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Babenhausen/Boos: Solarpark-Pläne: Was die betroffenen Gemeinden davon halten

Babenhausen/Boos

Solarpark-Pläne: Was die betroffenen Gemeinden davon halten

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    „Grüner Strom von Bürgern für Bürger“ lautet der Slogan des geplanten Solarpark-Projekts der Babenhauser Firma Vensol.
    „Grüner Strom von Bürgern für Bürger“ lautet der Slogan des geplanten Solarpark-Projekts der Babenhauser Firma Vensol. Foto: Armin Schmid (Symbolfoto)

    Ob die geplanten großen Fotovoltaik-Anlagen auf Freiflächen im nordwestlichen Unterallgäu und im südlichen Landkreis Neu-Ulm entstehen werden, ist nach den ersten Entscheidungen in den Ratsgremien in Babenhausen, Winterrieden, Boos und Pleß (

    Einen ausführlichen Bericht zum Vorhaben lesen Sie hier: Energiewende als Gemeinschaftsprojekt: Firma plant Solarparks

    • BabenhausenGrünes Licht haben, wie berichtet, die Räte in Babenhausen gegeben. Bürgermeister Otto Göppel sagte, dass die betreffenden Flächen hinter dem Wald in Richtung Osterberg und Weiler lägen und für die Marktgemeinde nicht von zentraler Bedeutung seien. „Grundsätzlich ist das Projekt zu begrüßen.“
    • Winterrieden Im Gemeinderat Winterrieden fand das Projekt keine Mehrheit. Bürgermeister Hans-Peter Mayer erläuterte, dass die betreffenden Flächen im Bereich von Boos, Pleß und Winterrieden landwirtschaftlich intensiv genutzt werden. Die Bauern müssten dann neue Flächen pachten oder kaufen, welche weiter entfernt liegen. Dies hätte zur Folge, dass sich die An- und Abfahrtswege verlängern und unnötige Energie und Zeit verschwendet würden. Was erneuerbare Energien anbelangt, sei man in Winterrieden bereits gut aufgestellt. Man produziere das 1,6-fache des eigenen Stromverbrauchs und wolle in diesem Jahr den Schwerpunkt auf den Aufbau eines eigenen Nahwärmenetzes legen (mehr dazu lesen Sie hier: Winterrieden: So funktioniert das neue Nahwärme-Netz)
    • Boos Der Booser Bürgermeister Helmut Erben sagte, dass man nicht nur über die Energiewende reden sollte, sondern auch etwas dafür tun müsse. Vor diesem Hintergrund stehe der Booser Gemeinderat dem Projekt der Babenhauser Firma eher positiv gegenüber. Erben sprach sich aber für eine vorherige Informationsveranstaltung aus. Schließlich sei es wichtig, Mitbürger und Grundstücksbesitzer ins Boot zu holen. Denn die Kernidee des Projekts sei, dass sich Bürger finanziell ab einem Betrag von 1000 Euro an dem Projekt beteiligen können. Dafür bekommen sie eine gleichberechtigte Stimme in einer Genossenschaft. Erst nach einer Infoveranstaltung könne man sich genauer positionieren, so Erben.
    • Pleß Der Plesser Bürgermeister Anton Keller betonte, dass grüner Strom durchaus seine Berechtigung habe. Das größte Problem sei jedoch ein Standort mit ausreichend zusammenhängenden Flächen. Das Plesser Ried etwa sei sehr klein strukturiert. Obwohl es sich im Riedbereich im Grunde um landwirtschaftlich benachteiligte Flächen handle, bildeten die Grundstücke auch eine Flächen- beziehungsweise Futtergrundlage für viele landwirtschaftliche Betriebe und das dazugehörige Vieh. Da der gesamte Flächenumgriff für die PV-Anlagen eingezäunt werden würde, könnte sich das Wild in diesem Bereich nicht mehr bewegen. Zudem würde der Naherholungscharakter des Plesser Rieds störend beeinträchtigt werden. Nach eingehender Beratung habe der Gemeinderat das Vorhaben daher mit 5:4 Stimmen abgelehnt.
    • Osterberg Die Gemeinde Osterberg sei dem Großprojekt gegenüber nicht grundsätzlich negativ eingestellt, so Bürgermeister Rainer Schmalle. Eine Entscheidung soll erst fallen, wenn bekannt ist, wo die Flächen für die Anlage genau liegen.
    • Oberroth Bürgermeister Willibold Graf berichtete, dass der Gemeinderat mehrheitlich positiv gestimmt ist. Konkret entscheiden wolle das Gremium aber erst, wenn die Standorte bekannt sind.
    • Kellmünz Die Kellmünzer Markträte wollen sich laut Bürgermeister Michael Obst nicht an einen Grundsatzbeschluss binden, sondern gegebenenfalls eine Einzelfallentscheidung bei Vorlage eines konkreten Bauvorhabens treffen. Fotovoltaik-Dachanlagen seien grundsätzlich zu bevorzugen. Regenerativer Stromerzeugung stehe man positiv gegenüber, allerdings dürften keine negativen Auswirkungen für Natur und Landwirtschaft entstehen.

    Veranstaltung: Am Donnerstag, 16. Januar, findet eine öffentliche Informationsveranstaltung in der Pausenhalle des Schulzentrums Babenhausen (Pestalozzistraße 7) statt, bei der sich Bürger über das Vorhaben und Beteiligungsoptionen informieren können. Beginn ist um 19.30 Uhr. Der Unterallgäuer Landrat Hans-Joachim Weirather spricht ein Grußwort. Ein Vortrag des Energie- und Umweltzentrums Allgäu (Eza) und die Projektvorstellung durch die Regionale Zukunftsenergie eG folgen. Näheres ist an Info-Ständen zu erfahren.

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