Schoko-Chips, Honig-Pops, Zimtflakes, Knusper- und Baby-Müslis – das Angebot an Cerealien ist riesig. Mit bunten Packungen versuchen Hersteller, vor allem Kindern Appetit zu machen. Eltern versuchen sie mit Angaben wie "ballaststoffreich" oder "mit Vollkorn" zu locken. Doch dienen sie wirklich als gesundes Frühstück? Eher nein, sagt die Stiftung Warentest. Diese hat Zucker- und Fettangaben laut Packung von 110 Produkten für Kinder ausgewertet. Das Ergebnis: 86 enthalten zu viel Zucker. Einige Produkte könnte man mit einem Drittel Zucker-Anteil sogar als Süßigkeit bezeichnen.
Die Stiftung Warentest hat ihre Bewertung an den Nährstoffprofil-Modellen der Weltgesundheitsorganisation WHO für Kinderlebensmittel von 2023 ausgerichtet. 100 Gramm Kinder-Frühstücks-Cerealien sollten demnach maximal 12,5 Gramm Zucker und 17 Gramm Fett enthalten. Geht es um den Zucker, halten 86 der 110 Produkte diese Richtlinie nicht ein. Gegen den Richtwert für Fett verstoßen hingegen nur vier getestete Produkte.
Kinder-Cerealien: Welche Sorten fallen durch? Welche werden empfohlen?
Die getesteten Produkte wurden in sieben Kategorien unterteilt: Cerealien mit Kakao oder Schokolade, Cerealien mit Zucker und/oder Honig, Zimt-Cerealien, Schokokissen mit Cremefüllung, bunte Ringe, Knuspermüslis und Müslis sowie Kleinkindprodukte. Die Honig- und Zuckervarianten stellen dabei die größten Zuckerfallen dar – vor allem die Sorten "Frosties" und "Smacks" von Kellogg's. Sie bestehen zu gut einem Drittel aus Zucker. Sämtliche Schoko-Cerealien und bunte Ringe beinhalten ebenfalls zu viel Zucker. Vier Schokokissen mit cremigem Kern fallen gleich doppelt durch, weil sie gleichzeitig zu viel Zucker und zu viel Fett enthalten.
Die 24 Produkte, bei denen Zucker- und Fett-Gehalt die WHO-Richtlinien nicht überschreiten, stammen aus den Kategorien Müslis und Cerealien für Kleinkinder und Knuspermüsli und Müsli. In diesen Cerealien sorgen Früchte und Fruchtpulver für die Süße.
Kinder-Cerealien: Auf Zuckerangeben achten
Die Stiftung Warentest rät Eltern, beim Einkaufen einen Blick auf die Packungsangaben zu werfen. Die Lebensmittelinformationsverordnung verpflichtet Hersteller, dort Nährwerte aufzuführen und unter anderem die Gehalte für Zucker und Fett pro 100 Gramm zu nennen. Es sollten grundsätzlich nicht mehr als 12,5 Gramm Zucker und 17 Gramm Fett pro 100 Gramm enthalten sein.