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Bürgermeister zieht Fazit: Thannhauser Hochwasserschutz besteht Feuertaufe
![Das Teilungswehr im Süden von Thannhausen wurde nun im Zuge des letzten Bauabschnitts des Hochwasserschutzes teilweise schon abgebrochen. Das Teilungswehr im Süden von Thannhausen wurde nun im Zuge des letzten Bauabschnitts des Hochwasserschutzes teilweise schon abgebrochen.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715674498059-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
Auf den neuen Hochwasserschutz in Thannhausen ist Verlass: Bürgermeister und Stadtrat ziehen eine positive Bilanz. Wann alle Straßen wieder befahrbar sind.
Als nur „bedingt hochwasserfrei“ sei Thannhausen durch das Wasserwirtschaftsamt Donauwörth derzeit eingestuft und dennoch weitgehend von den Wassermassen des jüngsten Hochwassers Anfang Juni verschont geblieben. Bürgermeister Alois Held zog in der jüngsten Stadtratssitzung eine positive Bilanz. Der letzte Bauabschnitt des Hochwasserschutzes sei zwar noch nicht fertig, aber die bereits abgeschlossenen Maßnahmen hätten sich bewährt.
Das Konzept für Thannhausen sieht im Wesentlichen dreierlei vor: Erstens im Süden der Stadt größere Wassermengen in Retentionsflächen zurückzuhalten, zweitens mithilfe des Drosselbauwerks nur gerade so viel Wasser durch die Stadt zu leiten, wie das Flussbett aufnehmen kann. Drittens, das überschüssige Wasser an der Stadt vorbeizuleiten bei geschlossenen Dammtoren. Alois Held lobte das Mindeltalkonzept, es sei einmalig. 16 Gemeinden wären beteiligt, und zwar so, dass keine Gemeinde auf Kosten der anderen ihren Hochwasserschutz realisiere, alles sei aufeinander abgestimmt.
Das Konzept habe nun erst recht Vorbildcharakter und sei für Fachleute auch überregional von Interesse. Dass man, wie im Fall von Thannhausen, überschüssiges Wasser an einer Kommune vorbeileite, das sei innovativ. Held berichtete von einzelnen Problemen während der Hochwasserphase, die man aber kontrollieren konnte. Direkt beim Drosselbauwerk im Süden der Stadt drohte der Damm zu brechen, so Held. Hier seien die Sofortmaßnahmen zur Stabilisierung, an der sich auch Baufirmen und Landwirte beteiligten, erfolgreich gewesen. Die örtliche Feuerwehr pumpte Kanäle um und befüllte Sandsäcke. 1000 davon habe man an Bürger ausgegeben, 2000 selbst „verbaut“, den Rest konnte Thannhausen an andere Kommunen abgeben, die laut Leitstelle des Landratsamtes Günzburg den größten akuten Bedarf gehabt hätten.
Personen seien beim Hochwasser in Thannhausen nicht zu Schaden gekommen, erklärte der Bürgermeister, allerdings habe die Feuerwehr ein paar Unvorsichtige und Schaulustige retten müssen. Alois Held bedankte sich bei der Feuerwehr, dem Bauhof, den Baufirmen und Landwirten für die Unterstützung und Kooperation. Die Wasserwacht sei gleichfalls im Dauereinsatz gewesen, allerdings hätte auch hier die Stadt Hilfe exportieren können, denn die Wasserwacht sei in Babenhausen und im nördlichen Landkreis Günzburg aktiv geworden. Zweiter Bürgermeister Gerd Olbrich und Gottfried Braun dankten dem Bürgermeister für seinen Dauereinsatz während der Hochwasserphase. Held habe seine Bewährungsprobe als Krisenmanager glänzend bestanden, meinte Braun.
![Noch etwa zwei Wochen werden die Bauarbeiten an der Ortsumfahrung von Thannhausen zwischen St. Maria Ursberg und dem Kreisverkehr an der Edelstetter Straße dauern. Im Zuge der Reparaturarbeiten wird das Straßenbankett streckenweise massiv verstärkt. Noch etwa zwei Wochen werden die Bauarbeiten an der Ortsumfahrung von Thannhausen zwischen St. Maria Ursberg und dem Kreisverkehr an der Edelstetter Straße dauern. Im Zuge der Reparaturarbeiten wird das Straßenbankett streckenweise massiv verstärkt.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715674498059-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
Das Trinkwasser sollten die Bürger vorläufig noch abkochen, riet Alois Held. Es handle sich dabei um eine reine Vorsichtsmaßnahme, denn die zwei Wasserproben pro Woche, die seither untersucht würden, seien ohne jede Belastung gewesen. Noch etwas Geduld muss aufbringen, wer um Thannhausen unterwegs ist. Die alte B300 ist inzwischen wieder befahrbar. Die Ortsverbindungsstraßen zwischen Burg und Bayersried sowie zwischen Thannhausen und Bayersried werden noch im Laufe dieser Woche wieder für den Verkehr freigegeben. Wie die Firma LS Bau auf Anfrage unserer Redaktion mitteilte, werden die Reparaturmaßnahmen an der Ortsumfahrung im Bereich zwischen Ursberg St. Maria und dem Kreisverkehr an der Edelstetter Straße noch etwa 14 Tage dauern.
![Dramatische Bilder vom Hochwasser im Landkreis Günzburg Gundremmingen hat das Hochwasser schwer getroffen. Das Neubaugebiet steht unter Wasser.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715674498059-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
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