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Winterrieden: Damit die Kirchenmauer nicht mehr bröckelt

Winterrieden

Damit die Kirchenmauer nicht mehr bröckelt

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    Nach Jahren der Planung wird der nordöstliche Teil der Kirchenmauer um die Pfarrkirche St. Martin in Winterrieden derzeit saniert.
    Nach Jahren der Planung wird der nordöstliche Teil der Kirchenmauer um die Pfarrkirche St. Martin in Winterrieden derzeit saniert. Foto: Claudia Bader

    Eingehüllt in blaue Planen und umzingelt von Absperrgittern fällt derzeit die nordöstliche Mauer um die Pfarrkirche St. Martin in Winterrieden ins Auge. Hinter der auffälligen Schutzhülle wird derzeit tüchtig gearbeitet. Denn nach Jahren der Planung und Vorbereitung konnte die notwendige Sanierung endlich starten. „Aufgrund des bröckelnden Verputzes war die Mauer nicht nur schadhaft, sondern auch sehr unansehnlich“, sagt Kirchenpflegerin Johanna Walter.

    Dank der guten und hartnäckigen Arbeit ihrer Vorgängerin Elisabeth Swoboda sowie der Kirchenverwaltung konnte die notwendige Maßnahme jetzt endlich in Angriff genommen werden.

    Feuchtigkeit hätte das Bauwerk gefährdet

    Im Laufe der zurückliegenden Jahre wurde die Kirchenmauer nicht nur grau und schmutzig, sondern wies auch immer mehr Putzschäden auf. Dadurch konnte Feuchtigkeit ins Mauerwerk eindringen, was langfristig zu einer Gefährdung des Bauwerks geführt hätte, berichtet die ehemalige Kirchenpflegerin. Deshalb habe sie Anfang des Jahres 2011 bei der Diözese in Augsburg um die Genehmigung sowie Zuschüsse für eine Mauersanierung nachgefragt. Bei einem ersten Ortstermin im Mai 2011 habe Projektbearbeiterin Ruth Liehr die Kirchenaußenmauer näher in Augenschein genommen. Gleichzeitig habe sie ein neuartiges Putzsystem vorgeschlagen, das eindringendes Wasser nach außen ableiten soll.

    Um zu testen, ob sich dieser Putz für die direkt an der Straße stehende Winterrieder Mauer eigne, wurde ein Teil des alten Belags um den östlichen Treppenaufgang abgeschlagen und durch den neuen ersetzt. Begutachtungen in den Jahren 2013 und 2014 hätten positive Ergebnisse gebracht, informiert Swoboda. Trotzdem habe die Kirchenverwaltung in Zusammenarbeit mit der Projektbearbeiterin der Diözese auch über Alternativen nachgedacht. Holz- oder Blechverkleidungen seien aus denkmalschützerischen Aspekten ausgeschieden. Im Jahr 2015 habe dann das Ergebnis der Testphase vorgelegen. Danach eigne sich der getestete Verputz für die Kirchenmauer – und er sehe auch noch gut aus.

    Schwierige Finanzierung der Baumaßnahme

    Trotz dieses positiven Resultates wurde die für die Ost- und Nordseite der Kirchenmauer vorgesehene Maßnahme zunächst auf Eis gelegt, berichtet die ehemalige Kirchenpflegerin. Denn die auf einen Gesamtbetrag zwischen 120.000 und 140.000 Euro geschätzten Kosten seien von den Verantwortlichen im Bistum Augsburg als zu hoch empfunden worden. Nach Abzug des Zuschusses der Diözese in Höhe von 60 Prozent hätte sich für die Winterrieder Kirchenstiftung St. Martin eine Eigenbeteiligung in Höhe von rund 56.000 Euro ergeben. „Diesen Betrag konnten wir nicht stemmen“, sagt Swoboda. Weil die Diözese damals eine Kreditaufnahme nicht befürwortete, habe man die Sanierung der Kirchenmauer vorerst zurückstellen müssen. Doch die ehemalige Kirchenpflegerin ließ nicht locker. Bereits zwei Jahre später brachte sie die Notwendigkeit der Sanierung erneut beim Bistum Augsburg vor. Gleichzeitig erkundigte sie sich bei verschiedenen Stellen um Zuschüsse.

    „Zu allem Glück hat das planende Architekturbüro dann auch noch eine Firma gefunden, die die Sanierung der Kirchenaußenmauer zum Preis von 90.000 Euro anbot“, berichtet Kirchenpflegerin Walter. Abzüglich des Anteils der Diözese Augsburg in Höhe von 54000 Euro sowie zugesagten Zuschüssen der Gemeinde Winterrieden (15.000 Euro) und des Landkreises Unterallgäu (1000 Euro) verbleibe für die Kirchenstiftung St. Martin noch eine Belastung von 38.000 Euro. „Diese Summe müssen wir aus Eigenmitteln sowie Spenden und Opfergeldern tragen“, sagt Walter.

    In Kellmünz hat man die aufwändige Sanierung der Ortskirche erst kürzlich hinter sich gebracht. Lesen Sie dazu:

    Schmuckstück der Marktgemeinde: Kellmünzer Kirche strahlt in neuem Glanz

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