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Kellmünz: Rallye in Kellmünz: Wie war es bei den alten Römern?

Kellmünz

Rallye in Kellmünz: Wie war es bei den alten Römern?

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    1700 Jahre alt und immer noch hier: Die Überreste des römischen Kastells beeindruckten Kinder bei der Rallye "Römer erleben!" im Archäologischen Park in Kellmünz
    1700 Jahre alt und immer noch hier: Die Überreste des römischen Kastells beeindruckten Kinder bei der Rallye "Römer erleben!" im Archäologischen Park in Kellmünz Foto: Stefanie Hammer

    "Die spinnen, die Römer!" - Hatten Asterix und Obelix da etwa recht? Anders kann man es sich ja fast nicht erklären, weshalb die Römer vor mehr als 1700 Jahren ein riesiges Kastell ausgerechnet dort errichtet haben, wo heute das beschauliche Kellmünz liegt, oder? Die Archäologin des Landkreises Neu-Ulm, Daniela Deplano, weiß ganz genau, warum die Befestigungsanlage an diesem Platz steht. Und nach ihren Erzählungen sind sich die Kinder, die am Dienstag an der Römer-Rallye im Archäologischen Park in Kellmünz teilgenommen haben, sicher: Die spinnen ganz und gar nicht, die Römer.

    Es war nämlich eine ziemlich gute Idee, die Gemäuer direkt an der Iller und erhöht zu bauen, sodass man gute Sicht auf mögliche Angreifer hat. Die Überreste des römischen Baus nahm die Archäologin zusammen mit den jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmern genau unter die Lupe. Sogar mit Beton haben die Römer damals schon gearbeitet. Der wurde so stabil gebaut, dass Teile der Mauern bis heute erhalten sind. Da kam während der Rallye schnell die Frage auf, was von unseren modernen Häusern in 1700 Jahren wohl noch übrig sein wird. Wahrscheinlich nicht mehr so viel wie hier in Kellmünz, glauben die Kinder.

    Kinder befragen in Kellmünz Orakel und gestalten römische Münzen

    Als Nächstes wurde ein Orakel befragt, so fanden die alten Römer Antworten auf einige ihrer Fragen. Irgendwie sei das fast so gewesen wie das Internet heute, wurde vermutet. Auch das Schreiben von römischen Ziffern durften die kleinen Hobby-Römer ausprobieren. Wie damals wurde auf einer Tafel aus Bienenwachs geschrieben. Auf dem weichen Material konnte man Fehler sogar "ausradieren". Es musste also nicht immer Papyrus sein. 

    Beim Orakeln in Kellmünz erwürfelten die Kinder nur gute Prophezeiungen.
    Beim Orakeln in Kellmünz erwürfelten die Kinder nur gute Prophezeiungen. Foto: Stefanie Hammer

    Das Highlight für die Kinder war aber zweifelsohne, sich einmal wie ein richtiger römischer Soldat zu verkleiden. Dass das Gewand nicht sonderlich bequem war und das Kettenhemd sehr schwer, konnten alle am eigenen Leib erfahren. Während jeder einmal wie ein waschechter Legionär posieren durfte, spielten die anderen römische Kinderspiele, die nichts an ihrem Unterhaltungswert eingebüßt haben. 

    Regelmäßig finden Veranstaltungen im Archäologischen Park in Kellmünz statt

    Zu guter Letzt durften die zu richtigen Römerexperten gereiften Mädchen und Buben noch eine eigene Mosaikfliese kleben. Und eine Münze gestalten, die im alten Rom immer das Konterfei eines Herrschers auf der einen Seite zeigte und umseitig zum Beispiel einen neuen, monumentalen Bau wie das Kolosseum. So wurde einst im ganzen Reich verbreitet, wer das Sagen hatte und welche Macht er ausübte. Und das ganz ohne Fernseher, Funk und Radio. Ganz schön intelligent, diese Römer.

    Im Archäologischen Park in Kellmünz gibt es immer wieder Veranstaltungen für Kinder, aber auch Erwachsene. Ein Blick auf den Veranstaltungskalender der Landkreismuseen (online unter www.landkreis-nu.de/Veranstaltungen-Landkreismuseen) lohnt sich für alle, die eine Reise in längst vergangene Zeiten unternehmen möchten.

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