Sie enthalten das Spurenelement Selen, haben eine hohe Kaloriendichte – und sind lecker: Paranüsse. Am Dienstag hat das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) allerdings eine Warnung für die beliebte Nuss herausgegeben. Der Grund: Paranüsse können hohe Menge an dem radioaktiven Element Radium enthalten. Die Warnung gilt für Kinder, Schwangere und Mütter, die stillen.
Bei allen anderen Erwachsenen sei der Verzehr in Maßen unbedenklich. Bei Kindern könne dagegen die gleiche Menge zu einer höheren Strahlendosis führen. Grund ist, dass Radium sich in Zähne und Knochen einlagert – wie etwa auch bei Kalzium. Weil Zähne und Knochen bei Kindern noch im Aufbau sind, seien sie besonders gefährdet. "Kinder reagieren empfindlicher auf Strahlung als Erwachsene. Anders als Erwachsene können sie sich oft auch kein eigenes Urteil über das mögliche Risiko bilden und eigenverantwortlich entscheiden", schreibt das BfS.
Paranuss-Bäume enthalten radioaktives Radium aus dem Boden
Schwangeren und Stillenden wird vom Verzehr abgeraten, weil sie das Radium über Plazenta und Muttermilch an das Ungeborene oder den Säugling weitergeben können.
Doch woher stammt das Radium in Paranüssen überhaupt? Die Nuss wächst im südamerikanischen Regenwald. Der Boden dort enthält auf natürliche Weise große Mengen des radioaktiven Stoffs. Die Bäume nehmen es über ihre Wurzeln auf und transportieren es bis in die Nuss.
Paranüsse sorgen für eine zusätzliche Strahlenbelastung
Nach Angaben des Bundesamt für Strahlenschutz nimmt jede und jeder Deutsche jährlich über die Nahrung eine relativ geringe Strahlendosis von etwa 300 Mikrosievert auf. Wer laut BfS im Schnitt täglich zwei Paranüsse esse, nehme darüber eine zusätzliche Strahlendosis von 160 Mikrosievert auf.
Bei Paranüssen handele es sich aber allerdings um "einen Sonderfall im Vergleich zu anderen, insbesondere heimischen Nussarten." Kein Zurückhalten also für den üblichen Nüssen, die besonders in der Weihnachtszeit in Plätzchen und Co. stecken. (mit dpa)