Gewerkschaft betont: "Schulterschluss" bei Borgers jetzt wichtig
Der Gewerkschaftsvorsitzende Torsten Falke schätzt die Lage bei Borgers als keinesfalls hoffnungslos ein. Warum er trotz aller Schwierigkeiten zuversichtlich ist.
Insolvenzantrag beim Autozulieferer Borgers: Die Nachricht hat viele Menschen in der Region erschüttert. Torsten Falke, Bezirksleiter der Gewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE), sieht die Lage bei Borgers mit seinen Werken in Ellzee und Krumbach (insgesamt rund 730 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter) aber keineswegs als hoffnungslos an. Wichtig sei ein enges Zusammenwirken, ein "Schulterschluss" zwischen Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite.
Der vorläufige Insolvenzverwalter Frank Kebekus gelte als ausgewiesener Fachmann. "Da ist entsprechendes Wissen da", sagt Falke. Er hoffe, dass er den vorläufigen Insolvenzverwalter bald persönlich kennenlernen könne. Falke stimmt seine Arbeit eng mit dem Betriebsrat ab.
Die Produkte von Borgers hätten nach wie vor "ein gutes Standing". Und man müsse sehen, dass es in Deutschland nicht sehr viele Betriebe gebe, die Produkte solcher Art herstellen könnten. Bei Borgers seien die Auftragsbücher nach wie vor gut gefüllt, auch dies sei in der aktuellen Lage von großer Bedeutung. Neben der Zuspitzung verschiedener Krisen (Corona-Ukrainekrieg-Energiekrise) hat offenbar auch ein zunehmender Preisdruck durch die Autoindustrie zum Insolvenzantrag bei Borgers geführt. Die Werke in Ellzee und Krumbach (früher Faist und Aksys) gehören seit 2010 als Borgers Süd zu Borgers mit Stammsitz in Bocholt (Nordrhein-Westfalen).
Die Marktsituation im Automobilbereich ist schwierig
Die Suche nach einem neuen Investor geschieht vor dem Hintergrund einer unübersichtlichen Marktsituation. Falke verweist mit Blick auf die E-Mobilität auf den massiven Umbruch in der Automobilindustrie selbst. Das verkomplizierte auch die Suche nach Investoren. So sei eine Prognose mit Blick auf die weitere Entwicklung schwierig. Zunächst stehe an, dass sich der vorläufige Insolvenzverwalter ein genaues Bild der Lage verschaffe. Wer am Ende als Investor einsteige, würden maßgeblich auch die Borgers-Kunden mitentscheiden. Ziel sei es, so viele Arbeitsplätze wie möglich zu erhalten. Falke sagte, er sei "zuversichtlich", dass Borgers die aktuell schwierige Situation meistern könne.
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