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Winterrieden: Winterrieden baut sein Nahwärmenetz aus

Winterrieden

Winterrieden baut sein Nahwärmenetz aus

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    Das Winterrieder Nahwärmenetz wird weiter ausgebaut. Die Abwärme kommt von der Biogasanlage.
    Das Winterrieder Nahwärmenetz wird weiter ausgebaut. Die Abwärme kommt von der Biogasanlage. Foto: Alexander Kaya (Archivbild)

    Der Einsatz von regenerativen Energien ist in aller Munde und aktueller denn je. Auch in der Gemeinde Winterrieden gewinnt das Thema zunehmend an Bedeutung. Rund zwei Jahre nach Beginn der Leitungsverlegung sind mittlerweile 68 Grundstücke an das Netz der Ruef Nahwärme GmbH angeschlossen. Nun möchte die Gemeinde das Nahwärmenetz bis Ende 2023 weiter ausbauen.

    68 Haushalte heizen in Winterrieden bereits mit erneuerbaren Energien. Durch Erweiterung des bestehenden Leitungsnetzes bietet sich 110 weiteren Hauseigentümern und -eigentümerinnen nun die Möglichkeit, mit Nahwärme versorgt zu werden. Gespeist wird das Netz mit Biogasabwärme sowie mit Wärme, die durch das Verheizen von Holzhackschnitzeln aus dem Gemeindewald entsteht.

    68 Haushalte werden in Winterrieden bereits mit Biogasabwärme geheizt

    Gemeinsam mit seinen Söhnen Daniel und Fabian hat Norbert Ruef die Nahwärme GmbH gegründet. Das von der Firma E-Con AG Memmingen geplante Projekt bildet die erste Nahwärmeversorgung in der Verwaltungsgemeinschaft Babenhausen. Nicht nur die Investitions-, sondern auch die Betriebs- und Wartungskosten von Nahwärmenetzen sind deutlich niedriger als diejenigen von Heizungen, die mit Gas, Öl, Pellets oder Luftwärme betrieben werden, verdeutlicht Denn die Haushalte, die an das Winterrieder Nahwärmenetz angeschlossen sind, könnten sich die Kosten für eine eigene Heizung und deren Wartung sparen. Gleichzeitig dürfen sie sich auf eine 100-prozentige Versorgungssicherheit verlassen.

    Garant dafür ist die auf dem Hofgrundstück des Anwesens Ruef untergebrachte Hightech-Heizzentrale. Sie wird rund um die Uhr mit Abwärme aus der Biogasanlage beziehungsweise dem Verheizen von Hackschnitzeln versorgt. Das zerkleinerte Holz stamme aus dem Winterrieder Gemeindewald und werde mit Biogasabwärme getrocknet, erklärt Ruef. Von der Heizzentrale fließt 80 Grad heißes Wasser durch die isolierten Leitungen zu den angeschlossenen Häusern. Das bisher verlegte, 3,6 Kilometer lange Leitungsnetz versorgt die Anlieger in der Haupt-, Garten-, Blumen-, Rosen- und Reichauer Straße, im Nelken-, Ahorn-, Schul- und Kerkerweg sowie am Merzenberg mit Nahwärme.

    Bis Oktober 2023 soll das Nahwärmenetz in Winterrieden ausgebaut sein

    Über die Steuerungszentrale können alle Anschlüsse am Bildschirm überwacht werden. "Wenn irgendetwas an der Wärmeversorgung eines Hauses nicht stimmen sollte, können wir das feststellen und beheben, ehe die Bewohner es überhaupt bemerken", sagt Norbert Ruef. Über eine solche Störung wird er am Handy alarmiert. Falls die gesamte Heizzentrale aus irgendwelchen Gründen ausfallen sollte, schalte der mit Öl betriebene Spitzenlastkessel sofort ein und garantiere weiterhin eine ununterbrochene Wärmeversorgung.

    Im Frühjahr 2023 soll das Leitungsnetz in einem zweiten Bauabschnitt Richtung Osten und Westen erweitert werden. Dann können die Anlieger des Bereichs um den Auerbach sowie der Memminger-, Babenhauser- und Ringstraße bis hin zur Sonnenstraße und dem Weiherle Nahwärme beziehen. Für das neue, 3,5 Kilometer lange Leitungsnetz rechnet Ruef mit Investitionskosten in Höhe von rund 1,7 Millionen Euro.

    Von diesem Bildschirm der Ruef Nahwärme GmbH aus überwacht Norbert Ruef die Versorgung jedes 
einzelnen Anschlusses und kann Störungen sofort erkennen.
    Von diesem Bildschirm der Ruef Nahwärme GmbH aus überwacht Norbert Ruef die Versorgung jedes einzelnen Anschlusses und kann Störungen sofort erkennen. Foto: Claudia Bader

    Wenn die Arbeiten im Frühjahr starten und pro Tag 30 Meter Leitungen verlegt werden können, wird sich die Maßnahme voraussichtlich bis Oktober 2023 hinziehen. "Unser Ziel ist es, in Winterrieden ein Nahwärmenetz aufzubauen, das den Bewohnern Versorgungssicherheit garantiert", sagt Norbert Ruef. "Die ersten Anschlussverträge für das neue Leitungsnetz wurden bereits abgeschlossen, alle weiteren sollten bis Ende August bei uns abgegeben werden."

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