdrama "Die andere Seite der Hoffnung" den Preis für die beste Regie.

    Berlinale-Direktor Dieter Kosslick solidarisierte sich bei der Gala mit dem in der Türkei in Polizeigewahrsam genommenen "Welt"-Korrespondenten Deniz Yücel. Er hoffe, dass Yücel bald wieder freigelassen werde, sagte Kosslick und reckte kämpferisch die Faust in die Luft.

    Berlinale: Ungarischer Film gewinnt Goldenen Bären

    Der Bären-Gewinner "Körper und Seele" der 61-jährigen Enyedi erzählt von zwei schüchternen Mitarbeitern eines Schlachthofes in Budapest, die sich zaghaft ineinander verlieben - ein Film voller Poesie, Tragik und Komik. Eine Frau hatte zuletzt 2009 den Goldenen Bären gewonnen.

    Berlinale-Direktor Dieter Kosslick und Regisseurin Ildikó Enyedi, die den Goldenen Bären gewonnen hat.
    Berlinale-Direktor Dieter Kosslick und Regisseurin Ildikó Enyedi, die den Goldenen Bären gewonnen hat. Foto: Gregor Fischer (dpa)

    Friedrich nahm für seine Rolle in "Helle Nächte" den Silbernen Bären als bester Darsteller entgegen. Er spielt in dem Roadmovie des Berliner Regisseurs Thomas Arslan einen Vater, der sich seinem Teenager-Sohn nach langer Trennung wieder annähern will. Die beiden anderen im Wettbewerb vertretenen deutschen Filmemacher Volker Schlöndorff ("Rückkehr nach Montauk") und Andres Veiel ("Beuys") gingen leer aus.

    Den Silbernen Bär für die beste Schauspielerin bekam die Südkoreanerin Kim Min-hee. Sie spielt in "On the Beach at Night Alone" ("Bamui haebyun-eoseo honja") von Hong Sang-soo eine junge Frau auf der Suche nach dem Sinn des Lebens und der Liebe. Den Großen Preis der Jury holte der Franzose Alain Gomis mit seiner im Kongo spielenden Emanzipationsgeschichte "Félicité".

    Berlinale-Wettbewerb: Das sind die Sieger

    Polens Altmeisterin Agnieszka Holland wurde für ihren Öko-Thrller "Pokot" mit dem Alfred-Bauer-Preis für geehrt, der für einen Spielfilm vergeben wird, der neue Perspektiven eröffnet. Mit dem Silber-Bär für das beste Drehbuch wurden Sebastián Lelio und Gonzalo Maza für den chilenischen Film "A Fantastic Woman" ("Una Mujer Fantástica") über eine Transgender-Frau ausgezeichnet.

    Im Berlinale-Wettbewerb konkurrierten 18 Filme aus aller Welt. Bei dem elftägigen Festival waren in den verschiedenen Reihen insgesamt knapp 400 neue Regiearbeiten zu sehen. Am Sonntag gehen die Berliner Filmfestspiele mit dem Berlinale-Kinotag zu Ende, an dem noch einmal die Highlights gezeigt werden.

    AZ/dpa

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